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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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Leistungen auf der Dienststelle – meine erste Auszeichnung überhaupt. Ich war überzeugt, dass es meiner Karriere nützen würde, von so vielen wichtigen Leuten gesehen zu werden, also habe ich Mitch gegenüber darauf bestanden, dass wir auch Libby mitnehmen.“ Sie holte Atem, um sich zu stärken, und stieß ihn langsam wieder aus. „Es war November, und die Straßen waren fast unpassierbar. Wir haben es ohne große Probleme nach Galena geschafft, aber bei der Rückfahrt …“
    „Ist schon okay“, sagte Brock und strich ihr eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht. „Geht’s wieder?“
    Sie nickte zittrig, obwohl sie alles andere als in Ordnung war. Ihre Brust war wund vor Beklemmung und Schuldgefühlen, und in ihren Augen brannten aufsteigende Tränen. „Mitch und ich haben uns die ganze Zeit gestritten. Er dachte, dass die Straßenverhältnisse zu schlecht zum Fahren wären. Das waren sie auch, aber es war ein Schneesturm angekündigt, der die Straßenlage nur noch weiter verschlechtern würde. Ich wollte ihn nicht abwarten, weil ich am nächsten Tag früh zum Dienst musste. Also sind wir nach Hause gefahren. Mitch hat den Chevrolet gefahren, Libby war hinten in ihrem Kindersitz. Nach ein paar Stunden auf der Schnellstraße kam uns ein Sattelschlepper mit einer Ladung Bauholz entgegen und geriet auf unsere Spur. Es ging alles so schnell, dass wir nicht mehr reagieren konnten. Ich konnte ihnen nicht mehr sagen, dass es mir leidtat oder wie sehr ich sie liebte.“
    „Komm her!“, sagte Brock und zog sie fest an sich. Er hielt sie lange in den Armen, seine Stärke war so tröstlich und warm.
    „Mitch hat mir vorgeworfen, dass mir mehr an meiner Karriere lag als an ihm oder Libby“, flüsterte sie mit brüchiger Stimme, die Worte kamen nur widerwillig. „Er hat immer gesagt, ich wäre zu herrschsüchtig, und mein Dickschädel würde mir noch große Scherereien einbringen. Aber er hat immer nachgegeben, sogar an diesem Abend.“
    Brock küsste ihr Haar. „Du konntest nicht wissen, was passieren würde, Jenna. Du hättest es nicht voraussehen können, also gib dir keine Schuld! Es lag nicht in deiner Macht.“
    „Ich fühle mich einfach so schuldig, weil ich noch am Leben bin. Warum konnte es nicht mich treffen statt sie?“ Tränen erstickten sie jetzt, heiß und bitter in ihrer Kehle. „Ich konnte mich nicht einmal von ihnen verabschieden. Man hat mich mit dem Rettungshubschrauber nach Fairbanks ins Krankenhaus geflogen und ins künstliche Koma versetzt, damit sich mein Körper erholen konnte. Als ich einen Monat später aufgewacht bin, hat man mir gesagt, dass sie beide nicht mehr am Leben sind.“
    „Himmel!“, flüsterte Brock und hielt sie immer noch in der tröstlichen Geborgenheit seiner Arme. „Das tut mir leid, Jenna. Mein Gott, das muss schrecklich für dich gewesen sein.“
    Sie schluckte, versuchte, sich nicht in dieser schrecklichen Zeit zu verlieren. Es half ihr, dass Brock sie jetzt im Arm hielt. Er war ein Felsen der Stärke, hielt sie fest und sicher.
    „Als ich aus dem Krankenhaus kam, war ich so verloren. Ich wollte nicht mehr leben. Ich wollte die Tatsache nicht akzeptieren, dass ich meine Familie nie wiedersehen würde. Alex und mein Bruder Zach hatten sich um die Beerdigung gekümmert, weil ja niemand wusste, wann ich wieder aus dem Koma erwachen würde. Bis ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, waren Mitch und Libby schon fast zwei Wochen unter der Erde. Ich habe nie den Mut gefunden, zum Friedhof zu gehen.“
    „In all der Zeit kein einziges Mal?“, fragte er sanft und streichelte ihr Haar.
    Sie schüttelte den Kopf. „Kurz nach dem Unfall konnte ich es nicht ertragen, ihre Grabsteine zu sehen, und mit jedem Jahr, das seither vergangen ist, habe ich weniger die Kraft gefunden, hinzugehen und Abschied von ihnen zu nehmen. Das weiß niemand, nicht einmal Alex. Ich habe mich zu sehr geschämt, irgendwem zu sagen, wie schwach ich wirklich bin.“
    „Du bist nicht schwach.“ Brock hielt sie von sich fort, nur so weit, dass er den Kopf senken und ihr mit feierlichem Ernst in die Augen sehen konnte. „Alle machen Fehler, Jenna. Alle bereuen irgendwas oder haben Schuldgefühle wegen Dingen, die sie in ihrem Leben hätten anders machen sollen. Schlimme Sachen passieren einfach, und wir bewältigen sie, so gut wir können. Du kannst dir deswegen nicht ewig Vorwürfe machen.“
    Seine Worte trösteten sie, aber sie konnte nicht alles annehmen, was er ihr sagte. Sie hatte

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