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0799 - Gefangen in Choquai

0799 - Gefangen in Choquai

Titel: 0799 - Gefangen in Choquai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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ist dein Herr Wu Huan-Tiao?«
    Zitternd deutete der Diener in Richtung Hauptgebäude. Tsa Mo Ra sprang auf und rannte durch den Innenhof, der zum Wohntrakt führte. Der Zauberer musste nicht lange suchen, er wurde im verschwenderisch eingerichteten Hauptraum fündig - und was er sah, ließ ihn vor Schreck erstarren.
    Auf dem Boden lagen-Yim-Fong und Siu-Ling. Ihre Körper waren stocksteif und unnatürlich verkrümmt, aber sie lebten. Voller Entsetzen flehten ihn ihre großen braunen Augen um Hilfe an. Doch sie mussten warten. Denn in der Mitte des Raumes standen sich Shao Yu und Wu Huan-Tiao wie Kampfhähne gegenüber.
    Und jeder schien fest entschlossen zu sein, den anderen zu töten.
    ***
    »Tsa Mo Ra!«, rief ShaoYu, doch Tsa Mo Ra wusste nicht, ob Erleichterung oder Entsetzen aus ihrer Stimme sprach.
    »Ah, da kommt der Spießgeselle des Mordkomplotts!«, höhnte Wu. »Ich wusste, dass einem menschlichen Wurm wie dir nicht zu trauen ist. Weiß der Himmelskaiser, wie es dir gelungen ist, selbst den göttlichen Kuang-shi mit deinem süßlichen Gesäusel irrezuführen. Aber für diesen Frevel wirst du an den obersten Klippen des-Yangtze aufgehängt werden, damit sich die Geier an deinem verderbten Fleisch laben können.«
    Der pavianköpfige Zauberer lachte wild, als ergötze er sich jetzt schon an den zukünftigen Qualen seines Widersachers. Doch Tsa Mo Ra war nicht bereit, diesen aberwitzigen Vorwurf auf sich sitzen zu lassen.
    »Der Hass muss dir das Hirn vernebelt haben, Wu Huan-Tiao. Was für ein Komplott? Du weißt, dass ich dich bei aller Rivalität immer mit Respekt und Anstand behandelt habe.«
    »Die Schau kannst du dir sparen, Mensch, die Maske des Einfaltspinsels steht dir nicht. Aber ich verspreche dir, die Geschichte des armen Sklaven, der es bis zum Hofzauberer gebracht hat, wird man sich noch in Jahrhunderten erzählen - als Warnung, nie einem menschlichen Geschmeiß wie dir zu trauen!«
    »Was ist hier passiert?«, wandte sich Tsa Mo Ra an seine Gefährtin. Er hatte langsam genug von diesen sinnlosen Anschuldigungen.
    »Gut, dass du gekommen bist, Geliebter. Der Affenkopf hat mich unter einem Vorwand hierher gelockt. Er hat behauptet, wichtige Informationen über dich zu haben - über deine Vergangenheit. Dabei wollte er mich nur töten, um selbst das Amt des ersten Hofzauberers zu übernehmen!«
    »Das Weib lügt, wenn es nur den Mund aufmacht«, schrie Wu erzürnt. »Du bist mit deinen Teufelsschwestern hier eingedrungen mit dem Vorsatz, mich zu ermorden. Und du wusstest natürlich davon, Tsa Mo Ra, wenn du nicht sogar dahintersteckst. Euer lächerliches Possenspiel könnt ihr also lassen. Damit beleidigt ihr nur meine Intelligenz!«
    »Also gut, Affenkopf, dann sagt dir das hier vielleicht mehr zu«, rief Shao Yu und schleuderte Wu einen Zauberspruch entgegen. In ihrer rechten Hand erschien plötzlich ein Feuerball, der unvermittelt auf Wu zuraste. Doch der hob nur die rechte Hand und zeichnete damit einen Halbkreis in die Luft, während er eine andere magische Formel aussprach. Sofort verzehnfachte sich die Feuerkugel und raste in Richtung der Angreiferin zurück.
    Nur mit einem raschen Hechtsprung konnte sich die erste Hofzauberin in Sicherheit bringen, während die tödlichen Geschosse die Wand hinter ihr in Brand setzten.
    »Ist das alles, was du zu bieten hast, Yu?«
    Tsa Mo Ra entging nicht das leichte Zittern in Wus Stimme. Der pavianköpfige Zauberer war nicht annähernd so selbstsicher, wie er sich gab. Beim Zauberduell war er Shao Yu knapp unterlegen, wenn jetzt auch noch ihr Ehemann in den Kampf eingriff, standen seine Chancen mehr als schlecht.
    Und das wusste auch ShaoYu.
    »Worauf wartest du, Geliebter? Du siehst, dass er mich töten will. Steh mir bei, und wir werden dieses Ungeziefer ein für alle Mal auslöschen!«
    Wie erstarrt sah Tsa Mo Ra die beiden Kontrahenten an. Dann traf er eine Entscheidung - und griff an.
    ***
    »Was tust du, Geliebter?«, schrie ShaoYu. Doch da war es schon zu spät. Der magische Windstoß, den Tsa Mo Ra entfacht hatte, riss die Vampirin von den Beinen und schleuderte sie gegen die Wand. Auch Wu Huan-Tiao war so verblüfft, dass er gar nicht auf die Idee kam, den Moment der Irritation auszunutzen.
    »Es tut mir Leid, Yu, aber was du hier tust, ist Unrecht. Ich denke, unser verehrter Kollege Wu Huan-Tiao ist mit uns einer Meinung, dass es zu unser aller Besten ist, in Ruhe nach Hause zu gehen, bis sich die Gemüter etwas abgekühlt haben.«
    »So

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