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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Erfahrung erlaubten, und grinste, als er an die Bemerkung des Majors dachte. Schöner Arsch, hm? Sie war die erste Frau, die mit den Thunderbirds flog. Die Stroboskoplichter gingen aus, und er hoffte, daß ihr Restlichtverstärker richtig funktionierte. Die E-767 im Norden war nun noch sechshundertvierzig Kilometer entfernt. Die Jäger flogen mit fünfhundert Knoten in einer Höhe von dreiundfünfzigtausend Fuß, um Treibstoff zu sparen.
    Ihr Eintreten in das Haus war wegen der typischen Arbeitszeiten japanischer Führungskräfte weit unauffälliger, als es das in Amerika gewesen wäre. Ein Mann war im Foyer, aber er sah fern, und Chavez und Clark gingen einfach durch, als würden sie sich auskennen. Außerdem war Kriminalität in Tokio sowieso kein Problem. Ihr Atem ging etwas schneller, als sie einen Aufzug betraten und auf den Knopf drückten. Der erleichterte Blick, den sie wechselten, machte rasch wieder neuer Besorgnis Platz. Ding hatte einen Aktenkoffer dabei. Sie trugen beide ihre besten Anzüge, Krawatten und weiße Hemden und sahen damit aus wie Geschäftsleute, die zu einer nächtlichen Konferenz wollten. Der Aufzug hielt fünf Stockwerke vor der obersten Etage; sie hatten dieses Stockwerk gewählt, weil in seinen Fenstern kaum Licht brannte. Clark streckte den Kopf zur Tür hinaus, obwohl er wußte, daß das verdächtig wirken konnte, aber der Flur war leer.
    Schnell und leise gingen sie durch den mittleren Teil des Gebäudes, suchten die Feuertreppe und stiegen hinauf. Sie sahen sich nach Überwachungskameras um, aber Gott sei Dank gab es auch auf diesem Stockwerk keine. Clark vergewisserte sich, daß über und unter ihnen niemand im Treppenhaus war. Er ging weiter nach oben, und bei jeder Bewegung hörte und sah er sich genau um.
    »Unsere Freunde sind wieder da«, verkündete einer der in der Luft befindlichen Controller über die Sprechanlage. »Peilung null-dreidrei, Entfernung vier-zwei-null Kilometer. Ein - nein, zwei Kontakte, dichte Formation, Militärflugzeug, Geschwindigkeit fünfhundert Knoten«, beendete er seine Durchsage rasch.
    »Sehr schön«, gab der Senior Controller gleichmütig zurück und wählte ein Display für seinen Bildschirm, während er die Frequenz der Funkgeräte wechselte. »Irgendeine Radaraktivität im Nordosten?«
»Keine«, erwiderte der Offizier der Abteilung Elektronische Abwehr sofort. »Er könnte natürlich hier draußen sein, um uns zu beobachten.«
»Wakaremas.«
    Als nächstes wurden zwei Jagdflugzeuge abgeordert, die im Osten der Kami kreisten. Die beiden F-15J waren erst vor kurzem aufgestiegen und verfügten über beinahe volle Treibstofftanks. Mit einem zusätzlichen Anruf wurden noch zwei weitere vom Luftwaffenstützpunkt Chitose angefordert. Sie würden in etwas fünfzehn Minuten zur Stelle sein, aber das genügte, dachte der Senior Controller. So viel Zeit blieb.
»Hängen Sie sich an sie dran«, befahl er dem Operator.
    »Ihr habt uns schon, was?« sagte der Colonel. »Gut.« Er behielt Kurs und Geschwindigkeit bei, damit sie sich auf seine Position und seine Aktivitäten einstellen konnten. Alles andere war nur eine Frage der Arithmetik. Die Eagles müßten jetzt noch e twa dreihundertzwanzig Kilometer entfernt sein und mit etwa tausend Sachen aufschließen. Sechs Minuten bis zum Trennen. Er warf einen Blick auf die Uhr und ließ den Blick über den Himmel wandern, auf der Suche nach einem Licht, das ein bißchen zu hell für einen Stern war.
    Oben an der Treppe gab es eine Kamera. Yamata war also ein bißchen paranoid. Aber sogar Paranoide hatten wirkliche Feinde, dachte Clark. Die Kamera war wohl auf den nächsten Treppenabsatz gerichtet. Zehn Stufen bis zum Absatz, zehn weitere bis zum nächsten, wo die Tür war. Er dachte einen Moment darüber nach. Chavez drehte den Türknopf zu seiner Rechten. Die Tür war nicht verschlossen. Feuerpolizeiliche Vorschriften vermutlich, dachte Clark, speicherte die Information mit einem Nicken und holte dennoch einen Satz Dietriche heraus.
    »Und, was meinst du?«
»Ich meine, ich würde mich anderswo wohler fühlen.« Ding hatte seine Lampe in der Hand, während John die Pistole herausnahm und den Schalldämpfer aufschraubte. »Schnell oder langsam?«
Eine andere Wahl hatten sie nicht. Langsam herangehen wie normale Geschäftsleute, die sich vielleicht im Haus verirrt hatten ... nein, dieses Mal nicht. Clark hob einen Finger, holte tief Luft und sprang nach oben. Vier Sekunden später drehte er den Türknopf am

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