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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Luft zu bringen. Auf Guam fand wahrscheinlich gerade das gleiche statt, aber Guam war ziemlich weit weg. Die Amerikaner würden die beiden Jägerstaffeln unabhängig voneinander angreifen, so daß die zahlenmäßige Überlegenheit der Japaner nicht zum Tragen kam.
Commander Peach und ihre elektronischen Aufklärer waren jetzt ebenfalls an der Arbeit. Das Suchradar war sehr stark, aber wie alle Geräte dieser Art sandte es auch Niederfrequenzwellen aus, und die konnten leicht gestört werden. Die große Ansammlung von falschen Punkten behinderten sie sowohl bei dem Versuch, die Entwicklung des Luftkampfs zu verfolgen, als auch bei der Ortung der kleinen, aber eigentlich gut erfaßbaren Marschflugkörper. Jäger, die die anfliegenden gegnerischen Flugzeuge eigentlich hätten angreifen können, hatten ihre Ziele überflogen und ihnen so freien Zugang zu den Zielen auf der Insel verschafft. Das Suchradar auf Mount Takpochao erfaßte sie, als sie gerade noch dreißig statt der erhofften hundert Meilen entfernt waren, und versuchte gleichzeitig, die Zahl der anfliegenden Jäger zu ermitteln. Es war keine leichte Aufgabe für die drei Radarbeobachter, doch sie waren erfahren und beugten sich den Notwendigkeiten, indem sie die Patriot-Abschußbasen auf der Insel in Alarmbereitschaft versetzten.
    Der erste Teil der Operation verlief gut. Die Luftstreitkräfte am Boden waren ohne eigene Verluste vernichtet worden, wie Sanchez sah, und er fragte sich, ob wohl eine seiner Raketen einen Treffer gelandet hatte. Aber es war unmöglich, das jemals herauszufinden. Als nächstes ging es darum, die japanischen Radarflugzeuge herunterzuholen, bevor die übrigen Jäger eintrafen. Um das zu erledigen, gingen vier Tomcats auf Nachbrenner und rasten direkt auf sie zu, wobei sie all ihre Raketen auslosten.
    Sie waren einfach mutiger, als ihnen gut tat, dachte Sanchez. Die japanischen Hawkeyes hätten sich zurückziehen sollen, genau wie die Eagles in der Verteidigung, doch getreu ihrem Ethos hatten die Jagdflieger die erste Welle der Angreifer selbst attackiert, statt erst einmal abzuwarten wahrscheinlich weil sie gedacht hatten, es handele sich um einen echten Angriff und nicht nur um eine Jagdstreife.
    Die Blinder Flight genannte flankierende Viererstaffel erfüllte ihren Auftrag, die Radarflugzeuge abzuschießen, und kehrte dann auf die John Stennis zurück, um aufzutanken und sich wiederzubewaffnen. Jetzt hatten nur noch die Amerikaner luftgestütztes Radar. Die Japaner kamen näher, um einen Angriff abzuwehren, der eigentlich gar keiner war, und Ziele zu bekämpfen, die nur die Aufmerksamkeit der hinausfliegenden Abfangjäger auf sich lenken wollten.
    Die Radarbeobachter waren sich klar darüber, daß die meisten Raketen nicht auf den Flugplatz, sondern auf sie gerichtet waren. Sie kommentierten das nicht. Dazu war keine Zeit. Sie sahen die E-2Flugzeuge abstürzen, doch die Entfernung war zu groß, als daß sie hätten erkennen können, warum. Das letzte AEW-Flugzeug stand noch auf der Rollbahn in Kobler, als die Jäger losrasten und die ersten sich bereits den we it entfernten amerikanischen Flugzeugen näherten, die jedoch wider Erwarten nicht auf sie zuflogen. Guam hatte jetzt Funkkontakt hergestellt, um auf dem laufenden gehalten zu werden und gleichzeitig zu melden, daß die dort stationierten Jäger gerade aufstiegen, um sich der Angreifer anzunehmen.
»Ich gebe den Marschflugkörpern noch zwei Minuten«, sagte einer der
    Radarmänner über das Interphone.
»Geben Sie Kobler Anweisung, ihr E-2 hochzuschicken«, sagte der
Senior Officer im mobilen Gefechtsstand, als er sah, daß die beiden, die
schon oben waren, verschwunden waren. Der Wagen stand hundert Meter vom Radarsender entfernt, war aber noch nicht eingegraben worden. Das war für die darauffolgende Woche geplant gewesen.
    »Wow!« entfuhr es Chavez. Sie waren jetzt draußen. Irgendein kluger Kopf hatte in ihrem Teil der Insel den Strom abgestellt, so daß sie vors Haus gehen konnten, um die Lightshow bewundern zu können. Eine halbe Meile weiter östlich zischte die erste Patriot-Rakete aus ihrer Abschußvorrichtung. Sie schoß nur ein paar hundert Meter in die Höhe, bevor sie von ihrer Schubstrahllenkung umgelenkt wurde und wie eine Billardkugel, die vom Tischrand fällt, nach unten auf ein hinter dem Horizont liegendes Ziel zuraste. Ein paar Sekunden später folgten noch mal drei.
»Das sind doch Marschflugkörper.« Diese Bemerkung kam von
    Burroughs. »Oben im Norden,

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