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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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Kehle. „So eine schöne Frau wie sie hätte sich jeden ins Bett holen können, Bewerber gab es ja genug. Da wäre ich auch gerne mal zum Zug gekommen. Wundert mich nur, dass sie dich nie rangelassen hat.“
    Chase stieß ein Brüllen aus, von dem der Boden erbebte. Mit einer Bewegung, die so schnell war, dass nicht einmal Brock sie ganz verfolgen konnte, sprang er Freyne an. Die beiden riesigen Männer krachten auf Kies und Schnee hinunter, Chase nagelte den Agenten unter sich fest und drosch mit den Fäusten auf sein Gesicht ein.
    Freyne wehrte sich, aber Chase’ Wut war er nicht gewachsen. Brock, der alles aus der Nähe sah, zweifelte daran, ob überhaupt irgendjemand der animalischen Wut gewachsen war, mit der Chase einen vernichtenden Volltreffer nach dem anderen landete.
    Keiner der anderen Agenten machte Anstalten dazwischenzugehen, schon gar nicht Mathias Rowan. Er hielt sich schweigend und stoisch im Hintergrund, und der Rest seiner Untergebenen schien ihre Reaktion an ihm auszurichten. Sie hätten Chase Freyne umbringen lassen, und ob der es nun verdient hatte oder nicht, Brock konnte nicht zulassen, dass es so weit kam.
    Er trat vor und legte seinem Waffenbruder die Hand auf die prügelnde Schulter. „Chase, mein Alter, es reicht!“
    Chase hämmerte weiter, obwohl Freyne sich schon gar nicht mehr wehrte. Mit vor Wut weit ausgefahrenen Fangzähnen und feurig blitzenden Augen schien Chase nicht bereit oder fähig, das rasende Tier in sich zu bändigen.
    Als er eine seiner blutverschmierten Fäuste hob, um einen weiteren Schlag zu landen, fing Brock sie auf und hielt sie mit aller Kraft fest. Chase warf ihm einen wilden Blick zu und fauchte eine Obszönität.
    Brock schüttelte langsam den Kopf. „Na komm, Harvard. Lass ihn jetzt! Er ist es nicht wert, dass du ihn umbringst, nicht so.“
    Chase starrte ihm wütend in die Augen, die Lippen von den Fangzähnen zurückgezogen. Er grunzte tierhaft, dann schwang er den Kopf herum zu dem röchelnden, blutüberströmten Mann, der immer noch unter ihm eingezwängt war und halb bewusstlos im Matsch lag.
    Brock spürte, wie die fest geballte Faust in seiner Hand sich unmerklich öffnete. „Das reicht jetzt, mein Alter. Du bist besser als das. Besser als er.“
    Ein Handy klingelte in der Nähe. Im Augenwinkel sah Brock, wie Rowan es ans Ohr hielt und sich umdrehte, um den Anruf anzunehmen. Chase war immer noch wütend und gefährlich, noch nicht bereit, Freyne freizugeben.
    „Sie haben ihn“, verkündete Agent Rowan ruhig und nahm der Situation damit etwas von der Spannung. „Zwei meiner Agenten haben den Zeugen gefunden, er hatte sich bei den Docks unter einem Lieferwagen versteckt. Sie haben seine Erinnerung gelöscht und bringen ihn gerade in unser Hauptquartier, wo seine Verletzungen behandelt werden.“
    Brock nahm es mit einem leichten Nicken zur Kenntnis. „Hörst du das, Chase? Es ist vorbei. Wir sind hier fertig.“ Er ließ Chase’ Faust los und vertraute darauf, dass er die Situation mit Freyne oder den anderen Agenten, die immer noch um sie versammelt waren und sie in nervösem Schweigen beobachteten, nicht wieder eskalieren lassen würde. „Lass ihn gehen, Chase! Diese Scheiße ist vorbei, mein Alter.“
    „Nur für heute Nacht“, murmelte Chase schließlich mit rauer und düsterer Stimme. Er schnüffelte und schüttelte die Hand ab, die Brock auf seine Schulter gelegt hatte. Immer noch wütend, verpasste er Freynes ramponiertem Gesicht einen letzten vernichtenden Schlag, dann sprang er auf die Füße. „Wenn ich dich das nächste Mal sehe“, knurrte er, „bist du ein toter Mann.“
    „Na komm, Harvard“, sagte Brock und schritt ein, bevor alles noch schlimmer wurde. Er führte ihn vom Gelände, und ihm entging der vielsagende Blick nicht, den Mathias Rowan ihnen zuwarf, als sie zurück zum Rover gingen. „Das war’s dann wohl mit unseren diplomatischen Beziehungen zur Agentur, mein Alter.“
    Chase sagte nichts. Er blieb ein paar Schritte hinter ihm zurück, sein Atem ging keuchend, und sein Körper strahlte Aggressionswellen aus wie eine Kernexplosion.
    „Ich hoffe, wir haben diesen Kontakt zur Agentur nicht gebraucht. Den können wir uns jetzt abschminken“, sagte Brock, als sie das Fahrzeug erreicht hatten.
    Chase antwortete nicht, hinter Brock blieb alles still.
    Zu still.
    Er drehte sich um. Wo eben noch Chase gestanden hatte, war nichts mehr. Er war fort, war einfach ohne ein Wort der Entschuldigung oder Erklärung im

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