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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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Plastikstreifen verhängt. Als er bis auf etwa einen Meter herangekommen war, trat ein Mann in einer blutverschmierten Schürze heraus, eine Plastikhaube auf dem kahlen Schädel. In der Hand hielt er ein riesiges Hackbeil und sagte über die Schulter etwas auf Albanisch.
    „He!“, rief er, als er wieder den Kopf drehte und Brock dort stehen sah. „Was hast du hier verloren, Arschloch? Das ist Privatgelände, verpiss dich!“
    Drohend ging Brock einen Schritt auf ihn zu. „Wo ist sie?“
    „Hä?“ Der Kerl schien für eine Sekunde aus dem Tritt gebracht, doch dann fing er sich wieder und fuchtelte Brock mit seinem Hackbeil vor dem Gesicht herum. „Hier gibt’s keine Frauen, und jetzt verpiss dich!“
    Brock bewegte sich schnell. Er schlug dem Mann die Klinge aus der Hand und zermalmte ihm den Kehlkopf mit der Faust, bevor der Scheißkerl eine Chance hatte zu schreien. Dann ging er um die Leiche herum, teilte den Plastikvorhang und ging in die zentrale Produktionshalle des Gebäudes hinüber.
    Hier war der Blutgeruch stärker, immer noch frisch. Brock entdeckte einen Mann, der allein auf einem Hocker in einem verglasten Bürokabuff saß und sich ein blutgetränktes Stofftaschentuch unter die Nase drückte. In diesem Teil des Gebäudes hingen Rinder- und Schweinehälften an riesigen Fleischerhaken von der Decke, es war kühl im Raum, und der Gestank von Blut und Tod war überwältigend.
    Mit ein paar Schritten stapfte Brock zum Büro hinüber und stieß die Tür auf. „Wo ist sie?“
    „W-was zum Teufel …?“ Der Mann kam hektisch auf die Füße. Seine Stimme mit dem starken Akzent war undeutlich, und er sprach mit einem unnatürlichen nasalen Lispeln – er hatte ein gebrochenes Nasenbein. „Was wollen Sie? Ich weiß nicht, wovon Sie reden.“
    „Verarschen kann ich mich selber.“ Brock streckte die Hand aus, packte den Kerl an seinem blutbespritzten Hemd, hob ihn vom Boden und ließ seine Füße zehn Zentimeter über dem Betonboden baumeln. „Ihr habt draußen vor der Stadt eine Frau mitgenommen. Was habt ihr mit ihr gemacht?“
    „Wer bist du?“, krächzte der Mann, und das Weiße in seinen Augen wurde immer größer, während er sich vergeblich abmühte, sich loszumachen. „Bitte, lass mich los!“
    „Sag mir, wo sie ist, und vielleicht lasse ich dich am Leben!“
    „Bitte!“, jaulte der Mann. „Bitte, tu mir nichts!“
    Brock kicherte unheilverkündend, dann registrierte sein scharfes Gehör rasche, verstohlene Schritte hinter den Fleischertischen und Maschinen im Raum nebenan. Er sah auf … und blickte direkt in den stählern glänzenden Lauf einer Pistole.
    Der Schuss krachte, die Kugel zerschmetterte das Bürofenster und fuhr ihm in die Schulter.
    Brock brüllte auf, nicht vor Schmerzen, sondern vor Wut.
    Er warf den Kopf herum zu dem Mistkerl, der auf ihn geschossen hatte, und nagelte den Mann mit dem feurigen bernsteingelben Licht seiner Augen fest, die sich von ihrem normalen Dunkelbraun zur glühenden Lavafarbe seiner anderen, tödlicheren Natur transformiert hatten. Brock bleckte die Lippen von Zähnen und Fängen und heulte auf vor Wut.
    Ein hoher Schrei ertönte, und der Mann mit der Waffe drehte sich um und rannte um sein Leben.
    „Bitte!“, röchelte der Mann, den Brock immer noch am Hals gepackt hielt. „Ich hab ihr nix getan – ich schwöre! Die Schlampe hat mir die Nase gebrochen, aber ich hab sie nicht angerührt. G-Gresa“, stieß er hervor, hob die Hand und zeigte in die Richtung, in die sein Kumpel geflohen war. „Er hat doch auf sie geschossen, nicht ich.“
    Angesichts dieser unwillkommenen Neuigkeiten schlossen sich Brocks Finger fester um die empfindliche menschliche Luftröhre. „Sie wurde angeschossen? Sag mir, wo sie ist, verdammt! Sofort!“
    „I-im Kühlraum“, keuchte er. „Oh Scheiße, nicht töten, bitte!“
    Brock drückte gnadenlos fester zu, dann warf er den flennenden Scheißkerl gegen die gegenüberliegende Wand. Der Mann schrie auf vor Schmerzen und sackte wimmernd auf dem Betonboden zusammen. „Bete, dass sie in Ordnung ist“, sagte Brock, „oder du wirst dir wünschen, ich hätte dich eben umgebracht!“
    Jenna kauerte sich mit klappernden Zähnen auf dem Boden des riesigen Kühlraumes zusammen, am ganzen Körper schlotternd vor Kälte.
    Auf der anderen Seite der verriegelten Stahltür hörte sie laute Geräusche. Dröhnendes Poltern, schreiende Männer … dann ein Schuss, splitterndes Glas und ein Aufbrüllen, so intensiv und tödlich,

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