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0784 - Die Rache der Feuerflieger

Titel: 0784 - Die Rache der Feuerflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Haltung, ihre Stirnen in den Sand.
    Bluff Pollard aber stand immer noch reglos.
    Da gellte eine schrille Stimme auf. Sie sprach die Sprache der Mucierer. Mein Translator sprach nicht darauf an, obwohl er das Programm der Feuerfliegersprache in sich trug. Die Laute waren nicht deutlich genug. Bluff dagegen schien zu verstehen, was zu ihm gesagt wurde. Ich sah ihn nicken.
    Daraufhin erhob sich unter den Mucierern ein Jubelgeschrei.
    Der dichtgedrängte Kreis öffnete sich. Die Feuerflieger wichen ehrfürchtig zur Seite, um Bluff an sich vorbeizulassen. Nur ein paar besonders hochgewachsene Krieger begleiteten ihn.
    Ich sah, wie sie an ihn herantraten und ihn ... umarmten. War es das? Dann hörte ich plötzlich ein scharfes, fauchendes Geräusch. Blauer Qualm stob auf. Rötliche Blitze zuckten, und einen Augenblick später erhob sich eine Gruppe von kräftigen Mucierern mit der Geschwindigkeit eines Geschosses über die Köpfe ihrer Stammesgenossen. In ihrer Mitte trugen sie Bluff Pollard. Die Zurückgebliebenen zeterten und schrien, dann setzten sie ebenfalls ihre Treibsätze in Brand und folgten der Gruppe mit Bluff, die inzwischen nur noch als ein winziger Punkt im staubverhangenen Himmel zu sehen war und Kurs auf einen der drei Burgfelsen hatte.
    Das alles spielte sich dermaßen schnell ab, daß ich gedanklich kaum folgen konnte. Irgend etwas an Bluff Pollard hatte die Mucierer derart beeindruckt, daß sie Ehrfurcht vor ihm empfanden. Sie hatten ihn wie einen Halbgott behandelt. Sicher mit seinem Einverständnis brachten sie ihn in ihre Burg.
    Ich war so perplex, daß ich ein paar Minuten lang nicht begriff, daß die Sache auch ihre guten Seiten hatte. Die HÜPFER war vorerst außer Gefahr. Die Mucierer hatten sie nicht beschädigt.
    Ich sah Douc Langur an. Ich weiß nicht, ob er inzwischen gelernt hat, menschliche Mienen zu deuten. Vielleicht bemerkte er meine Ratlosigkeit. Auf jeden Fall fühlte er sich veranlaßt, eine Erklärung abzugeben.
    „Sie haben ihn zum Gott erhoben", sagte er.
     
    *
     
    In diesem Augenblick drang aus dem Hintergrund ein klapperndes, rasselndes Geräusch. Ich wandte mich um. Fünfzig Meter hinter uns bildete die sonst glatte und fugenlos ansteigende Wand des Tafelfelsens eine Nische, die tief ins Innere des Felsens zu reichen schien. Als ich auf dem Weg zu meinem Suchbereich an ihr vorbeigekommen war, hatte ich mir überlegt, daß sich in diesem Einschnitt womöglich interessante Dinge gefangen haben mochten. Die Nische gehörte jedoch zu Augustus' Bereich, also hatte ich sie vorläufig unbeachtet gelassen.
    Was jetzt aus der Mündung des Einschnitts hervorkam, wirkte auf den ersten Blick wie ein wandelnder Trümmerberg. Er war etwa fünf Meter hoch und verjüngte sich von der breiten Basis bis zu einer stumpfen, abgerundeten Spitze. Er bestand aus allem möglichen, zumeist metallischen Krimskrams. Man konnte sich nicht vorstellen, welche Macht der Welt diesen Berg in Bewegung gesetzt hatte, bis man genauer hinsah und hier und dort zwischen den Trümmerstücken, vor allem in der Nähe des Bodens, Stücke einer gelbbraunen Montur hervorschimmern sah.
    Fünf Schritte vor mir kam der Berg zum Stillstand.
    „Augustus, was soll der Unsinn?" fragte ich streng.
    Aus dem Innern des Berges drang die vertraute, blecherne Stimme: „Ich habe den Auftrag des Kontrollelements, alles Wertvolle zu sammeln und an Bord des Fahrzeugs zu bringen."
    Ich war in Gedanken noch viel zu sehr mit Bluff Pollard beschäftigt. Der Humor der Situation kam mir nicht ganz zu Bewußtsein.
    „Wirf das Zeug weg, du Idiot!" schrie ich wütend. „Nichts davon hat auch nur den geringsten Wert!"
    Da erwies es sich, daß meine Stimme, wenn ich nur laut genug brüllte, mittlerweile mehr Gewicht hatte als die Geisterbefehle des Kontrollelements: Augustus breitete die Arme aus, auf denen er das fünf Meter hohe Trümmerungetüm bis jetzt balanciert hatte. Mit lautem Scheppern, Krachen und Klirren brach der Berg in sich zusammen. Als der Staub sich verzogen hatte, stand der Ka-Zwo vor mir, bis zu den Hüften in einem Trümmerhaufen, und blickte mich ernst und zugleich vorwurfsvoll an.
    Da erst brach die Komik durch. Ich bekam einen Lachkrampf.
     
    *
     
    Wir berieten. Die Lage war verworren. Nach meiner Ansicht warert die Mucierer ursprünglich in der Absicht gekommen, unser kleines Raumschiff zu vernichten. Das entsprach der Menge, in der sie auftraten, und den Zerstörungen, die wir ringsum sahen.
    Die Feuerflieger hatten,

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