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0798 - Der Hausmeister

0798 - Der Hausmeister

Titel: 0798 - Der Hausmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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praktisch nicht mehr vorhanden. Das Licht meiner Taschenlampe erwischte eine matt schimmernde Klinke, die ziemlich ramponiert aussah und wie eine tote Hand nach unten hing.
    Die Klinke setzte mir auch keinen Widerstand entgegen. Ich konnte sie locker bewegen, dabei klackerte sie wie ein altes Kugellager.
    Was tun?
    Die Tür aufbrechen und in die Schule eindringen? Nein, das wollte ich nicht. Es gab auch keinen Grund für mich, niemand befand sich in Gefahr, niemand brauchte meine Hilfe. Ich stand an einer völlig normalen Schule auf einem völlig normalen Hof, und es gab nichts, was mich zum Eingreifen hätte nötigen können.
    Deshalb verließ ich die Nische wieder, ohne allerdings den direkten Rückweg anzutreten. Ich blieb noch auf dem Hof stehen. Die kahlen Bäume bildeten löchrige Dächer über mir, der abnehmende Mond sah seidig aus, und irgendwo im Hintergrund klapperte etwas. Ein Stück Metall, das vom Wind bewegt wurde. Nur hatte der sich ziemlich zurückgezogen. Was also klapperte dort?
    Menschen in meinem Job müssen von Natur aus neugierig sein.
    Da machte auch ich keine Ausnahme. Als ich dem Geräusch nachging und feststellte, dass der Hof auf der Rückseite größer als auf der vorderen Seite war, da erst sah ich den Schatten an der Mauer, wo das Grundstück sein Ende gefunden hatte.
    Es kristallisierte sich hervor zu einem flachen Gebäude. Nur ein schlichtes Rechteck, mehr nicht. Ich sah in der Mitte eine Tür, daneben Fenster, und als ich nahe genug war, um ein Schild lesen zu können, da wurde ich über die Funktion des Baus aufgeklärt.
    Er beherbergte einen Kindergarten.
    Ich dachte wieder an das Klappern. Es musste in dieser unmittelbaren Nähe entstanden sein. Dabei wusste ich nicht, ob außerhalb oder im Innern des Kindergartens.
    Die letzten Schritte bis zur Tür legte ich schneller zurück. Direkt vor dem Glas blieb ich stehen, brachte mein Gesicht bis dicht an die Scheibe, wobei ich achtgab, dass sie durch meinen Atem nicht beschlug.
    Mein Blick fiel in einen dunklen Flur oder eine düstere Halle. An den Wänden entdeckte ich schattenhaft die Gemälde der Kinder. Sie hatten dort ihrer Kreativität freien Lauf lassen können.
    Im Flur standen offene Kisten, daneben lag Spielzeug aus Holz, Plastik und Stoff.
    Hatte es geklappert?
    Wenn ja, musste es bewegt worden sein, bestimmt nicht von allein, und ein Kind hielt sich um diese Zeit sicherlich nicht im Bau auf.
    Auch hätte ich das Geräusch nicht hören können, weil die Tür geschlossen war. Es stimmte nicht ganz. Ich wurde aufmerksam, weil mich ein wärmerer und etwas muffig riechender Luftstrom traf.
    Mein Blick fiel in die Höhe. Das Oberlicht stand schräg. Jemand hatte vergessen, es zu schließen. Also konnte das Klappern doch im Kindergarten entstanden sein.
    Mir fiel eine Bewegung an der Wand auf. Es war mehr eine Unruhe, die ich dort feststellte, ein Vorbei- oder Weghuschen. Keine Schritte auf dem Boden, dann wieder das Klappern, und plötzlich rollte etwas von der Seite her in mein Sichtfeld hinein.
    Eine Kiste war umgekippt und hatte ihre Ladung verloren. Ein Mischmasch aus Holz- und Metalleisenbahnen rutschte über den Boden. Loks klapperten gegen Wagen, Schienen rutschten gegen Tunnels, Brücken oder Signale.
    Ich spannte mich.
    Von allein hatte sich das Zeug sicherlich nicht bewegen können.
    Zudem dachte ich wieder an die Bewegung, all das war plötzlich uninteressant geworden.
    Meine Augen weiteten sich, und im selben Moment wusste ich, dass sich Don Cavendish nicht geirrt hatte.
    Hinter der Scheibe stand ein Geist und starrte mich an!
    ***
    Gespenst, Geist, Erscheinung, feinstoffliches Wesen, all das traf wohl zu, aber ich verdrängte die Erklärungen und konzentrierte mich einzig und allein auf das Äußere.
    Die Gestalt ragte hoch bis zur Decke.
    Sie erschien mir aufgepumpt und aufgequollen. Sie hatte einen Kopf und einen Körper. Ich sah ein Gesicht, das gläsern wirkte. Ich sah die abgespreizten Arme und die ebenfalls gespreizten Hände, als wären sie bereit, Menschen an die Kehle zu springen und sie zu erwürgen. Erscheinungen können harmlos sein, auch wenn sie ihre Entdecker zuvor erschreckt hatten. Diese war es nicht, sie war gefährlich, sie bedrohte mich allein durch ihr Kommen. Ich spürte, dass sie Menschen hasste, dass Gewalt ihre Existenz bestimmte und sie darauf wartete, das Grauen zu bringen.
    Der Hausmeister!
    Der Kinderschänder und Mörder. Ich hatte Mühe, ruhig zu bleiben und traute mich nicht, nach

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