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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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würde ich sagen.«
»Die haben's bestimmt auf das Radar oben auf dem Berg abgesehen«,
sagte Clark. Dann sah man eine Reihe von Blitzen, die die Umrisse der
Berge im Osten erleuchteten. Ein paar Sekunden später hörte man das
Krachen der dazugehörigen Explosionen. Weitere Patriots wurden
abgeschossen, und die Zivilisten beobachteten, wie die Geschützmannschaft
eine weitere Abschußvorrichtung fertig machte. Sie konnten auch sehen,
daß das Ganze zu lange dauerte.
    Der erste Schwarm von zwanzig Tomahawks stieg jetzt auf. Sie waren drei Meter über den Wellenkämmen auf die Klippen an der Ostküste von Saipan zugerast. Als vollautomatisierte Waffen konnten sie auf sich gerichtete Waffen weder erkennen noch ihnen ausweichen, und der erste Schwung Patriot-Raketen war durchaus erfolgreich gewesen - zwölf Raketen hatten zehn Treffer gelandet. Doch die übrigen zehn Tomahawks stiegen nun auf, alle auf dasselbe Ziel ausgerichtet. Vi er weitere Marschflugkörper fielen Flugabwehrraketen zum Opfer, und ein fünfter verlor an Geschwindigkeit und krachte in die Felswand bei Laolao Kattan. Dann verloren die Flugabwehrradare sie, und die Batteriechefs schickten eine Warnung an die Radarleute, doch die kam viel zu spät, um noch irgend etwas bewirken zu können, und zweieinhalb Tonnen Gefechtsköpfe explodierten einer nach dem anderen über dem Gipfel von Mount Takpochao.
»Das wäre damit wohl erledigt«, sagte Clark, als der Lärm verebbt war.
    Dann hielt er inne, um zu horchen. Andere Leute standen jetzt auch draußen, über die Sackgasse verteilt. Einzelne Buhrufe mischten sich unter den allgemeinen Jubel, der das Geschrei der Geschützmannschaft auf dem Hügel im Osten völlig übertönte.
    Immer noch starteten Jagdflugzeuge vom Flugplatz in Kobler, meistens in Paaren, manchmal auch einzeln. Man sah die blauen Flammen ihrer Nachbrenner eine Kurve beschreiben und dann verschwinden, als die japanischen Jäger in der Luft drehten, sich formierten und den Angreifern entgegenflogen. Als letztes hörten Clark und die anderen noch das Geräusch des elektrischen Gebläses des letzten Hawkeye, der gegen den Rat der inzwischen toten Radarmänner als letzter losflog.
    Einen Moment lang war es still auf der Insel. Die Menschen atmeten tief durch und warteten auf den zweiten Akt des mitternächtlichen Dramas.
Nur fünfzig Meilen von der Küste entfernt stiegen die USS Pasadena und drei andere Atom-U-Boote auf Antennentiefe und schössen jeweils sechs Raketen ab. Einige waren auf Saipan gerichtet. Vier gingen nach Tinian, vier nach Rota. Die übrigen streiften die Wellenkämme auf ihrem Weg zur Andersen Air Force Base auf Guam.
    »Periskop ausfahren!« befahl Claggett. Das Suchperiskop zischte per Hydraulik in die Höhe. »Stopp!« rief er, als das Instrument über Wasser war. Er drehte es langsam und suchte den Himmel nach Lichtern ab. Nichts.
    »Okay, als nächstes die Antenne.« An einem erneuten Zischen hörte man, daß die UHF-Rutenantenne ausgefahren wurde. Der Captain blieb am Periskop und sah sich weiter um. Er winkte mit der rechten Hand. Es gab ein paar verwischte Signale von entfernten Sendern, aber nichts, was ein UBoot hätte orten können.
»Indy Cars, hier Pit Crew, over«, sagte der Nachrichtenoffizier in ein Mikrofon.
     
»Gott sei Dank«, sagte Richter laut und schaltete sein Mikrofon ein. »Pit
    Crew, hier Indy Eins, identifizieren Sie sich, over.«
» FOXTROT WHISKEY .«
» CHARLIE TANGO «, antwortete Richter, während er in der auf seinem Kniebrett liegenden Codeliste nachsah. »Wir sind in fünf Meilen Entfernung und könnten einen Drink gebrauchen, over.« »Bleiben Sie dran!« hörte er.
    »Auftauchen«, befahl Claggett und griff zum Mikrofon der Bordsprechanlage. »Alle Mann herhören, wir tauchen auf, Kampfstationen beibehalten! Army-Soldaten, bereit halten.«
    Die erforderliche Ausrüstung lag neben dem mittleren Notausgangsschacht und der größeren Waffenladeluke. Einer der Lecktrupps der Tennessee stand bereit, um die Ausrüstung hochzureichen, und ein Chief würde den Tankschlauchverbinder bedienen, der in dem Gehäuse über dem Torpedoraum versteckt war.
    »Was ist denn das?« fragte Indy zwei über die Funkanlage. »Eins, hier ist drei, Hubschrauber im Norden, wiederhole: Hubschrauber im Norden, ein großer.«
    »Holt ihn runter«, befahl Richter sofort: Hier konnte es keine eigenen Hubschrauber geben. Er wendete und stieg höher, um selbst nachsehen zu können. Der Kerl hatte sogar seine Scheinwerfer

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