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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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neuesten Stand sind, bevor unsere Gäste aus dem Dunklen Hafen eintreffen.“
    Der Anführer des Ordens warf einen anerkennenden Blick auf Jenna, dann auf Brock. „Es freut mich, euch heil wiederzuhaben. Euch beide.“
    Jenna murmelte einen Dank, aber ihre Miene war verkniffen vor Enttäuschung. „Da mein Treffen ja leider eine Falle war, konnten wir keine neuen Informationen zu TerraGlobal in Erfahrung bringen.“
    Lucan stieß einen Grunzlaut aus. „Das vielleicht nicht, aber zu wissen, dass Dragos seine Lakaien in die Regierungsbehörden der Menschen eingeschleust hat, dürfte auf lange Sicht sogar noch wertvoller für uns sein. Es sind weiß Gott keine guten Neuigkeiten, aber es ist etwas, womit wir in Zukunft rechnen müssen.“
    „Er fährt derzeit große Geschütze auf“, fügte Gideon hinzu. „Diese Entdeckung heute und jetzt die Entführung von Lazaro Archers Enkel – es ist ziemlich klar, dass Dragos nicht vorhat, aufzugeben.“
    „Und dass er vor nichts zurückschreckt“, bemerkte Brock ernst. „Das macht ihn gefährlicher denn je. Bei diesem Mistkerl sollten wir uns besser auf das Schlimmste einstellen.“
    Lucan nickte, sein Blick war ernst und nachdenklich. „Wir werden jede Krise nehmen, wie sie kommt. Chase, du kommst mit mir! Ich will, dass du Tegan den Beifahrer machst, wenn er an die Oberfläche geht, um die Archers abzuholen. Alle anderen ins Techniklabor, in zehn Minuten.“
    Lazaro Archer war angeblich fast tausend Jahre alt, aber wie jeder andere Stammesvampir wirkte der schwarzhaarige Gen Eins keinen Tag über dreißig. Dass die Falten um seinen ernsten Mund und die Schatten unter seinen dunkelblauen Augen besonders ausgeprägt waren, lag nur an seinem Kummer über die Entführung seines Enkels. Mit seinen klugen, aber matten Augen musterte er die Gesichter der Runde, die im Techniklabor versammelt war – die Krieger, ihre Gefährtinnen und auch Jenna an Brocks Seite, die ihn ihrerseits alle abwartend beobachteten, als Lucan und Gabrielle den Stammesältesten und seinen grimmigen Sohn Christophe in den Raum führten.
    Um den riesigen Konferenztisch wurde eine schnelle, höfliche Begrüßungsrunde gemacht, aber allen Anwesenden war klar, dass es sich hier nicht um ein geselliges Treffen handelte. Brock konnte sich gar nicht erinnern, wann man das letzte Mal einen zivilen Stammesangehörigen ins Hauptquartier gelassen hatte. Nur wenige Angehörige des Vampirvolks wussten überhaupt, wo sich das Hauptquartier des Ordens befand, geschweige denn, dass sie es je betreten hatten.
    Keiner der Archers schien sich hier sonderlich wohlzufühlen, besonders der Vater des entführten Jungen nicht. Brock entging keinseswegs, wie der jüngere Mann leicht überheblich das Kinn hob, als er sich im Techniklabor umsah und jeden Krieger am Tisch – die meisten von der Patrouille immer noch in Kampfmontur und voll bewaffnet – einzeln musterte. Christophe Archer schien zögerlich, wenn nicht gar abgeneigt, den angebotenen freien Stuhl unter den heidnischen Ordenskriegern anzunehmen.
    Schwere Zeiten, dachte Brock ernst und neigte grüßend den Kopf, als der Zivilist der Zweiten Generation in seinem langen Kaschmirmantel und in perfekt maßgeschneidertem Hemd und ebensolchen Hosen sich vorsichtig auf den Stuhl neben ihm setzte.
    Lucan räusperte sich, und seine tiefe Stimme übernahm schlagartig das Kommando im Raum, als er die beiden Neuankömmlinge ansah. „Als Erstes will ich euch beiden versichern, dass jeder hier im Raum eure Besorgnis um Kellans Wohlergehen teilt. Wie ich dir schon vorhin am Telefon sagte, Lazaro, steht der ganze Orden bereit, um den Jungen zu finden und nach Hause zu bringen.“
    „Das alles klingt sehr beruhigend“, sagte Christophe Archer neben Brock mit angespannter Stimme. „Die Agentur hat uns dasselbe versprochen, und sosehr ich es auch glauben möchte, Tatsache ist doch, dass wir nicht einmal wissen, wo wir mit der Suche nach meinem Sohn beginnen sollen. Oder kann mir hier irgendjemand sagen, wer so etwas tun sollte? Was für feige Kriminelle in unserer Abwesenheit in unser Haus einbrechen und meinen Jungen entführen?“
    Nachdem Chase erneut mit Mathias Rowan von der Agentur gesprochen hatte, hatte er sie alle noch vor der Ankunft der Archers über die beunruhigenden Details der Entführung informiert. Offenbar hatten drei riesige, bis an die Zähne bewaffnete Stammesvampire den Dunklen Hafen überfallen, wo Lazaro und Christophe Archer mit ihren Familien lebten. Die

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