0794 - Zeitbombe Zellaktivator
hatten die Bewohner der Industriestadt Widerstand geleistet. Die Erinnerung an den Überfall mußte noch wach sein, was zu Komplikationen führen konnte, wenn die Bewohner erfuhren, daß sich in der Space-Jet zwei Ertruser aufhielten.
Cedar Tautz fuhr herum, als er hinter sich ein Geräusch hörte.
Er sah, daß Terser Frascati sich anschickte, den Hang hinaufzuklettern, auf dessen Gipfel Tautz lag.
Der Gys-Voolbeerah überlegte, ob er es überhaupt noch vertreten konnte, weiter mit Frascati zusammenzuarbeiten.
Wenn er sich so unvorsichtig benahm wie jetzt, wurde er zu einem Sicherheitsrisiko für ihn und damit untragbar.
Tautz warf noch einen letzten Blick auf die Industriestadt, dann stieg er wieder hinab und damit dem Ertruser entgegen.
„Sie sollten die Space-Jet nicht verlassen, Sir", sagte er, als er ihn erreicht hatte.
Frascati blickte ihn wütend an.
„Wage nicht noch einmal, mir Vorschriften zu machen. Ich bin ein freier Ertruser, aber du bist nur ein unfreier Mensch."
„Zur Zeit sind Sie nichts weiter als vogelfrei", erklärte Tautz ungerührt. „Sie sollten die Einschränkungen, die die Umstände Ihnen auferlegen, nicht mißachten. Die Bewohner jener Stadt dürften auf Ertruser schlecht zu sprechen sein. Wenn sich welche in dieser Gegend herumtreiben und Sie sehen, kommt es zu Komplikationen."
Terser Frascati schlug ohne Warnung zu. Da Tautz so auf dem steilen Hang stand, daß er nicht schnell genug ausweichen konnte, mußte er den Schlag nehmen. Er fing ihn mit dem linken Unterarm auf und verhärtete unwillkürlich seine molekulare Struktur, obwohl er den Faustschlag eines Ertrusers auch so vertragen hätte.
Frascati taumelte überrascht zurück und betrachtete seine schmerzende Hand.
„Was... was ist das?" fragte er fassungslos. Beinahe furchtsam blickte er Tautz an. „Was bist du, Cedar? Ein Roboter? Oder ein Oxtorner?"
„Weder, noch", antwortete Tautz. „Für Sie spielt es auch keine Rolle mehr, denn Sie sind ein Narr. Drehen Sie sich um, Frascati!"
Der Ertruser schien die respektlose Anrede gar nicht bewußt zu hören. Jedenfalls drehte er sich um und blickte auf eine Gruppe von fünf Menschen, die Nadelgewehre trugen, wie sie auf vielen Welten zur Jagd benutzt wurden. Die drei Männer und zwei Frauen zielten nicht mit den Gewehren auf Frascati und Tautz, aber sie hielten ihre Waffen so in den Armbeugen, daß sie jederzeit blitzschnell anlegen konnten.
„Lassen Sie die Waffe stecken!" rief Tautz, als Frascati nach seinem Impulsstrahler griff.
Doch Frascati hörte nicht. Er schien von Sinnen zu sein.
„Ihr seid alle gegen mich!" brüllte er, während er die Strahlwaffe zog und damit auf die Gruppe der Menschen zielte. „Du auch, Cedar!"
Einer der Jäger hob die Hand.
„Wir wollen verhandeln!" rief er.
Aber Terser Frascati sah offenbar nur noch rot. Er feuerte und tötete den Jäger. Die anderen Menschen warfen sich hin. Im nächsten Augenblick knatterten ihre Nadelgewehre los.
Frascati wurde von den winzigen Geschossen förmlich gespickt, die einen Sekundenbruchteil später in seinem Körper explodierten.
Cedar Tautz sprang über den Körper des toten Ertrusers hinweg und rannte hakenschlagend auf die Space-Jet zu. Er hoffte, daß wenigstens Sullia richtig reagierte und ihm vom Schiff aus Feuerschutz gab. Als eine Nadel in seinem rechten Oberschenkel explodierte, setzte er mit einem Riesensprung über einen Felsblock, warf sich in Deckung und erwiderte mit seinem Impulsstrahler das Feuer.
Er hätte es zweifellos geschafft, die kaum kampferprobten Menschen zu vertreiben, aber sie waren nicht allein. Als aus zwei Waldstücken ebenfalls auf ihn geschossen wurde, beschloß er, sich endgültig ins Schiff zurückzuziehen.
Er drehte sich um - und sah Sullia Cassandra, die aus der Schleuse sprang und, einen Impulsstrahler in der Hand, auf die nächsten Schützen zustürmte. Sekunden später war sie tot.
Undaak alias Cedar Tautz wußte, daß er das Motuul nicht anwenden konnte. Die Einheimischen hatten ihn gesehen und wußten, wo er steckte.
Verwandelte er sich, würden sie es vermutlich durchschauen.
Er konnte nur versuchen, in die Space-Jet zu kommen und mit ihr in eine andere Gegend des Planeten zu fliehen.
Wild um sich feuernd, rannte er auf das Schiff zu. Er bemerkte, daß viele seiner Schüsse trafen, aber die Menschen ließen sich anscheinend nicht abschrecken. Als der Gys-Voolbeerah die offene Schleuse erreichte, war er nur das zerfetzte Fragment eines Menschen.
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