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0784 - Avalons Geistergräber

0784 - Avalons Geistergräber

Titel: 0784 - Avalons Geistergräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Ritter der Tafelrunde und natürlich der König Artus Tribut zollen mussten. Sie waren in den Hintergrund gedrängt worden, hier hatte der Zauberer die Regie übernommen.
    Der Abbé räusperte sich, bevor er leise auf Suko einsprach. »Wenn er uns feindlich gegenübersteht, weiß ich nicht, was wir gegen ihn unternehmen sollen, denn ich glaube nicht, dass der Würfel stark genug ist.«
    »Dann hätte er schon etwas unternommen.«
    »Meinst du?«
    »Bestimmt.«
    Bloch war skeptisch. »Man sagt, dass er vom Teufel gezeugt worden sei, aber nicht richtig eingeschlagen ist. Was daran stimmt, kann ich nicht sagen, ich hoffe nur, dass nicht nur negative Kräfte in ihm wohnen.«
    »Er will etwas von uns.«
    Das hatte Suko nicht grundlos gesagt, denn der Zauberer Merlin war zum Greifen nahe vor ihnen stehen geblieben und schaute sie an. Er hielt seinen Zauberstab in der Hand. Beide schauten in das alte Gesicht, das im Dämmer dieser alten Grabstätte seltsam hell wirkte und sich in einem ständigen Fluss befand, als wäre er dabei, sich in verschiedenen Altersstufen zu zeigen.
    Beide fühlten sich haargenau fixiert und durch die Blicke der klaren Augen abgetastet. Sie konnten nichts dagegen tun und wollten es auch nicht, aus Angst, einen Fehler zu begehen. Sie hatten hier nicht die Macht.
    Beide waren gespannt, wie Merlin es anstellen würde, mit ihnen zu kommunizieren. Er war der Zauberer, ein Mächtiger innerhalb eines Landes, dem es sicherlich keine Probleme bereiten würde, auch in ihrer Sprache zu reden.
    »Willkommen im Grab des Königs«, sagte er, und diese Begrüßung ließ beide Männer hoffen. Sie war nicht feindlich, denn seine Gegner hieß man nicht willkommen.
    Merlins Stimme war ungewöhnlich. Der Klang hatte mit dem einer irdischen Stimme kaum etwas zu tun. Er schwang so klar und hell durch den Raum, und der Begriff metallisch wäre genau zutreffend gewesen, das aber keinesfalls im negativen Sinne.
    Bloch verhielt sich still, Suko aber hob den Arm. »Hallo, Merlin«, sagte er.
    Der Zauberer lächelte. Sein altersloses Gesicht zeigte strichdünne Lippen, und er kam auf den letzten Geist zu sprechen, der hier seine Ruhe gefunden hatte. Er berichtete von einem Mann namens John Sinclair und erklärte den beiden Besuchern, dass es genau dieser Mann gewesen war, der John Mark Lomenius erlöst hatte, damit er endlich den Weg in seine persönliche Seligkeit hatte finden können.
    Wieder einmal wurde den Männern klar, wie groß und weit der Spielraum des Schicksals doch geschnitten war und dass es im Leben kaum etwas wie einen Zufall gab.
    Sie waren aufgeklärt worden, aber beide wussten ebenfalls, dass es nicht das eigentliche Problem war, über das der Zauberer mit ihnen hatte reden wollen.
    Suko sagte ihm dies.
    Merlin gab dem Inspektor Recht. »Es stimmt, es war die Vorbereitung, und auch ihr gehört dazu.«
    »Wir?«, flüsterte der Abbé.
    »So ist es.«
    »Was haben wir denn mit dir und den anderen zu tun?«
    »Mehr als ihr denkt.«
    »Dann rede.« Der Abbé schaute Suko an, doch er konnte ebenfalls keine Erklärung geben.
    »Ihr seid hier, ich habe euch geführt, und dies wahrlich nicht ohne Grund.«
    »Dann nenne ihn uns!«, forderte Suko.
    »Nein, ich werde es nicht tun. Ich werde euch stattdessen den Grund zeigen.«
    »Hier?«, fragte Suko.
    Merlin nickte. Er zeigte dabei ein Lächeln, das besagte, um wie viel mehr er wusste.
    »Dann hätten wir ja etwas mit den Rittern der Tafelrunde und auch mit dem König zu tun.«
    »Nein, nur indirekt.«
    Auch der Abbé war überfragt. Er konnte sich keinen Reim auf die Worte machen.
    Dafür aber der Zauberer. Als er sich aus ihrer Nähe löste und zur Seite ging, waren seine Schritte kaum zu hören. Suko warf noch einen Blick auf König Artus. Der hatte seinen Platz auf dem Thron nicht verlassen. Er erinnerte die beiden an eine Puppe, die nur dann in Bewegung geriet, wenn es ein anderer wollte.
    Hier regierte Merlin, und er bewies allen seine Macht. Er hatte sich so gestellt, dass ihn der König als auch die beiden Erdenmenschen genau sehen konnten, und er hob den rechten Arm mit dem Zauberstab wie ein Dirigent seinen Taktstock.
    Dann sank er nach unten.
    Keine Musik erklang, dafür geschah etwas anderes. Merlin malte ein Viereck in die Luft. Plötzlich flimmerten vier Seiten, und das Viereck blieb stehen.
    Im nächsten Moment füllte es sich auf.
    Alle erlebten die Macht des Zauberers, für die es keine Worte gab.
    Merlin spielte mit den Zeiten, den Dimensionen.

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