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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wie dieser die Wellen hochpeitschte. Oh, verflucht ...
    »Herr Botschafter, die Situation hat sich verändert, wie Sie wissen«, sagte Adler sanft. In diesem Raum hatte nie mehr als eine Stimme gleichzeitig gesprochen, aber irgendwie schien es jetzt viel stiller zu sein.
    Seiji Nagumo, der neben seinem Vorgesetzten saß, bemerkte, daß auf dem Stuhl neben Adler jemand anders saß, noch ein Japan-Spezialist aus dem vierten Stock. Wo war Chris Cook? fragte er sich, während der amerikanische Unterhändler weiterredete. Warum war er nicht hier - und was hatte das zu bedeuten?
    »Während wir hier miteinander sprechen, greifen amerikanische Flugzeuge die Marianen an. Während wir hier miteinander sprechen, bekämpfen amerikanische Flotteneinheiten Ihre Flotteneinheiten. Ich muß Ihnen sagen, daß wir Grund zu der Annahme haben, daß unsere Operation erfolgreich verlaufen und daß es uns gelingen wird, die Marianen vom Rest der Welt zu isolieren. Der nächste Teil der Operation, sollte er denn notwendig sein, wird darin bestehen, eine maritime Sperrzone rund um Ihre Hauptinseln aufzubauen. Wir sind nicht daran interessiert, Ihr Land direkt anzugreifen, aber wir sind in der Lage, Ihren Seehandel innerhalb weniger Tage lahmzulegen.
    Herr Botschafter, es ist an der Zeit, dieser Sache ein Ende zu setzen ...« »Wie Sie sehen«, sagte die CNN-Reporterin von ihrem Platz hoch oben neben der USS Enterprise, woraufhin die Kamera nach rechts schwenkte und ein leeres Kastendock zeigte, »hat die USS John Stennis ihr Trockendock verlassen. Man hat uns davon unterrichtet, daß der Zerstörer soeben einen Angriff gegen die von den Japanern besetzten Marianen fährt. Man hat uns gebeten, die Täuschungsmanöver der Regierung zu unterstützen, und nach sorgfältigem Abwägen sind wir zu dem Schluß gekommen, daß CNN ja schließlich ein amerikanischer Nachrichtensender ist ...«
    »Diese Scheißkerle!« flüsterte General Arima, während er auf die leere Betonkonstruktion starrte, in der sich jetzt nur noch Pfützen und Holzblöcke befanden. Dann klingelte das Telefon.
    Als feststand, daß die beiden japanischen E-2C sie erfaßt hatten, schalteten die beiden AWACS-Flugzeuge der Air Force ihre Radargeräte ein. Sie kamen von Hawaii, via Dyess auf dem Kwajalein-Atoll. Was die elektronische Kampfführung anging, würde es ein ausgewogenes Gefecht werden, aber die Amerikaner hatten mehr Flugzeuge in der Luft, um sicherzustellen, daß es in keiner anderen Beziehung fair blieb. Es waren vier japanische Eagles in der Luft, die instinktiv reagierten, indem sie Richtung Nordosten auf die Eindringlinge zuflogen, um so ihren in Alarmbereitschaft befindlichen Kameraden Zeit zu geben, zu starten und sich dem Luftgefecht anzuschließen, bevor die Angreifer so nahe herangekommen waren, daß sie die Kameraden am Boden erwischten. Gleichzeitig wurde Warnung an die Bodenverteidigung ausgegeben, daß feindliche Flugzeuge im Anflug waren.
    Sanchez schaltete sein eigenes Zielradar ein, als er die japanischen Jäger in nur hundert Meilen Entfernung sah. Sie flogen in seine Richtung, um ihre Raketen abzuschießen. Aber sie hatten AMRAAMs an Bord, er dagegen Phoenix-Raketen, die ungefähr die doppelte Reichweite hatten. In Höchstschußentfernung schössen er und zwei andere Flugzeuge jeweils zwei Raketen ab. Die acht Raketen beschrieben eine ballistische Kurve, erreichten auf hunderttausend Fuß ihren höchsten Punkt und rasten dann mit fünf Mach wieder nach unten, wobei ihre Höhe ihnen das größtmögliche Radarquerprofil zur Ansteuerung ihres Ziels verschaffte. Die Eagles entdeckten den Angriff und versuchten sich in Sicherheit zu bringen, doch Sekunden später waren zwei der F-15J vom Himmel verschwunden. Die anderen beiden flogen weiter, bis der zweite Schwung Phoenix-Raketen auch sie erledigt hatte.
»Was zum Teufel ...?« wunderte sich Oreza.
    Das Geräusch vieler startender Jetmotoren unterbrach das Kartenspiel, und die vier Männer im Zimmer gingen ans Fenster. Clark dachte daran, alle Lichter auszuschalten, und schnappte sich das einzige Fernglas im Haus. Die ersten beiden Flugzeuge donnerten gerade über die Startbahn, als er es an die Augen setzte. Nach ihren Nachbrennerflammen zu urteilen, waren es einmotorige Flugzeuge.
»Was ist da los, John?«
    »Mir hat keiner was gesagt, wirklich, aber das dürfte wohl nicht schwer herauszufinden sein.«
Der ganze Flugplatz war erleuchtet. Im Moment kam es darauf an, die Jäger so schnell wie möglich in die

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