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0791 - Diondra - einfach mörderisch

0791 - Diondra - einfach mörderisch

Titel: 0791 - Diondra - einfach mörderisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch ein völlig anderer Typ. Ihr schwarzes Haar hatte sie glatt zurückgekämmt. Mal knotete sie es im Nacken zusammen, mal formte sie einen Pferdeschwanz wie an diesem Abend. Die Figur seiner Frau gefiel Robert, auch wenn sie nicht eben dem Schlankheitsideal gereichte, aber diese dürren Personen mochte er nicht. Zudem lag zu dünn nicht mehr im Trend.
    Zu den dunklen Haaren passte der volle Mund, die ebenfalls dunklen Augen mit den brückenartig geschwungenen Brauen. Die Nase war leicht gebogen und unterstrich damit den südländischen Typ dieser Person. An diesem Abend trug sie ein bequemes Hauskleid. Der dunkelrote Stoff umwehte ihre Figur wie ein Vorhang.
    Das Ehepaar saß im Anbau des Hauses zusammen. Er bestand fast nur aus Glas, und so hatten sie immer das Gefühl, mitten in der Natur zu sitzen, ohne deren Unbilden zu spüren.
    Der Rest seiner Fahrt war gut verlaufen. Palmer hatte sich von dem Schreck auch einigermaßen erholt und war in der Lage gewesen, normal und vernünftig mit Rebecca darüber zu reden. Sie hatte ihm zugehört, das alles nach dem Essen und bei einer guten Flasche Wein, aber Lösungen konnte sie auch nicht bieten.
    »Wie willst du dich in Zukunft ihr gegenüber verhalten, Robert?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Das ist schlecht.«
    »Sicher, aber ich muss stets an diese Visionen denken, von denen die letzte ja keine war, denn ich habe das Blut tatsächlich im Wagen entdeckt.«
    »Ist schwer zu glauben.«
    »Natürlich.«
    Rebecca hob die Brauen. »Nun ja, wie ich dich kenne, hast du sicherlich darüber nachgedacht.«
    »Es fiel mir schwer.«
    »Weshalb?«
    Er hob die Schultern. »Zu viele Emotionen möglicherweise. Es ist für mich kaum erklärbar, aber ich habe zu dieser Person eine ungewöhnliche Beziehung.«
    Rebeccas Lippen kräuselten sich wieder zu diesem spöttischen Lächeln. »Du machst mich neugierig.«
    »Nicht das, was du denkst.« Palmer hatte seine Frau sehr genau beobachtet. »Nein, es ist eine völlig andere Beziehung, und ich kann nicht eben sagen, dass ich darüber glücklich bin.«
    »Ein seltsamer Vergleich, Robert, das musst du mir schon zugestehen, denke ich.«
    »Ja, da hast du Recht.«
    »Kannst du dich denn da genauer erklären?«
    »Das will ich versuchen. Es ist jedenfalls keine Beziehung wie zwischen Mann und Frau, also nichts Sexuelles. Es ist auch keine Beziehung, die man eventuell zwischen Lehrer und Student erwarten kann, also auf geistigem Gebiet, dass sich der Professor freut, wenn sein Schützling etwas Tolles geleistet hat, hier ist die Schülerin sowieso besser als ihr Lehrer. Nein, es ist etwas anderes.«
    »Jetzt hast du mich neugierig gemacht, Robert.«
    »Das wollte ich auch, denn möglicherweise kannst du mir einen Rat geben.«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Diese Beziehung ist oder kann von ihrer Seite aus sein wie eine Klammer.« Palmer ließ die Erklärung im Raum stehen. Er sah, dass seine Frau die Stirn runzelte, bevor sie über ihr glattes Haar strich.
    »Jetzt hast du mich etwas überfordert, Rob.«
    »Kann sein. Ich denke selbst darüber nach. Ist es möglich, dass mich Diondra braucht?«
    Rebecca griff zu den Zigaretten und zündete sich ein Stäbchen an.
    Sie musste lachen. »Ich bitte dich, das kannst du schließlich am besten beurteilen.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich immer ins Leere greife. Es kann natürlich sein, dass sie mich braucht, doch sie hat noch nicht den richtigen Weg gefunden, um zu mir zu gelangen.«
    »Wozu würde sie dich denn brauchen?«
    »Tja.« Er seufzte. »Das ist natürlich schwer. Ich hatte auf der Fahrt Gelegenheit, darüber nachzudenken. Möglicherweise ist sie eine Gefangene ihres Intellekts oder ihrer Intelligenz, ihrer Begabung, ihrer Seele. Das alles kommt zusammen, bildet einen Käfig, und sie ist nicht in der Lage, ihn zu sprengen.«
    »Gratuliere, Robert, du bist fast ein Psychologe.«
    »Unsinn, ich dachte nur nach. Es ist doch seltsam, was mir widerfahren ist.«
    »Stimmt.«
    »Und es muss eine Erklärung geben.«
    »Stimmt auch, nur keine rationale, denke ich.«
    Der Professor überlegte. »Sondern?«
    »Eine andere eben.«
    »Das weiß ich auch, Rebecca. Kannst du dich da nicht etwas konkreter ausdrücken?«
    Sie trank einen Schluck Boten. »Es ist nicht einfach, Rob. Du weißt, dass wir sehr verschieden sind. Du bist der Wissenschaftler, der Realist, ich bin anders, denn ich versuche, auch hinter die Dinge zu blicken. Ich habe mich mit Parapsychologie beschäftigt, habe viel darüber

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