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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Eagle-Jäger, die die Aufklärungsmaschine in dreißig Kilometer Entfernung begleiteten. Das Resultat der Softwareprobleme war eine Gereiztheit, die sich bereits auf die Urteilsfähigkeit übertragen hatte. Darüber hinaus sahen wegen der Empfindlichkeit des ganzen Systems die immer noch verkehrenden Ströme von Verkehrsflugzeugen aus wie Bomberflotten, und das einzig Gute war, daß Kami eins diese weiter nördlich beobachtete und klassifizierte.
    »Kontakt, eins-null-eins, vierhundert Kilometer entfernt«, sagte ein Hauptmann in einer der Maschinen über den Bordfunk. »Höhe dreitausend Meter ... fallend. Geschwindigkeit fünfhundert Knoten.«
»Schon wieder ein Vogel?« fragte der befehlshabende Oberst gereizt. »Diesmal nicht ... der Kontakt verstärkt sich.«
    Ein anderer Flieger im Rang eines Obersts bewegte den Steuerknüppel, um mit seinem Bomber ein Stück herunterzugehen. Der Autopilot war jetzt aus. Rein und raus, sagte er sich und beobachtete den Himmel vor sich.
    »Da ist unser Freund«, sagte einer der Radartechniker. »Kurs zwei-einseins.« Automatisch blickten Pilot und Kopilot nach rechts. Sie sahen nichts, was kaum überraschte. Der Kopilot blickte wieder zurück. Bei Nacht sollte man ein Auge auf die Instrumente haben. Das Fehlen äußerer Bezugspunkte bedeutete, daß man Gefahr lief, die räumliche Orientierung zu verlieren, wovor sich jeder Flieger fürchtete. Sie schienen sich einer Wolkenformation zu nähern. Er prüfte die Außentemperaturanzeige. Ein Grad, das war gut. Zwei oder drei Grad niedrig«; und man ging das Risiko des Vereisens ein, und wie die meisten Militärmaschinen hatte der B-1 keine Enteisungsanlage. Nun, der Zweck der Mission war elektronisch, nicht visuell, und für das Senden und Auffangen von Radarwellen bedeuteten Wolken nicht viel.
    Aber Wolken bedeuteten Feuchtigkeit, und der Kopilot vergaß, daß der Temperaturfühler an der Spitze saß und das Heck ein ganzes Stück höher lag. Dort war die Temperatur ein halbes Grad minus, und an der Heckflosse des Bombers begann sich Eis zu bilden. Es war nicht genug, um die Flugeigenschaften zu verändern, aber es genügte, um eine kleine Veränderung in der Silhouette eines Flugzeugs zu verursachen, bei dessen Radarprofil es auf Millimeter ankam.
    »Ein stabiler Kontakt«, sagte der Hauptmann an Bord von Kami zwei. Er schaltete auf direkte Peilung und übertrug den Kontakt auf den Bildschirm des Piloten. »Vielleicht noch einer.«
    »Da ist er.« Der Kontakt bewegte sich direkt in Richtung Tokio. Es konnte unmöglich eine Verkehrsmaschine sein. Kein Antwortsender. Der Kurs war falsch. Die Flughöhe war falsch. Die Geschwindigkeit war falsch. Es mußte ein feindliches Flugzeug sein. Mit diesem Wissen schickte er seine beiden Jäger hin.
    »Ich glaube, ich kann ihn schon genauer durchleuchten ...« »Nein«, antwortete der Oberst über Bordfunk.
Die beiden F-15J-Jäger hatten gerade ihre Tanks gefüllt und waren in
    einer günstigen Position für das Abfangmanöver. Die alphanumerischen Symbole auf den Bildschirmen der Kamis zeigten, daß sie nah dran waren, und da ihre eigenen Piloten dieselbe Anzeige sehen konnten, brauchten sie nicht ihr Zielradar einzuschalten. Mit ihrer Geschwindigkeit von fünfhundert Knoten und der entsprechenden Geschwindigkeit der entgegenkommenden Maschine würde es nicht lange dauern.
    Gleichzeitig wurde das Bild zur örtlichen Luftverteidigungszentrale heruntergefunkt, und bald verfolgten viele Menschen das elektronische Drama. Wenn es B-1-Bomber waren, konnten sie, wie jeder wußte, echte Bomben oder Marschflugkörper tragen, und sie waren bereits nah genug für den Abschuß von letzteren. Das schuf ein Problem für den Kommandanten der Luftabwehr, und die Tageszeit machte es nicht besser. Seine genauen Instruktionen waren immer noch nicht genau genug, und es gab keine Befehlszentrale in Tokio, auf die er sich verlassen konnte. Aber die eindringenden Flugzeuge waren weit innerhalb der Luftverteidigungszone und wahrscheinlich Bomber, und - was? fragte sich der General. Nun befahl er den Jägern, sich zu trennen und jeweils ein Ziel anzusteuern. Es ging zu schnell. Er hätte es besser wissen müssen, aber man konnte nicht alles vorausplanen, und es waren Bomber, und sie waren zu nah und kamen schnell näher.
»Werden wir direkt angepeilt?« fragte der Bomberkommandant. Er hatte vor, nicht näher als hundert Meilen an das luftgestützte Radar heranzukommen, und dachte bereits an seine

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