08 Geweihte des Todes - Adrian Lara
Nacht so verräterisch beigebracht hatte, nie vergessen oder vergeben können.
„Räumen wir hier auf, und dann nichts wie weg hier“, sagte Tegan schließlich. „Ich hole den Jungen und seinen Großvater in den Rover, sie stehen jetzt unter dem Schutz des Ordens.“
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Lazaro Archer wies das Angebot des Ordens stoisch zurück, ihn für einen letzten Abschied an den Überresten seines Dunklen Hafens vorbeizufahren. Er hatte nicht das Bedürfnis, die Trümmer seines Lebens zu sehen, in denen fast ein Dutzend Unschuldige umgekommen waren, einschließlich seiner geliebten Stammesgefährtin, mit der er seit Jahrhunderten zusammengelebt hatte. Obwohl das Feuer laut dem offiziellen Bericht der Agentur von einer undichten Gasleitung verursacht worden war, war allen im Orden und auch Lazaro selbst klar, um was es sich in Wirklichkeit handelte: Es war ein Massenmord, ausgeführt auf Dragos’ Befehl.
Archers Kummer musste unermesslich sein, aber bis er im Hauptquartier eintraf, war er der Inbegriff emotionaler Selbstbeherrschung. Jetzt, nachdem er geduscht und die blutgetränkten Kleider gegen frische Drillichhosen aus der Kleiderkammer des Ordens eingetauscht hatte, schien sich Lazaro Archer in eine düsterere, furchteinflößendere Version des zivilen Stammesältesten verwandelt zu haben, der erst letzte Nacht im Techniklabor gestanden und sich verzweifelt gewünscht hatte, seinen Enkel zu finden. Düster und gedämpft, wie er war, schien er entschlossen, sich völlig auf die Gesundheit und das Wohlergehen seines Enkels und einzigen überlebenden Erben zu konzentrieren.
„Kellan sagt, er kann sich kaum an die Entführung erinnern“, murmelte Lazaro, als er und Lucan den Jungen durch das Sichtfenster seines Zimmers auf der Krankenstation beobachteten. Der Junge war gewaschen worden und ruhte sich aus, und momentan leistete die kleine Mira ihm Gesellschaft und ließ es sich nicht nehmen, ihm an seinem Krankenbett vorzulesen. „Er sagte, er ist in diesem eisigen rattenverseuchten Loch aufgewacht, wo man ihn mit vorgehaltener Waffe gefangen hielt. Sobald er wieder bei Bewusstsein war, fingen sie an, ihn zusammenzuschlagen. Er sagte, die Bastarde hätten ihm gesagt, sie wollten ihn schreien und leiden sehen.“
Lucans Kiefer spannte sich an, als er hörte, wie übel man den Jungen misshandelt hatte. „Er ist jetzt in Sicherheit, Lazaro. Das seid ihr beide. Dafür sorgt der Orden.“
Der andere Gen Eins nickte. „Ich weiß das alles zu schätzen, was ihr für uns tut. Wie die meisten Zivilisten weiß ich, dass der Orden Wert auf seine Privatsphäre legt, besonders im eigenen Hauptquartier. Es ist mir klar, dass es für euch nicht leicht sein kann, Außenstehende bei euch aufzunehmen.“
Lucan hob zustimmend die Brauen. Es war wirklich nur sehr selten vorgekommen, angefangen mit Sterling Chase und Tegans Gefährtin Elise vor über einem Jahr, gefolgt von Jenna Darrow erst neulich. Davor hatte es über ein Jahrhundert lang keine Ausnahmen gegeben.
So wenig es Lucan auch gefiel, äußeren Zwängen unterworfen zu sein, so war er als Anführer doch kein so kalter Prinzipienreiter, um jemandem, der Hilfe brauchte, die kalte Schulter zu zeigen. Vor langer Zeit war er vielleicht so gewesen – bevor er Gabrielle kennengelernt und sich in sie verliebt hatte. Bevor er selbst erfahren hatte, wie es war, eine Familie zu haben und ein Herz, das in Hingabe an ein anderes schlug.
Er legte dem Gen Eins die Hand auf die mächtige Schulter. „Du und der Junge habt einen sicheren Ort gebraucht. Ihr seid nirgends sicherer aufgehoben als in diesem Hauptquartier.“
Auf Lucans Bedenken, Archer und seinem Enkel den genauen Ort des Hauptquartiers anzuvertrauen, hatte Tegan ihm versichert, dass auf die beiden Verlass war. Nicht, dass Lucan an ihrer Ehrenhaftigkeit gezweifelt hätte. Aber trotzdem achtete er immer darauf, anderen nicht blindlings zu vertrauen. Er musste vorsichtig sein. Jedes Mal, wenn er sich in letzter Zeit umsah, spürte er die Last seiner Verantwortung für so viele Personen schwer auf seinen Schultern. Und diese Verantwortung nahm er sehr ernst, denn er war sich nur allzu bewusst, dass Dragos, wenn er dem Orden einen vernichtenden Schlag versetzen wollte, es genau hier im Hauptquartier tun würde.
Das war ein Gedanke, über den er nicht gerne nachdenken wollte, aber er konnte sich auch nicht leisten, ihn zu ignorieren.
Er würde es nicht ertragen, wenn dem Orden, seiner Familie, ein so vernichtender Schlag
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