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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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    Die Tiefgarage.
    Er wusste es, noch bevor er das Kreischen von Metall und das Quietschen durchdrehender Autoreifen auf dem Asphalt hörte.
    Jenna!
    Obwohl er keine Blutsverbindung zu ihr hatte, die ihn alarmierte, wenn sie in Gefahr war, spürte er, wie diese Gewissheit ihm ihre Krallen in den Magen schlug. Sie war nicht mehr hier im Gebäude, sondern wieder in der Garage auf der anderen Seite der sonnenhellen Straße.
    Irgendwas war da entsetzlich schiefgelaufen, und es hatte alles mit TerraGlobal zu tun – mit Dragos.
    Kaum hatte der Gedanke sich gebildet, als ein unauffälliger grauer Ford Crown Vic aus der Garagenausfahrt schoss. Als die Limousine davonraste, sah er vorne zwei Männer sitzen. Der Beifahrer war einem einzelnen Passagier auf dem Rücksitz zugewandt.
    Nein, keine Männer – Lakaien.
    Und Jenna saß stocksteif auf dem Rücksitz und wurde mit vorgehaltener Waffe bedroht.
    Wut brandete in ihm auf wie eine Flutwelle. Seinen Blick fest auf den Wagen gerichtet, raste er an der Menschenmenge auf dem Gehsteig vor dem Gebäude vorbei, schneller, als Menschenaugen wahrnehmen konnten.
    Er sprang über die Kühlerhaube eines Taxis, das am Bordstein stand, dann wich er gerade noch einem Lieferwagen aus, der aus dem Nichts kam und ihn überfahren hätte, wenn seine Stammessinne ihn nicht vorwärtsgetrieben hätten – und seine Angst, was mit Jenna passieren würde, wenn er sie nicht rechtzeitig erreichte.
    Mit hämmerndem Herzen raste er in die Tiefgarage hinüber und sprang in den Rover.
    Zwei Sekunden später schoss er auf die Straße hinaus, trotzte dem gleißenden UV -Licht, das durch die Windschutzscheibe drang, als er in Jennas Richtung davonraste und betete, dass er sie erreichte, bevor Dragos oder die tödliche Nachmittagssonne ihm die Frau nahmen, deren Leben er zu schützen hatte.
    Seine Frau, dachte er wild, als er den Stiefel auf das Gaspedal fallen ließ und die Verfolgung aufnahm.

 
    20
    Special Agent Green – oder wer oder was er in Wirklichkeit war – hielt mit ruhiger Hand die Glock auf sie gerichtet, als sich die Limousine durch den dichten Verkehr der New Yorker City schlängelte. Jenna hatte keine Ahnung, wohin sie sie brachten. Sie konnte sich nur denken, dass es irgendwo außerhalb der Stadt war, denn nun ließen sie das Hochhauslabyrinth der City hinter sich und hielten auf eine alte Hängebrücke im neugotischen Stil zu, die einen breiten Fluss überspannte.
    Jenna lehnte sich zurück und wurde bei jeder Unebenheit in ihrem Sitz hin und her geworfen. Als die Limousine beschleunigte, um ein langsameres Fahrzeug zu überholen, verlor sie das Gleichgewicht – sodass sie aufsah und dabei einen unerwarteten Blick in den Seitenspiegel des Crown Vic erhaschte.
    Ein schwarzer Range Rover folgte ihnen mit nur ein paar Wagenlängen Abstand.
    Jennas Herz zog sich zusammen.
    Brock! Er musste es sein.
    Aber im selben Augenblick hoffte sie inständig, dass er es nicht war. Es konnte nicht sein – er wäre ja dumm, das zu riskieren. Die Sonne war immer noch ein gigantischer Feuerball im westlichen Himmel, bis Sonnenuntergang waren es noch mindestens zwei Stunden. Am helllichten Tag zu fahren, war für einen Angehörigen seiner Spezies Selbstmord.
    Aber er war es wirklich.
    Als die Limousine das nächste Mal die Spur wechselte, konnte Jenna im Spiegel selbst durch den Verkehr und die Entfernung, die sie voneinander trennte, seine entschlossen angespannten Kiefermuskeln sehen. Obwohl er seine dunkle Rundum-Sonnenbrille trug, um seine Augen zu schützen, waren die lichtundurchlässigen Gläser nicht dunkel genug, um den glühenden Schein seiner Augen zu verbergen.
    Brock war hinter ihnen, und er war stinksauer.
    „Verdammt!“, murmelte Green und spähte über ihren Kopf hinweg durch das Heckfenster des Wagens. „Da folgt uns einer.“
    „Bist du sicher?“, fragte Cho und nutzte die Gelegenheit, einen weiteren Wagen zu überholen, als sie sich dem anderen Ende der Brücke näherten.
    „Ganz sicher“, antwortete Green. In seine sonst so undurchdringliche Miene hatte sich eine Spur Unbehagen geschlichen. „Es ist ein Vampir. Einer von den Kriegern.“
    Cho gab Vollgas. „Informiere den Meister, dass wir fast da sind. Frag ihn, wie wir weiter vorgehen sollen.“
    Green nickte. Die Glock unablässig auf Jenna gerichtet, zog er ein Handy aus der Tasche und drückte eine einzelne Taste. Der Anruf war auf Lautsprecher gestellt, es klingelte einmal, dann meldete sich Dragos’

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