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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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davon, daß es alles eine total verrückte Scheiße
ist?« fragte ein Stabsoffizier.
»Uns mag es verrückt vorkommen, aber ich verwette mein Hemd, daß es
jemanden gibt, für den das alles ganz logisch ist.« Jackson war klar, daß es
keinen Sinn hatte, den Offizier wegen seiner Ausdrucksweise
runterzuputzen. Es würde noch ein Weilchen dauern, bis sie alle mit dieser
Situation fertig geworden waren. »Meint irgend jemand, daß die
Information, die wir jetzt haben, nicht stimmt?« Er schaute in die Runde.
Sieben Offiziere waren anwesend, und man wählte für den Dienst im
NMCC nicht die Dümmsten aus.
»Es ist vielleicht verrückt, Sir, aber es läuft alles aufs selbe hinaus.
Keiner der Standorte, mit denen wir uns in Verbindung setzen wollten,
meldet sich. Sie müssen doch wachhabende Offiziere haben, aber keiner
geht ans Telefon. Die Satellitenverbindungen sind unterbrochen. Wir haben
vier Air-Force-Stützpunkte und einen Army-Stützpunkt, die nicht erreichbar
sind. Da muß was dahinterstecken, Sir.« Was, das ersparte sich dieser
weibliche Stabsoffizier.
»Gibt's was vom State Department? Von den Spitzeldiensten?« »Nichts«, erwiderte ein Oberst von J-2. »In einer Stunde können Sie
eine Satellitenaufnahme von den Marianen haben. NRO und I-TAC sind
über Aufgabenstellung und Dringlichtkeit informiert.«
»KH-11?«
»Ja, Sir, und alle Kameras sind auf Zack. Das Wetter ist klar. Wir
kriegen gute Aufnahmen «, versicherte ihm der Nachrichtenoffizier. »Und gab's gestern Sturm in der Gegend?«
»Nein«, sagte ein anderer Offizier. »Wäre auch kein Grund für
Telefonstörungen. Sie haben das transpazifische Kabel und
Satellitenverbindungen. Ich habe die Firma angerufen, die die Schüsseln
betreibt. Sie wußten von nichts. Sie haben selbst Signale rübergeschickt und
ihre Leute um Auskunft gebeten, aber keine Antwort gekriegt.« Jackson nickte. Er hatte nur deshalb so lange gewartet, weil er die
Bestätigung haben wollte, die er für seinen nächsten Schritt brauchte. »Okay, wir geben ein Warnsignal raus, Verteiler: alle CINCs. Benachrichtigen Sie den Verteidigungsminister und alle Stabschefs. Ich
rufe jetzt den Präsidenten an.«
    »Dr. Ryan, das NMCC auf dem abhörsicheren Telefon mit einer CRITICMeldung. Es ist wieder Admiral Robert Jackson.« Die Benutzung der Dringlichkeitsstufe CRITIC ließ alle zu Ryan blicken, als der den Hörer abnahm.
    »Robby, hier ist Jack. Was ist los?« Alle in dem Fernmelderaum sahen, wie der Nationale Sicherheitsberater blaß wurde. »Robby, ist das dein Ernst?« Er schaute den Fernmelde-Wachoffizier an. »Wo sind wir jetzt?«
    »Wir nähern uns Goose Bay, Labrador, Sir. In etwa drei Stunden werden wir da sein.«
»Lassen Sie Special Agent d'Agustino raufkommen.« Ryan sprach wieder in die Muschel. »Robby, das brauche ich schriftlich ... okay ... ich glaube, er schläft noch. Gib mir dreißig Minuten. Du kannst mich jederzeit anrufen.«
Jack stand auf und ging in den Waschraum, der direkt hinter dem Flugdeck lag. Er vermied es, beim Händewaschen in den Spiegel zu schauen. Als er herauskam, wartete die Secret-Service-Agentin auf ihn.
»Sie haben nicht viel Schlaf gekriegt, was?«
»Ist der Boß schon auf?«
»Sir, er hat Anweisung gegeben, ihn erst eine Stunde vor der Landung zu wecken. Ich habe gerade mit dem Piloten gesprochen, und ...«
»Machen Sie ihn wach, Daga, auf der Stelle. Dann schicken Sie die Minister Hanson und Fiedler rauf. Arnie auch.«
»Was ist los, Sir?«
»Sie werden dabeisein und es hören.« Ryan nahm die Faxrolle aus dem gesicherten Gerät und begann zu lesen. Er blickte auf. »Ich mein's ernst, Daga. Sofort.«
»Eine Gefahr für den Präsidenten?«
»Davon sollten wir ausgehen«, erwiderte Jack. Er überlegte kurz. »Wo ist der nächste Jagdfliegerstützpunkt, Lieutenant?«
Die Verblüffung war ihr anzusehen. »Sir, in Otis auf Cape Cod stehen F-15, und F-16 haben wir in Burlington, Vermont. Beides Einheiten der Air National Guard, die der kontinentalen Luftverteidigung dienen.«
»Rufen Sie da an, und sagen Sie ihnen, der Präsident möchte so schnell wie möglich ein paar Freunde um sich haben.« Lieutenants - das war das schöne an ihnen - fragten nicht nach dem Warum, wenn ihnen ein Befehl erteilt wurde, auch wenn der Grund für sie nicht ersichtlich war. Beim Secret Service war das anders.
»Doc, wenn Sie glauben, das tun zu müssen, dann muß ich auch Bescheid wissen, und zwar sofort.«
»Stimmt, Daga, dann schauen Sie mal rein.« Ryan trennte, als er

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