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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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sein, dass der Lieferwagen einer Cateringfirma in unserer Gegend unterwegs ist.“
    „Stimmt, das passt“, stimmte Lucan zu. „Gideon, wir brauchen die Adresse.“
    „Schon unterwegs.“ Er drückte einige Tasten, und auf dem Bildschirm erschienen die Adresse und eine Satellitenkarte. „Da ist es, im tiefsten Southie.“
    Brocks Augen richteten sich auf den Ort, brennend heiß wie Laserstrahlen. Er wirbelte herum und stapfte entschlossen aus dem Techniklabor, seine Stiefelsohlen hallten laut auf dem Marmorboden.
    Hinter ihm schoss Kade auf den Korridor hinaus. „Was soll das, Mann? Die Sonne ist noch lange nicht untergegangen, wo willst du hin?“
    Brock stapfte weiter. „Sie zurückbringen.“

 
    5
    Die Sonne hatte eben erst die Skyline von Boston berührt, als Brock mit einem der Geländewagen des Ordens in eine Seitenstraße in Southie einbog. Unter seinem schwarzen Ledermantel trug er die volle Montur – UV -lichtundurchlässige schwarze Drillichhosen, Handschuhe und eine Rundum-Sonnenbrille. Mit seinen etwa hundertzehn Jahren und einige Generationen von der Ersten Stammesgeneration entfernt, konnte Brock im Gegensatz zu Lucan UV -Licht zwar für kurze Zeit ertragen, aber es gab keinen lebenden Angehörigen seiner Spezies, der dem Sonnenlicht nicht gesunden Respekt entgegenbrachte.
    Er hatte nicht die Absicht, als Grillsteak zu enden, aber der Gedanke, tatenlos im Hauptquartier zu sitzen und die Dämmerung abzuwarten, während eine unbewaffnete junge Frau allein und völlig durcheinander durch die Stadt irrte, war zu viel für ihn gewesen. Und als er den unauffälligen weißen Lieferwagen vor der Adresse parken sah, die Gideon herausgefunden hatte, fühlte er sich in seiner Entscheidung bestätigt. Noch bevor Brock aus dem Rover stieg, drang ihm der Geruch von frischem menschlichem Blut in die Nase.
    „Scheiße!“, murmelte er leise und stapfte durch den angefrorenen Schneematsch und Straßendreck auf den Wagen zu.
    Er spähte zum Beifahrerfenster hinein und bemerkte auf dem Boden zwischen den Sitzen sofort eine leere Patronenhülse. Der kupferartige Hämoglobingeruch war hier stärker, fast überwältigend.
    Als Stammesvampir konnte er seine Körperreaktionen auf frisches Blut nicht kontrollieren. Speichel schoss ihm in den Mund, und seine Fänge fuhren sich aus und drückten gegen sein Zungenfleisch.
    Instinktiv sog er den Duft in die Nase, versuchte festzustellen, ob es Jennas Blut war. Aber weil sie keine Stammesgefährtin war, hatte ihr Blutduft keine individuelle Note wie der von Alex oder den anderen Frauen im Hauptquartier.
    Der Duftspur einer Stammesgefährtin, egal wie schwach, konnte ein Stammesvampir kilometerweit folgen. Jenna hingegen konnte direkt vor Brocks Nase verbluten, ohne dass er wissen konnte, ob sie es war oder irgendein x-beliebiger Angehöriger der Gattung Homo sapiens , solange er sie nicht sah.
    „Verdammt!“, knurrte er und schwang den Kopf in die Richtung des Fleischverarbeitungsbetriebs. Die Tatsache, dass jemand erst vor Kurzem in diesem Lieferwagen Blut verloren hatte, war ihm Beweis genug, dass Jenna vermutlich in Gefahr war.
    Seine Wut kochte auf in Erwartung dessen, was er in dem flachen Ziegelbau vorfinden würde. Als er sich ihm von der Straße aus näherte, konnte er Männerstimmen und das Summen eines Kompressors auf dem Dach hören, er gehörte wohl zum Belüftungssystem.
    Brock schlich um die Ecke zu einer Seitentür und spähte durch ihr kleines, drahtverstärktes Sichtfenster. Nichts außer Transportbehältern und Kartons mit Verpackungsmaterial. Er packte den metallenen Türknauf, drehte ihn mit bloßer Hand ab und warf ihn auf den dreckigen Schneehaufen bei der Türschwelle, dann schlüpfte er ins Gebäude.
    Seine Kampfstiefel machten kein Geräusch auf dem Betonboden, als er sich durch den Lagerraum und die Umkleideräume dem Herz der kleinen Fabrik näherte. Die dröhnenden Stimmen wurden immer lauter, je weiter er kam, es waren mindestens vier unterschiedliche, allesamt männlich, die sich in einer gutturalen osteuropäischen Sprache unterhielten.
    Sie schienen erregt. Einer der Männer schrie aufgebracht herum, hustete rasselnd und schnaufte mehr, als er atmete.
    Brock folgte der langen vergitterten Abflussrinne, die sich durch die Raummitte zog. Scharfe Desinfektionsmitteldämpfe stiegen ihm in die Nase, ebenso wie der widerlich süßliche Geruch von altem Tierblut und Gewürzen.
    Der offene Durchgang vor ihm war mit einem Vorhang aus

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