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0788 - Herr der Insekten

0788 - Herr der Insekten

Titel: 0788 - Herr der Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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er Van bei den Füßen zu fassen. Daro hielt ihn unter den Armen, und gemeinsam schafften sie ihn in eines der nahe gelegenen Zimmer.
    Verdammt gut ausgestattet, dachte Robin, als der Junge auf dem Bett lag und der Chefinspektor sich im Zimmer umschaute. Millionärssohn müsste man sein.
    TV, Stereocenter, Internetzugang, Games… und sogar Bücher. Vorwiegend Abenteuer und Reiseberichte sowie Bildbände. Eine zweite Tür führte in einen anderen Raum, in dem man durchaus komfortabel wohnen konnte. Etwas war ungewöhnlich… fremdartig. ..
    »Eine Höhle«, murmelte Robin.
    Daro Yol sah auf. »Bitte?«
    »Es sieht wie eine Höhle aus, oder wie ein Nest«, sagte der Chefinspektor und wies mit dem Pfeifenstiel ringsum. »Die ganze Art, wie das Zimmer eingerichtet ist.«
    »Ist mir noch nie aufgefallen«, brummte Daro. »Worüber Leute wie Sie sich Gedanken machen, hm… Van hat das Zimmer so eingerichtet, wie er es wollte.«
    »Kümmern Sie sich um den Jungen«, empfahl Robin, ohne weiter auf die Zimmergestaltung einzugehen und die dunklen Farben, mit denen die wenigen freien Wandstellen gestrichen waren. »Dieser Zusammenbruch gibt mir zu denken.«
    Er trat wieder hinaus auf den Korridor. Daro folgte ihm auf dem Fuß. »Mir auch«, gestand er, aber dass diese Sorgen einen anderen Hintergrund hatten, verriet er dem Polizisten nicht.
    Telepathie… Gedankenlesen… was verstand denn ein schlichter Polizist im zerknitterten Mantel davon? Als Beamter durfte der sich doch auf solche Spielereien gar nicht einlassen!
    Sie gingen wieder nach unten.
    Draußen nahm die Insektenplage stärkere Formen an.
    ***
    Van Yol öffnete die Augen. Er war nicht bewusstlos gewesen, hatte diesen Zustand nur gespielt. Es war ihm nicht schwer gefallen, seine Atmung und seinen Herzschlag zu kontrollieren und entsprechend zu verlangsamen, dass weder dem Polizisten noch seinem Vater etwas aufgefallen war.
    Er konnte auch mittels seiner Gedanken reden, ohne dass Daro das mitbekam!
    Noch während man ihn in sein Zimmer schleppte, sprach Van mit seinen neuen Freunden.
    Nein, neu waren sie nicht. Alte Freunde, die er aber erst jetzt als solche erkannte - jetzt, da sich ihm eine neue Qualität der Kommunikation eröffnete.
    Er sprach mit den Insekten!
    Denen gefiel es nicht, dass der zerknitterte Polizist seine schädlichen Qualmwolken produzierte. Sie baten Van, dafür zu sorgen, dass diese Belästigung ihr Ende fand.
    Das kann ich nicht garantieren, erwiderte er. Aber ihr könnt selbst etwas tun. Vertreibt die Menschen von hier. Seid ihnen so lästig, wie sie es für euch sind.
    ***
    Gaudian schlug heftig nach den Fliegen und Stechmücken, die ihn und die anderen umschwirrten. »Wird langsam ungemütlich hier«, sagte er. »Mir kommt’s vor, als würden sich die Insektenschwärme von ganz Lyon hier versammeln. Verflixt noch mal, aua…«
    Er hatte eine Fliege verscheuchen wollen, die unmittelbar vor seinem Kopf ihre Kreise zog, und sich dabei selbst die Brille halb aus dem Gesicht geschlagen.
    »Es könnte ein gezielter Angriff sein«, überlegte Zamorra.
    »Wie kommen Sie darauf?«, wollte Gaudian wissen.
    »Der Tod des Mädchens hat etwas mit Insekten zu tun. Jetzt sind wieder Insekten hier und gebärden sich, als wollten sie uns angreifen.«
    »Sie könnten Recht haben, Professor«, überlegte der Staatsanwalt. Wieder schlug er um sich. »Aber was folgern Sie daraus? Dieser Angriff muss doch von jemandem geführt werden. Wer lenkt diese Viecher? Eine Superfliege? Mann, Zamorra, da komme ich mir vor wie in einem Horrorfilm aus den sechziger Jahren…«
    »Vielleicht steuert ein Mensch diesen Vorgang«, gab Zamorra zu bedenken. »Lassen Sie erst mal zum Rückzug blasen, danach sehen wir weiter. Ich schätze, dass die Geburtstagsfeier ohnehin zu Ende ist.«
    Robin kam ins Freie. Er paffte unablässig Qualmwolken und blieb dadurch vor den Insekten verschont wie ein Imker, der seinen Bienen einen Besuch abstattet, um ihnen die Honigvorräte zu klauen.
    »Yol junior ist da oben einfach aus den Latschen gekippt«, berichtete er.
    »Und das Fenster?«
    »So viel konnte ich sehen - das Fenster geht zu dieser, nicht zur anderen Seite hinaus. Also glaube ich unserem jugendlichen Großmaul kein Wort. Ich frage mich nur, weshalb er gelogen hat. Hat er doch etwas gesehen und fürchtet sich jetzt davor?«
    Zamorra und Nicole hätten etwas dazu sagen können. Aber vorsichtshalber behielten sie ihren Verdacht noch für sich.
    Sie wussten nicht, wie weit die

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