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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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Wichser!“, sagte Jenna. Dann spürte Brock, wie sich ihre Finger um seine schlossen. „Er ist tot. Und du verbrennst uns hier draußen. Komm, nichts wie weg hier!“
    Hand in Hand mit ihr rannte Brock über das offene Gelände auf den Rover zu. Sosehr sein Stolz auch verlangte, dass er noch fahren konnte, wusste er, dass er nach der langen Sonneneinwirkung nicht mehr in der Verfassung war, um es auch nur zu versuchen. Jenna gab ihm keine Chance zum Protest, sie stieß ihn auf den Rücksitz und sprang hinters Steuer. In der Ferne näherte sich das Heulen von Polizeisirenen, die Behörden der Menschen reagierten offenbar schon auf den Unfall bei den Docks.
    „Festhalten!“, sagte Jenna und legte den Gang ein.
    Sie schien unerschüttert von der ganzen Sache, kühl und gesammelt, ein absoluter Profi. Und er wollte verdammt sein, wenn er in seinem Leben je etwas Schärferes gesehen hatte. Brock lehnte sich in den kühlen Ledersitz zurück und dankte Gott, sie an seiner Seite zu haben, als Jenna aufs Gas trat und sie von dem Ort des Geschehens davonrasten.

 
    21
    Die Rückfahrt nach Boston hatte fast vier Stunden gedauert, aber Jennas Herz raste immer noch – sie war fast verrückt vor Sorge um Brock, als sie den Rover durch das eiserne Tor des Hauptquartiers und um das Haus herum zum Fuhrpark des Ordens steuerte.
    „Wir sind da“, sagte sie, parkte den Wagen in der riesigen Garage und stellte den Motor ab.
    Sie sah in den Rückspiegel, wie schon mindestens tausendmal seit ihrem Aufbruch aus New York. Den größten Teil der Strecke war er auf dem Rücksitz des Geländewagens ruhig gewesen, hatte sich nur in sichtlichen Qualen bewegt; offenbar hatte er versucht, seine Überdosis UV -Licht auszuschlafen.
    Sie drehte sich im Sitz herum, um ihn genauer anzusehen. „Bist du in Ordnung?“
    „Ich werd’s überleben.“ Ihre Augen trafen sich in der Dunkelheit, sein breiter Mund zuckte, mehr Grimasse als Lächeln. Er versuchte sich aufzusetzen und stöhnte vor Anstrengung.
    „Bleib liegen! Ich helfe dir.“
    Sie kroch zu ihm auf den Rücksitz, bevor er ihr sagen konnte, dass er das schon alleine schaffte. Er sah in einem langen, vielsagenden Schweigen zu ihr auf, ihre Augen fanden sich, sie sahen einander lange an. Alle Luft schien schlagartig aus dem Wagen zu verdampfen und auch aus ihren Lungen, Erleichterung und Sorge kollidierten in ihr, als sie in Brocks schönes Gesicht hinunterstarrte. Die Verbrennungen auf Stirn, Wangen und Nase, die vor ein paar Stunden noch schlimm gewesen waren, waren jetzt fast verschwunden. Seine dunklen Augen tränten immer noch, aber wenigstens waren sie nicht mehr blutunterlaufen und geschwollen.
    „Oh Gott!“, flüsterte sie und spürte, wie ihre Gefühle sich in ihr Bahn brachen. „Ich hatte heute solche Angst, Brock. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr.“
    „Du und Angst?“ Er hob die Hand und fuhr ihr sanft über die Wange. Seine Lippen kräuselten sich, und er schüttelte leicht den Kopf. „Ich hab dich heute in Aktion erlebt. Ich glaube nicht, dass es irgendetwas gibt, vor dem du Angst hast.“
    Sie runzelte die Stirn, erinnerte sich an den Augenblick, als sie erkannt hatte, dass er im Geländewagen direkt hinter ihr war, am helllichten Tag am Steuer saß. Und nachdem sich ihr Wagen überschlagen hatte, war ihre Sorge um ihn zu hellem Entsetzen geworden, als er freiwillig durch die tödlichen UV -Strahlen ging, um ihr zu helfen. Selbst jetzt noch war sie erschüttert und beschämt von dem, was er getan hatte.
    „Du hast dein Leben für mich riskiert“, flüsterte sie und schmiegte ihre Wange in seine sanfte, warme Handfläche. „Du hast zu viel riskiert, Brock.“
    Er setzte sich auf dem Sitz auf und nahm ihr Gesicht in beide Hände. Sein Blick war feierlich, so grenzenlos aufrichtig. „Wir waren heute Partner. Und wenn du mich fragst, waren wir ein verdammt gutes Team.“
    Sie musste lächeln. „Du hast mich schon wieder retten müssen. Als Partner hast du hier leider die Arschkarte gezogen.“
    „Nein. Absolut nicht.“ Brocks Augen hielten sie mit einer Tiefe und Intensität gefangen, die mitten in ihr tiefstes Inneres zu dringen schienen. Er streichelte ihre Wange, strich mit dem Daumenballen über ihre Lippen. „Und nur damit du’s weißt, du warst heute diejenige, die mir den Arsch gerettet hat. Wenn dieser Lakai nicht einen von uns oder beide ausgeschaltet hätte, dann wäre es die Sonne gewesen, die mich erledigt hätte. Du hast uns heute beide gerettet,

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