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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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Fühler verwob sich kompliziert und unentwirrbar mit ihrer Wirbelsäule.
    Gideon räusperte sich. „Wie ich schon sagte, handelt es sich bei diesem Objekt offenbar um eine Kombination von Genmaterial und hoch entwickelter Technologie. Ich habe so etwas noch nie gesehen, auch konnte ich keine wissenschaftlichen Forschungen der Menschen finden, die auch nur annähernd dieses Niveau hätten. Und aufgrund der biologischen Transformationen deiner DNA und deines Blutbildes vermute ich, dass das Genmaterial von dem Ältesten stammt.“
    Was bedeutete, dass ein Teil dieser Kreatur in ihr war. In ihr lebte und gedieh.
    Jennas Herz hämmerte heftig in ihrer Brust. Sie spürte das Pumpen und Rauschen ihres Blutes in ihren Adern – mutierte Zellen, die sich, wie sie sich vorstellte, mit jedem Herzschlag weiter durch ihren Körper fraßen, sich multiplizierten und wuchsen, sie von innen heraus auffraßen.
    „Nehmt es mir raus“, sagte sie, und ihre Stimme hob sich panisch. „Nehmt mir sofort dieses gottverdammte Ding raus, oder ich mache es selbst!“
    Mit allen zehn Fingern begann sie, sich den Nacken aufzukratzen, halb wahnsinnig vor Verzweiflung.
    Sie sah nicht einmal, dass Brock am anderen Ende des Techniklabors sich bewegt hatte, aber im Handumdrehen war er bei ihr und schloss seine riesigen Hände um ihre Finger. Seine dunkelbraunen Augen fanden ihren Blick und ließen ihn nicht los.
    „Ganz ruhig“, flüsterte er leise, zog ihre Hände sanft, aber entschieden von ihrem Nacken und hielt sie in seinen warmen Fingern. „Atmen, Jenna.“
    Ihre Lungen weiteten sich und stießen die Luft mit einem gebrochenen Schluchzen wieder aus. „Lass mich los! Bitte, lasst mich in Ruhe, ihr alle!“
    Sie wich zurück und versuchte, aus dem Raum zu gehen, aber plötzlich dröhnte ihr Puls, und in ihren Ohren erklang ein unangenehmer Pfeifton. Eine heftige Schwindelwelle erfasste sie, und alles um sie herum versank in einem dicken Nebel.
    „Ich hab dich“, murmelte Brocks tröstliche Stimme irgendwo nahe an ihrem Ohr. Sie spürte, wie sich ihre Füße vom Boden hoben, und wusste, dass er sie zum zweiten Mal in ebenso vielen Tagen sicher in seinen Armen aufgefangen hatte.

 
    10
    Er entschuldigte sich nicht dafür, was er mit ihr machte, und sagte nicht, wohin er sie brachte, sondern stapfte einfach aus dem Techniklabor und trug sie wieder den Korridor hinauf, aus dem sie vor einigen Minuten mit Alex gekommen war.
    „Lass mich los!“, verlangte Jenna, ihre Sinne waren immer noch verwirrt, und jeder seiner langen Schritte hallte laut in ihren Ohren. Sie regte sich in seinen Armen und versuchte zu ignorieren, wie sich ihr selbst von dieser kleinen Bewegung der Kopf drehte und der Magen hob. Ihr Kopf fiel über seinen muskulösen Oberarm zurück, und ihr entfuhr ein gequältes Stöhnen. „Ich hab gesagt, du sollst mich runterlassen, verdammt!“
    Er grunzte, ging aber weiter. „Ich hab’s schon das erste Mal gehört.“
    Sie schloss die Augen, nur weil es zu schwer war, sie offen zu halten und zuzusehen, wie die Korridordecke über ihrem Kopf waberte und strudelte, als Brock sie immer tiefer in das Hauptquartier trug. Nach einer Weile wurde er langsamer, dann drehte er sich abrupt, und Jenna sah auf und erkannte, dass er sie zurück zu der Wohnung gebracht hatte, die jetzt ihr Privatquartier war.
    „Bitte, lass mich runter!“, murmelte sie, ihre Zunge träge, die Kehle ausgedörrt. Das Dröhnen hinter ihren Augen war zu dem eines Presslufthammers angeschwollen, das Pfeifen in ihren Ohren zu einem betäubenden Hochfrequenzgeräusch, von dem ihr fast der Schädel platzte. „Oh Gott“, keuchte sie, unfähig, ihre Qualen zu verbergen, „es tut so weh …“
    „Schon gut“, sagte Brock ruhig. „Gleich wird alles wieder gut.“
    „Nein, wird es nicht.“ Sie wimmerte, gedemütigt vom Geräusch ihrer eigenen Schwäche, und der Tatsache, dass Brock sie in diesem Zustand sah. „Was passiert da mit mir? Was hat er mit mir gemacht?“
    „Das ist jetzt egal“, flüsterte Brock, seine tiefe Stimme klang angespannt. Zu beherrscht, um wirklich überzeugend zu wirken. „Jetzt müssen wir dich erst mal versorgen.“
    Er durchquerte mit ihr den Raum und legte sie sachte auf dem Sofa ab. Jenna sank zurück und ließ sich von ihm sanft die Beine gerade ziehen, noch nicht so weggetreten vor Schmerzen und Angst, dass sie nicht registrierte, wie behutsam diese starken Hände, die einen Menschen wohl mühelos zerschmettern konnten,

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