08 Geweihte des Todes - Adrian Lara
Putanë! Dafür zahlst du, Schlampe!“
Blut spritzte aus seinem Gesicht und auf sie, als er wild die Hände nach ihr ausstreckte und brüllend auf sie zukam. Jenna täuschte links an und wich ihm aus. Vorne im Lieferwagen hörte sie den anderen Mann herumklettern, er war vom Fahrersitz gestiegen und wühlte auf der Beifahrerseite in einem Fach im Armaturenbrett herum.
Sie hatte jetzt keine Zeit, sich über ihn Gedanken zu machen. Nassi war fuchsteufelswild, und wenn sie aus diesem Lieferwagen herauswollte, musste sie ihn erledigen.
Jenna verschränkte die Hände und rammte ihrem Angreifer die Ellbogen in den Rücken. Er schrie auf vor Schmerzen und hustete, als er sie wieder unbeholfen zu packen versuchte. Wieder wich sie ihm aus, tanzte mit übernatürlicher Geschwindigkeit aus seiner Reichweite.
„Puthje topa tuaj lamtumirë, ju copille shëmtuar!“, zischte sie ihm zu, eine Drohung, die sie sofort wahrmachte, als sie ihr Knie zwischen seinen Beinen hochriß und ihm einen heftigen Stoß in die Eier verpasste.
Nassi ging wie ein nasser Sack zu Boden.
Mit einem Kampfschrei wirbelte Jenna herum, um sich jetzt seinen Freund Gresa vorzunehmen.
Die Pistole in der Hand des anderen Mannes sah sie erst, als das Mündungsfeuer aufblitzte und die Kugel mit einem ohrenbetäubenden Krachen auf sie zugeschossen kam. Sie blinzelte benommen und beobachtete seltsam distanziert, wie das Geschoss wie ein sengender Feuerball in ihren Körper einschlug.
„Haben wir schon irgendwas?“
Lucan stapfte ins Techniklabor, wo Brock, Kade, Alex, Renata und Nikolai um Gideons Computerterminal versammelt waren.
Brock, die Hände auf den Tisch gestützt, starrte über Gideons Schulter auf den Monitor und schüttelte grimmig den Kopf. „Noch nichts Konkretes. Meine Suchanfrage nach dem KFZ -Kennzeichen läuft immer noch durch.“
Jenna war schon über eine Stunde fort. Alles, was sie hatten, um herauszufinden, wohin sie geflohen sein konnte, waren ein paar Sekunden Bildmaterial einer der Überwachungskameras am Südrand des Anwesens.
Etwa um dieselbe Zeit, als Renata gesehen hatte, wie Jenna über den Zaun gesprungen und vom Grundstück verschwunden war, war auf der Straße, die am Grundstück entlangführte, ein unbeschrifteter weißer Lieferwagen vorbeigefahren. Gideon hatte nur einen Teil des Kennzeichens erkennen können, bevor er um eine Ecke gebogen und außer Sichtweite verschwunden war. Seither hatte er sich in die Datenbank der KFZ -Zulassungsstelle von Boston gehackt und alle möglichen Nummernkombinationen ausprobiert, um die Suche einzugrenzen, auf wen der Lieferwagen registriert und wo er zu finden war.
Brock war sicher, wenn sie nur diesen Lieferwagen orten konnten, war auch Jenna nicht weit.
„Konkrete Spur oder nicht, in anderthalb Stunden ist Sonnenuntergang, dann brauchen wir Suchpatrouillen in der Stadt“, sagte Lucan. „Wir können uns nicht leisten, diese Frau zu verlieren, bevor wir nicht verstanden haben, was sie für unsere Operationen bedeuten kann.“
„Und ich kann mir nicht leisten, dass meiner besten Freundin etwas passiert“, sagte Alex und machte damit allen klar, dass es hier auch um eine emotionale Seite ging. „Sie ist durcheinander und hat Schmerzen. Was, wenn ihr da draußen was Schlimmes passiert? Sie ist ein guter Mensch, sie verdient das alles nicht.“
„Wir finden sie schon“, sagte Brock fest. „Ich verspreche dir, wir finden sie.“
Kade suchte seinen Blick und nickte ihm feierlich zu. Nachdem die normalsterbliche Menschenfrau mit der fremden Materie in ihrem Körper auf so verblüffende Weise vom Grundstück geflohen war, war die Suche nach ihr eine Mission, vor der sich keiner der Krieger mehr drücken konnte. Jenna Darrow musste gefunden werden, koste es, was es wolle.
„Moment mal“, murmelte Gideon. „Das könnte interessant sein. Ich habe eben zwei neue Treffer, der eine registriert auf eine KFZ -Werkstatt in Quincy.“
„Und der andere?“, fragte Brock und beugte sich vor, um besser sehen zu können.
„Fleischverarbeitungsbetrieb in Southie“, sagte Gideon. „Der Laden heißt Butcher’s Best. Es heißt hier, die sind auf Spezialschlachtungen und Catering spezialisiert.“
„Ach“, sagte Renata, und ihr kinnlanges dunkles Haar schwang ihr um den Kopf, als sie sich nach den anderen umsah, die im Labor versammelt waren. „Der Banker, der ein paar Kilometer weiter oben in der Straße wohnt, gibt nächstes Wochenende seine Weihnachtsfeier. Da kann es gut
Weitere Kostenlose Bücher