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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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versetzt würde, wie er heute Nacht Lazaro Archer getroffen hatte. Alles, was dem Zivilisten der Ersten Generation nach seinem tausendjährigen Leben noch geblieben war, war der malträtierte Junge im Krankenhausbett und die kugeldurchsiebte Leiche seines Sohnes, die Tegan und der Rest des Teams ebenfalls ins Hauptquartier überführt hatten.
    Lucan räusperte sich. „Wenn du morgen früh die Begräbnisriten für Christophe abhalten möchtest, werden wir die nötigen Vorbereitungen treffen.“
    Lazaro nickte düster. „Danke, Lucan! Für alles.“
    „Unsere Unterbringungsmöglichkeiten hier im Hauptquartier sind beschränkt, aber wir können etwas umdisponieren, um Platz für dich und Kellan in einem der Mehrbettzimmer zu machen. Ihr seid uns hier willkommen, so lange wie nötig.“
    Archer hob in höflicher Abwehr die Hand. „Das ist sehr großzügig von dir, aber ich habe noch persönliche Liegenschaften anderswo. Es gibt andere Orte, wohin mein Enkel und ich gehen können.“
    „Mag ja sein“, antwortete Lucan, „aber bis wir sicher sein können, dass Dragos für dich und Kellan keine unmittelbare Gefahr mehr darstellt, kann ich euch nicht guten Gewissens aus dem Schutz des Ordens entlassen.“
    „Dragos“, sagte Archer, und sein Gesicht verfinsterte sich vor unterdrückter Wut. „An den Namen erinnere ich mich noch aus den alten Zeiten. Dragos und seine Nachkommenschaft waren schon immer korrupt. Doppelzüngig und intrigant. Moralisch verkommen. Herr im Himmel, ich dachte, die ganze Sippe wäre längst ausgestorben!“
    Lucan stieß ein tiefes Knurren aus. „Einen Sohn der Zweiten Generation gibt es noch. Er hat sich seit Jahrzehnten hinter diversen Decknamen verschanzt, aber tot ist er nicht. Noch nicht. Und da gibt es noch mehr, Lazaro, was du nicht weißt. Dinge, die die Zivilbevölkerung über Dragos und seine Machenschaften besser nicht erfahren sollte.“
    Grimmige, alterslose Augen hielten seinen Blick. „Erzähle mir alles. Ich will verstehen. Ich muss.“
    „Komm“, sagte Lucan. „Gehen wir ein Stück!“
    Er führte Archer fort vom Krankenzimmer seines Enkels und über den stillen Korridor. Eine kurze Strecke gingen die beiden Gen Eins schweigend, während Lucan sich überlegte, wo er mit den Fakten anfangen sollte, die sie über Dragos wussten. Am Anfang, beschloss er schließlich.
    „Dieser Krieg mit Dragos wurde seit Jahrhunderten vorbereitet“, sagte er, als er und Archer weiter den weißen Marmorkorridor hinaufgingen. „Du erinnerst dich sicher noch daran, wie blutig die alten Zeiten waren, Lazaro. Du hast genauso miterlebt wie ich, als die Ältesten ungehindert ihr Unwesen trieben und ganz für ihren Blutdurst und ihren Jagdtrieb lebten. Sie waren unsere Väter, aber sie mussten aufgehalten werden.“
    Archer nickte ernst. „Und wie ich mich erinnere! Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich als Junge die Metzeleien meines eigenen Erzeugers mit ansehen musste. Mit der Zeit wurde es immer schlimmer, er wurde immer wilder und zügelloser, besonders wenn er von den Versammlungen zurückkehrte.“
    Lucan legte fragend den Kopf schief. „Versammlungen?“
    „Ja“, antwortete Archer. „Ich weiß nicht, wo er und die anderen Ältesten sich trafen, aber er war immer wochen- oder monatelang fort. Ich wusste immer, wann er wieder in unserer Gegend war, weil dann die Morde in den umliegenden Dörfern wieder begannen. Ich war erleichtert, als er endlich für immer fort war.“
    Lucan runzelte die Stirn. „Versammlungen hat mein Vater nie erwähnt, aber ich weiß, dass er immer lange Streifzüge unternommen hat, um zu jagen. Als er in einem Anfall von Blutgier meine Mutter bestialisch getötet hat, wusste ich, dass es an der Zeit war, alldem ein Ende zu setzen.“
    „Ich habe damals gehört, was mit deiner Mutter geschehen ist“, antwortete Archer. „Und ich weiß noch gut, wie du alle Gen-Eins-Söhne aufgerufen hast, dich mit dir zu verbünden und unseren außerirdischen Vätern den Krieg zu erklären. Ich bin deinem ursprünglichen Orden nicht beigetreten, weil ich keine Erfolgsaussichten für euch sah.“
    „Das haben nicht viele“, erinnerte sich Lucan, ganz ohne Verbitterung, weder damals noch jetzt. „Acht von uns haben sich den letzten paar überlebenden Ältesten entgegengestellt. Wir dachten, wir hätten sie endgültig ausgerottet, aber wir hatten Verräter unter uns – meinen Bruder Marek, wie sich herausstellte, und auch den Dragos der Ersten Generation. Sie

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