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0792 - Gruß aus der Gruft

0792 - Gruß aus der Gruft

Titel: 0792 - Gruß aus der Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts. »Was sagt er denn?«, flüsterte er.
    Suko schüttelte den Kopf. »Warten Sie…«
    Eine Hand umklammerte Sukos Gelenk. »Wir haben es gespürt, wir alle. Sind verändert worden. Wollen nicht nur wachen, wollen töten. Es steckt in uns, ich weiß es, die Mordgier…«
    »Wer, Mann, reden Sie!«
    »Diondras Kraft ist nicht mehr zu kontrollieren. Sie ist so… so schrecklich. Sie ist mächtig. Sie ist uns allen voraus. Sie … nur sie hat das Haus zu einem Grab gemacht …«
    »Wie konnte sie das?«
    »W… weiß nicht. Andere Kräfte …« Er hustete wieder. Plötzlich erschien schaumiges Blut, aber Cusor riss sich noch einmal zusammen und redete weiter. »Sie tötet uns, wenn sie merkt, dass wir verlieren. Ja, sie will uns töten, die Stimmen … gehört … du … du auch?«
    Suko nickte.
    »Er ist tot«, sagte Palmer, der neben dem Inspektor stand und zugeschaut hatte.
    Tief atmete Suko durch. Er schloss dem Mann die Augen, dann kam er wieder auf die Beine. Palmer stand da und hielt seine Hände gegen die Wangen gepresst. Er bewegte zwar seinen Mund, nur schaffte er es nicht mehr, etwas zu sagen. An der linken Kaminseite stützte er sich ab und krallte die Finger in das Gestein. »Was geht hier vor, Inspektor?«
    Suko hob die Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    »Und Ihr Kollege?«
    »Kann es uns möglicherweise sagen, aber ihn müssen wir erst finden, und das wird schwer werden. Ich gehe mal davon aus, dass er sich hier im Haus aufhält, nur ist das Gebäude ziemlich groß, eine riesige Gruft, ein gewaltiges Grab.« Suko hob die Schultern. »Wir würden sehr lange brauchen, um ihn zu finden.«
    »Das denke ich auch.«
    »Kennen Sie sich denn hier aus?«
    »Nein.« Palmer schüttelte den Kopf. »Ich bin zum ersten Mal hier. Dabei wollte ich nur mit Diondra sprechen und mehr über sie erfahren. Ich konnte mir ihre hohe Intelligenz nicht erklären, Inspektor. Es ist für mich unwahrscheinlich, aber jetzt fange ich langsam an zu zweifeln.«
    »Woran?«
    Der Professor drehte sich um und schlug mit den Händen in die Luft. »Das will ich Ihnen sagen. An meinem Verstand, an meinem eigenen Verstand. Ich höre Stimmen und sehe keinen Sprecher. Ich bekomme mit, wie jemand verblutet, ohne dass er eine Wunde hat. Jetzt frage ich Sie, Inspektor, ist das normal?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Sie sagen das so komisch.«
    Suko hob die Schultern. »Ich denke nicht, dass Sie an – sagen wir – Magie glauben, Mr. Palmer.«
    Der Inspektor hatte vermutet, jetzt ausgelacht zu werden oder zumindest angelächelt, aber Palmer blieb sehr still und auch ernst. Er betrachtete das zerstörte Fenster. »Magie«, murmelte er und nickte.
    »Sie werden lachen, Inspektor, aber mir ist dieser Gedanke ebenfalls gekommen, als ich mich mit dieser Person beschäftigte. Da habe ich tatsächlich gedacht, dass so etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Ein Mensch, der besser ist als die modernsten Computer«, er hob die Schultern, »ich habe es hingenommen, aber ich traute mich nicht, darüber nachzudenken. Ich wollte einfach nicht auf die Gründe eingehen, weil ich mich davor selbst erschreckt hätte.«
    »Durch Magie?«
    »Ja, in diese Richtung bewegten sich tatsächlich meine Gedanken. Ich habe mich nicht getraut, mit meinen Kollegen darüber zu sprechen, aber ich redete mit meiner Frau darüber, denn alles lief darauf hin. Ich habe schreckliche Visionen gehabt. So sah ich Diondra einmal in meinem Wagen sitzen und in einen Menschenarm beißen. Das war… das war einfach grauenhaft. Dieses Bild hat mich verfolgt, wie Sie sich denken können, und ich wollte eigentlich durch meinen heutigen Besuch so etwas wie Klarheit gewinnen. Nun ist alles zusammengebrochen, doch ich lebe, und das habe ich Ihnen zu verdanken, Inspektor.«
    »Lassen Sie das lieber.«
    »Würde es Sie sehr erschrecken, wenn ich jetzt darum bitten würde, fahren zu dürfen?«
    Suko lachte. »Nein, um Himmels willen! Ich bin sogar froh dabei, wenn ich mich allein auf die Suche nach meinem Partner machen kann.«
    Der Professor wunderte sich. »Sie… Sie wollen allein dieses furchtbare Haus durchsuchen?«
    »Ja, weshalb denn nicht?«
    »Können Sie denn keine Kollegen alarmieren, die…?«
    Suko wollte etwas sagen, und der Professor wollte weitersprechen.
    Beiden jedoch gefroren die Worte auf den Lippen, denn sie hörten ein dumpfes Rumoren in den Mauern und konnten nicht einmal feststellen, woher das Geräusch geklungen war.
    »Raus hier!«, sagte Suko.
    Einen Moment später

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