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079 - Der Körperdieb

079 - Der Körperdieb

Titel: 079 - Der Körperdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hatte eine unverwechselbare Stimme, die die Schriftstellerin immer sofort erkannte.
    »Oh, hallo, Cruv«, sagte Vicky Bonney erfreut. »Nett, daß du anrufst.«
    »Leider liegt dafür kein besonders erfreulicher Grund vor«, sagte der Knirps. »Anders besehen aber wiederum doch…«
    »Also was nun?« fragte Vicky und lachte. »Erfreulich oder nicht erfreulich? Ich denke, du solltest dich entscheiden.«
    »Beides.«
    »Geht das denn?«
    »Erfreulich ist, daß Tucker Peckinpah wieder aufgetaucht ist«, erklärte der Gnom. »Unerfreulich ist, daß er jemanden auf den Fersen hat, der ihn töten wird, wenn er ihn findet.« Cruv lieferte die Einzelheiten nach, damit sich Vicky Bonney besser auskannte. Dann sagte er: »Ich wäre dir dankbar, wenn du sofort Tony ans Telefon holen würdest. Jede Sekunde ist kostbar.«
    »Tut mir leid, Tony ist nicht zu Hause.«
    »Und Mr. Silver?«
    »Auch nicht. Sie sind mit Roxane unterwegs, aber ich werde versuchen, sie über das Autotelefon zu erreichen.«
    »Ist nicht nötig«, wehrte Cruv ab. »Das kann ich auch selbst tun.«
    »Wie du meinst.«
    Cruv drückte auf die Gabel und musterte Tuvvana nervös.
    »Hoffentlich erreiche ich Tony in seinem Wagen.« Er versuchte es, aber er hatte damit kein Glück.
    Aufgewühlt legte der Gnom den Hörer in die Gabel.
    »Was nun?« fragte Tuvvana.
    Cruv hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Und die Zeit läuft unaufhaltsam weiter. Sie läuft uns davon…«
    ***
    Ich tippte kurz auf die Bremse und zog den Rover in die Sackgasse. Nur noch wenige Meter bis zur Abfahrt in die Tiefgarage. Neugierige hatten sich eingefunden, und ich mußte anhalten.
    Als wir ausstiegen, wuchs ein Polizist vor mir aus dem Boden. Jedenfalls hatte ich diesen Eindruck. »Hier können Sie Ihren Wagen nicht stehenlassen, Sir!« sagte der Uniformierte ungehalten.
    Ich hätte ihm jetzt eine Menge erklären können. Zum Beispiel, daß er mich nicht aufhalten sollte, weil man uns nämlich in der Tiefgarage mit Sicherheit ganz dringend brauchte.
    Aber ich ließ mich auf keine Debatte ein. Ein Blick zu Mr. Silver hinüber genügte. Der Ex-Dämon walzte heran.
    »Haben Sie nicht gehört?« fragte mich der Polizist ärgerlich.
    Mr. Silver regelte die Angelegenheit mit magischer Hypnose. »Sollte Ihnen der Wagen im Weg sein, fahren Sie ihn einfach weg«, sagte der Ex-Dämon.
    »In Ordnung, Sir«, sagte der Polizist und nahm stramme Haltung an.
    Es war immer wieder ein unschätzbarer Vorteil, Mr. Silver dabei zu haben. Der Ex-Dämon schaffte solche Probleme gewissermaßen im Augenumdrehen aus der Welt.
    Wir liefen die Abfahrt hinunter. Abermals wollte uns ein Polizist Schwierigkeiten machen. Mr. Silver verfuhr mit ihm wie mit seinem Kollegen, und Augenblicke später gerieten wir mitten hinein in ein fürchterliches Chaos.
    Aufregung, Ratlosigkeit, Kopflosigkeit herrschten. Ich sah einen Leichenwagen und einen offenen Zinksarg, der auf dem Boden stand.
    Und dann erblickte ich einen Polizisten, dessen Kopf aus Glas war. Kanuttos Werk, durchzuckte es mich, und im selben Moment zog ich meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter.
    Ein Mann wurde von Uniformierten zurückgezerrt. Ich hörte, daß es sich um einen Inspektor namens Porter handelte.
    Mr. Silver nahm sich seiner an.
    Porter hätte uns kein Wort gesagt, wenn der Ex-Dämon ihn nicht präpariert hätte. So erfuhren wir jedoch alles, was sich in dieser Tiefgarage zugetragen hatte, und ich spürte, wie sich meine Nackenhärchen sträubten.
    »Schicken Sie Ihre Männer nach oben, Inspektor!« verlangte ich. »Lassen Sie die Tiefgarage räumen. Wir wollen mit Coburn und den gläsernen Spuren allein sein.«
    Porter nickte. Mr. Silver hatte ihn zum Befehlsempfänger degradiert, und das war gut für den Mann, denn so brauchte er keine Verantwortung mehr zu tragen.
    Was hier weiter geschehen sollte, war nur noch unsere Sache. Wir hatten in diesen Dingen die Erfahrung, die die Polizisten – bei aller Tüchtigkeit – nicht mitbrachten.
    Porter wollte meinem Wunsch entsprechen, doch bevor er Befehl zum Abrücken geben konnte, eskalierte der Horror.
    Auch die restlichen Spuren wurden zu Glaskugeln und schwebten langsam hoch. Was sie anzurichten vermochten, hatte uns Inspektor Porter erzählt.
    Verdammt, Kanutto hatte sich aus dem Staub gemacht, aber seine gefährliche Kraft war noch hier, und sie reagierte offenbar auf unser Erscheinen.
    Spürte sie die Magie, die Roxane und Mr. Silver zur Verfügung stand?
    Die Glaskugeln stiegen

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