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0798 - Der Hausmeister

0798 - Der Hausmeister

Titel: 0798 - Der Hausmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daraus nicht mehr befreien können. Wir haben hier eine Gemeinschaft, Don, wir haben auf dich Rücksicht genommen, und ich möchte dich bitten, auch auf uns Rücksicht zu nehmen.«
    »Wie sähe das aus?«
    »Indem du mit einem Psychologen redest. Er wird mit dir über die Probleme reden. Er ist der Mann, der dich verstehen und dir die große Angst nehmen kann.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.« Sie nickte heftig. »Ich bin davon überzeugt. Meiner Ansicht nach hast du dich an den falschen Helfer gewandt.«
    »John Sinclair ist gut, Anne. Der weiß genau, wie er zu handeln hat. John ist ein Fachmann. Dass er Geisterjäger genannt wird, mag zwar manchmal etwas überspitzt klingen, aber es hat seine Berechtigung. Er wird versuchen, diesen Geist zu stellen.«
    »Kann man Geister stellen?«
    »Er ja.«
    »Und warum sollte gerade uns ein Geist erschienen sein?« Anne hatte Mühe, ruhig zu bleiben.
    »Es hängt mit diesem Toten zusammen. Wir kennen Trigger nicht. Wir haben von ihm nichts gewusst. Er war Hausmeister, okay, er war sogar relativ beliebt. Er gehörte zu denjenigen, denen man aber auch einen gewissen Respekt zollte.«
    »Nicht Angst?«
    Don räusperte sich. »Ja, das ist auch möglich. Jedenfalls bei unserer Tochter. Sie hat Glück gehabt, andere hatten es nicht. Es müssen schreckliche Dinge zwischen ihm und den Kindern geschehen sein. Und für seine Taten habe ich ihm den Tod gegönnt. Als ich hochging, um ihn zu stellen, da hatte ich mir vorgenommen, ihn zu vernichten. Ich wollte seinem dreckigen Leben ein Ende setzen.«
    »Was dir auch gelungen ist.«
    »Nicht ganz, Anne. Er ist zwar tot, aber er ist nicht erledigt oder verschwunden. Ich habe ihm das Leben genommen, seinen Geist konnte ich nicht töten, der kehrte zurück.«
    »Und du glaubst daran?«
    »Ich habe es erlebt.«
    »Hast du Zeugen?«
    »Nein, die habe ich nicht.«
    Anne runzelte die Stirn. »Dann wird es schwer sein, das alles zu beweisen.«
    »John Sinclair hat mir geglaubt, Anne. Das ist für mich das Wichtigste. Ich befürchtete, dass er mich auslachen würde, aber er tat es nicht. Er hat ruhig zugehört und mir versprochen, entsprechende Maßnahmen in die Wege zu leiten.«
    »Du glaubst ihm?«
    »Sollte ich das nicht?«
    Anne hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Er könnte ja nur in deinem Sinne gesprochen haben, um dich zu beruhigen. Oder siehst du das anders?«
    Zorn stieg in Don Cavendish hoch. Er hätte nie gedacht, dass seine Frau so wenig verständnisvoll sein würde. »John Sinclair hat es ernst gemeint, Anne. Er ist ein Mann, der jeder Spur nachgeht. Er hat in der Firma einen guten Ruf. Ich finde es ungerecht von dir, so zu reden. So etwas hätte ich nie gedacht.«
    »Ich darf eine Meinung haben.«
    »Selbstverständlich. Nur möchte ich nicht, dass du mich als einen überdrehten Spinner darstellst und John Sinclair als einen Lügner bezeichnest. Das haben wir beide nicht verdient, Anne.«
    »Möglich«, gab sie zu. »Dann sieh du mir bitte auch nach, wenn ich nicht an deine Theorien glaube.«
    »Das mag dir unbenommen sein.« Er stierte auf die Tischplatte.
    »Einigen wir uns darauf, dass wir uns gegenseitig respektieren. Ich hoffe nur, dass alles gut ausgeht. Ich möchte keinen Toten beklagen, und ob du es glaubst oder nicht, Anne, trotz meiner Amputation möchte ich auch weiterhin am Leben bleiben. Ich werde mich an meine Behinderung gewöhnen, irgendwann auch mal an meinen Job. Ich möchte, dass es zwischen uns stimmt, Anne, dass wir nicht auseinandergehen, ich will ein Leben in der Familie. Und wenn du mich als Spießbürger bezeichnest, ist mir das auch egal.«
    Über den Tisch hinweg griff Anne nach seiner Hand. Sie lächelte weich. Don erinnerte sich daran, dass er dieses Lächeln von früher her kannte. Es war so sanft, so verständnisvoll. Plötzlich hatte er das Gefühl, dass kaum Jahre zwischen dem Kennenlernen und dem Heute vergangen waren. Er wusste selbst, wie sehr ihn die Arbeit früher belastet hatte, und diese Belastung hatte an ihrer Ehe gekratzt. Es waren Risse entstanden, doch diese Wunden waren längst verheilt.
    Anne wusste, was ihr Mann benötigte. Sie konnte seine Reaktion verstehen, weil sie sich bemüht hatte, doch plötzlich merkte sie, dass sich Don versteifte. Seine Hand, die unter der ihren lag, bewegte sich nicht mehr. Sie hatte zudem ihre Wärme verloren. Etwas musste schockartig über ihn gekommen sein.
    Anne hob den Blick und fragte zugleich. »Was hast du? Was ist mit dir geschehen?«
    Er

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