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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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„Aber bislang haben wir noch keinen echten Durchbruch erzielt. Es ist, als fehle uns der Schlüssel, der das ganze Ding aufschließt, und bis wir ihn finden, drehen wir uns nur im Kreis.“
    „Ihr müsst eben dranbleiben“, sagte Jenna. Die Polizistin in ihr wusste genau, wie frustrierend es war, wenn man nur Spuren hatte, die sich als Sackgasse herausstellten. „Was sich bei Ermittlungen vor allem auszahlt, ist Hartnäckigkeit.“
    „Wenigstens ist der Älteste jetzt keine Gefahr mehr“, sagte Savannah. „Ein Problem weniger.“
    Diese Bemerkung fand rund um den Frühstückstisch lautstarke Zustimmung.
    „Warum hat der Älteste dich denn nun am Leben gelassen, Jenna?“
    Die Frage kam von Elise, der zierlichen Blonden mit dem Kurzhaarschnitt, die auf der anderen Seite neben Tess saß. Der Zurückhaltenden der Gruppe, die fragil wie eine Blume wirkte, aber den offenen, unerschütterlichen Blick einer Kriegerin hatte. Wahrscheinlich brauchte sie diese stählerne innerliche Härte, wenn man bedachte, in welcher Gesellschaft sie und die anderen Frauen im Hauptquartier sich aufhielten.
    Jenna sah auf ihren Teller hinunter und dachte über ihre Antwort nach. Sie brauchte lange, um die Worte zu finden. „Er hat mich wählen lassen.“
    „Was meinst du?“, fragte Savannah stirnrunzelnd.
    Was willst du, Jenna Tucker-Darrow?
    Leben … oder Tod?
    In der Stille fühlte Jenna jedes Augenpaar auf sich gerichtet. Sie zwang sich, die unausgesprochenen Fragen zu beantworten, die wie ein schweres Gewicht in der Luft hingen, und sah auf. Mit entschlossen gerecktem Kinn sprach sie es kurz und bündig aus: „Ich wollte sterben. Das wäre mir lieber gewesen – besonders in diesem Moment. Das wusste er, da bin ich mir sicher. Aber aus irgendeinem Grund schien er mit mir spielen zu wollen, also hat er mich entscheiden lassen, ob er mich töten sollte oder nicht.“
    „Oh Jen, das ist ja schrecklich.“ Alex’ Stimme stockte ein wenig, und sie legte Jenna schützend den Arm um die Schultern. „Dieser grausame Scheißkerl.“
    „Und was war dann“, drängte Elise, „dann hast du dem Ältesten gesagt, er soll dich am Leben lassen, und das hat er getan – einfach so?“
    Jenna, die sich an den Augenblick jetzt mit absoluter Klarheit erinnerte, schüttelte entschieden den Kopf. „Ich habe ihm gesagt, dass ich leben wollte, und das Letzte, woran ich mich erinnere, ist, dass er sich den Arm aufgeschlitzt und dieses Ding herausgenommen hat – dieses winzige Körnchen, das jetzt in mich eingepflanzt ist.“
    Sie spürte eher, als dass sie es sah, wie subtil ausgetauschte Blicke um den ganzen Tisch wanderten.
    „Denkt ihr, das könnte wichtig sein?“, fragte sie die ganze Gruppe und versuchte, den Anflug von Angst niederzukämpfen, der sich plötzlich in ihrem Brustkorb ausbreitete. „Denkt ihr, ob ich lebe oder sterbe, hat was damit zu tun, dass er mir dieses Objekt eingesetzt hat?“
    Alex nahm beruhigend ihre Hand, aber es war Tess, die jetzt das Wort ergriff. „Vielleicht kann Gideon noch ein paar Tests mit dir machen, um das herauszufinden.“
    Jenna schluckte, dann nickte sie.
    Für den Rest des Frühstücks blieb ihr Teller unberührt.
    In einer dunklen, schattigen Ecke der geräumigen Luxussuite eines Bostoner Hotels, die schweren Vorhänge sicher zugezogen, um selbst den kleinsten morgendlichen Sonnenstrahl abzublocken, saß der Stammesvampir namens Dragos in einem seidengepolsterten Sessel und trommelte mit den Fingernägeln auf dem Lampentischchen aus Mahagoni herum, das neben ihm stand. Unpünktlichkeit machte ihn ungeduldig, und Ungeduld machte ihn tödlich.
    „Wenn er nicht in den nächsten sechzig Sekunden da ist, bringt einer von euch ihn um“, sagte er zu den beiden Gen-Eins-Killern, die rechts und links neben ihm standen wie ein Paar muskulöse, einen Meter neunzig große Höllenhunde.
    Kaum hatte er es gesagt, als der Privataufzug draußen im Foyer der Präsidentensuite mit einem leisen elektronischen Glockenton die Ankunft eines Gastes meldete. Dragos im anderen Zimmer rührte sich nicht auf seinem Sessel, er wartete in ärgerlichem Schweigen, während ein weiterer seiner selbst gezüchteten Bodyguards einen zivilen Stammesvampir – einen Leutnant seiner Geheimoperation – zu seiner Privataudienz in die Suite eskortierte.
    Der Vampir war so klug, den Kopf zu senken, sobald er Dragos erblickte. „Bitte entschuldigen Sie die Verspätung, Sir. Die Stadt wimmelt von Menschen, vor allem

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