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0790 - Der Satanskopf

0790 - Der Satanskopf

Titel: 0790 - Der Satanskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber der Wirt hatte seinen geschwätzigen Tag und wollte von mir wissen, ob ich oft in Schießund Schlägereien verwickelt war oder die Killer gleich im Dutzend jagte. Ich erzählte ihm Märchen, und er kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, bis er merkte, dass ich ihn auf den Arm nahm. Da wurde er leicht sauer und zog sich zurück.
    Ich wartete auf Suko. Klar, er konnte nicht fliegen, ich kannte auch den Londoner Verkehr, es würde eine Weile dauern, bis er hier eintraf. Trotz des Kaffees überkam mich eine gewisse Müdigkeit, für die ich mich auch nicht schämte. Die Augen fielen mir dabei wie von selbst zu, ich schlief ein und sackte einfach weg.
    Es war ein kurzer, aber ungemein erfrischender Schlaf, der erst unterbrochen wurde, als mein Freund Suko die Tür der Gaststätte aufdrückte und anfing zu lachen, als er mich sah.
    Da schreckte ich hoch.
    Auch der Wirt war wieder erschienen. Ich wusste im Moment nicht, wo ich war, rieb mir die Augen und schrak zusammen, als Suko gegen meinen Stuhl trat. »Das habe ich gern. Ruhst dich hier aus und wartest darauf, dass man dich abholt.«
    »So muss das auch sein, Alter.«
    »Und ich habe mich durch den Verkehr gequält.«
    »Möchten Sie auch etwas trinken?«, fragte der Wirt, der Suko skeptisch musterte und wohl nicht fassen konnte, dass auch ein Chinese beim Yard beschäftigt war.
    »Ein Wasser hätte ich gern.«
    »Bringen Sie mir auch noch eines mit«, sagte ich, weil mir der Geschmack in meinem Mund nicht gefiel.
    Suko saß mir mittlerweile gegenüber. »Ich denke, du hast mir einiges zu erzählen.«
    »Finde ich auch. Hast du Zeit?«
    »Es geht.«
    Wir erhielten das Wasser, und mein Freund hörte anschließend zu, ebenso wie der Wirt, der große Ohren bekommen hatte und hinter der Theke stehen geblieben war.
    »Da ist es mir besser gegangen«, meinte Suko.
    »Kann ich mir denken.«
    »Und beim Rover ist nichts mehr zu machen?«
    »Vorerst nichts.«
    »Okay, machen wir uns auf die Socken. Allerdings möchte ich gern einen kleinen Umweg fahren.«.
    »Aha, jetzt kommt’s.«
    »Keine Sorge, es wird dich schon nicht aus der Bahn werfen, denn es geht um Lady Sarah. Ihretwegen habe ich ein schlechtes Gewissen gekriegt, denn ich hätte sie heute eigentlich zu einem Mann begleiten sollen, den sie interviewen wollte.«
    »Warum hast du es nicht getan?«
    »Ganz einfach, John. Weil mir dein Anruf dazwischen kam.«
    »Natürlich. War eine dumme Frage.«
    Suko winkte ab. »Das ist nicht weiter tragisch, weil der Umweg so groß nicht ist. Der Knabe wohnt ziemlich einsam, da wird es schwer sein, ein Taxi zu bekommen.«
    »Wie heißt er denn, und was will sie von ihm?«
    »Juri Sarrazin ist sein Name. Sie wollte mit ihm sprechen, weil er sich in der Filmbranche als Designer und Ausstatter einen Namen gemacht hat.«
    »Für Gruselfilme?«
    »Klar doch.«
    Ich musste lachen. »Das hätte ich mir auch denken können. Wie heißt er noch gleich? Sarrazin?«
    »Ja.«
    »Noch nie gehört, den Namen.«
    »Du bist eben kein Film-Freak.«
    »Klar, das wird es sein.« Ich schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte. »Dann lass uns mal die Flatter machen, bevor es Abend wird.« Ich winkte dem Wirt zu und bat um die Rechnung, die ich wenig später beglich.
    Der Mann brachte uns noch bis vor die Tür. Als er Sukos dunklen BMW sah, nickte er bedeutungsvoll. Fast andächtig sagte er: »Ein tolles Geschoss, Mister.«
    »Stimmt. Man kann sich daran gewöhnen.«
    Der Mann strich über den Lack wie über die Haut einer Frau. »Das war immer mein Traum.«
    »Versuchen Sie es mal bei Preisausschreiben. Vielleicht haben Sie Glück.«
    »Ich doch nicht.« Er starrte mich an, als ich die Tür öffnete. »Ich habe immer nur Pech. Einmal nur habe ich gewonnen. Das war ein Teeservice für dreiundsiebzig Personen.«
    Ich musste lachen, verabschiedete mich und tauchte in das Innere von Sukos fahrbarem Hobby. Ich deutete auf die Tankstelle. »Da kannst du noch mal anhalten.«
    »Deinen Rover habe ich schon gesehen.«
    »Glaube ich dir. Ich will nur wissen, ob der Tankwart schon etwas in die Wege geleitet hat.«
    Er hatte, denn als wir vor den Säulen stoppten, lächelte er mich an.
    »Morgen früh werden die Ersatzteile geliefert. Ich habe einen guten Bekannten, der mich nicht im Stich gelassen hat.«
    »Das ging ja flott.«
    »Holen Sie den Wagen dann selbst ab?«
    »Kann ich noch nicht sagen.« Ich nickte ihm zu. »Sollte ich jemals meine Memoiren schreiben, werde ich Sie bestimmt nicht vergessen,

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