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08 - Im Angesicht des Feindes

08 - Im Angesicht des Feindes

Titel: 08 - Im Angesicht des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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nicht dem Mirror, dem Globe, der Sun oder der Mail überlassen werden, Druck zu machen, und daß Sie keinen Rückzieher machen, nur weil Sie nicht von drei, dreizehn oder drei Dutzend gottverdammten Seiten Bestätigung erhalten haben.«
    Bei den letzten Worten war Ogilvies Stimme zornig angeschwollen. »Peter«, konterte Luxford, »Sie wissen so gut wie ich, daß die Situation bei Larnsey völlig anders lag als bei der Bowen. In seinem Fall war Bestätigung nicht nötig. Es gab da überhaupt keine Zweifel. Er wurde mit offenem Reißverschluß in einem Auto erwischt, während ein sechzehnjähriger Junge seinen Schwanz im Mund hatte. Im Fall Bowen hingegen haben wir nichts weiter in der Hand als eine offizielle Erklärung des Innenministeriums. Alles andere liegt irgendwo in einem Bereich von Andeutung, Klatsch und Erfindung. Wenn ich Fakten habe, von denen ich sicher sein kann, daß es Fakten sind, dann werden sie auf unserer Titelseite erscheinen, darauf können Sie sich verlassen. Bis dahin allerdings ...« Er setzte sich aufrecht und sah dem Aufsichtsratsvorsitzenden kühl ins Auge. »Wenn Sie mit meiner Art, die Zeitung zu leiten, ein Problem haben, dann sollten Sie vielleicht daran denken, sich einen anderen Chefredakteur zu suchen.«
    »Den? Oh! Entschuldigung! Ich wußte nicht ... Mr. Ogilvie! Hallo!«
    Rodney Aronson hatte den Moment perfekt gewählt. Er stand, eine Hand auf der Klinke, an der Tür zu Luxfords Büro - die Ogilvie angelehnt gelassen hatte, damit seine erhobene Stimme draußen im Nachrichtenraum besser vernommen werden konnte und die Truppe aufrütteln würde - und streckte den Kopf durch die schmale Öffnung.
    »Was gibt es, Rodney?« fragte Luxford.
    »Tut mir leid. Ich wollte nicht stören. Die Tür war offen, und ich wußte nicht ... Miß Wallace ist nicht an ihrem Platz.«
    »Wie interessant. Danke für die Information.«
    Rodney verzog den Mund zu einem Lächeln, das im Widerspruch zu seinen plötzlich zornig geblähten Nasenflügeln stand. Luxford war klar, daß er es sich nicht gefallen lassen würde, vor dem Aufsichtsratsvorsitzenden lächerlich gemacht zu werden, ohne eine Retourkutsche loszuwerden. »Natürlich«, sagte Rodney katzenfreundlich. »Tut mir leid. War unüberlegt.« Und dann zog er seine Waffe. »Ich dachte nur, es würde Sie interessieren, wie weit wir inzwischen mit der Bowen-Sache gediehen sind.«
    Er setzte voraus, daß diese Bemerkung ihm das Recht gebe, Luxfords Büro zu betreten, und suchte sich den Platz direkt gegenüber von Ogilvie aus.
    »Sie hatten recht«, sagte er zu Luxford. »Der Innenminister hat sich wegen der Bowen tatsächlich direkt an New Scotland Yard gewendet. Er hat den Leuten höchstpersönlich einen Besuch abgestattet. Ein Informant hat uns das bestätigt.« Er machte eine Pause wie aus Achtung vor Luxfords weiser Entscheidung, die Story zurückzuhalten, die nun der Globe gebracht hatte. Aber Luxford wußte, daß Aronson sich hüten würde, ein Sinken seiner Aktien bei Ogilvie zu riskieren, indem er Luxford Schützenhilfe gab. Er wappnete sich deshalb für das, was gleich kommen würde, und machte sich innerlich zum Kampf bereit. »Aber das Interessante ist, daß der Innenminister das Yard erst gestern nachmittag aufgesucht hat. Vorher hatte man dort kein Wort von der Entführung des Kindes gehört. Corsicos Story war also reines Gold.«
    »Rodney, es ist nicht unsere Sache, unsere Zeit damit zu verschwenden, die Storys anderer Zeitungen zu bestätigen«, sagte Ogilvie. Er wandte sich an Luxford. »Ich würde allerdings gern wissen, wieso es Ihnen gestern nicht möglich war, eine Bestätigung zu bekommen, wenn Sie es heute geschafft haben.«
    Rodney mischte sich ein. »Corsico hat von gestern nachmittag bis weit in die Nacht hinein alle seine Beziehungen spielen lassen. Aber seine Quellen haben nichts hergegeben.«
    »Dann braucht er neue Quellen.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung. Und er hat sich auch gleich an die Arbeit gemacht, nachdem er heute morgen die Titelseite des Globe gesehen hatte. Mit Hilfe eines kleinen Tritts von mir.«
    »Darf ich Ihrem Lächeln entnehmen, daß Sie noch etwas auf Lager haben?« fragte Ogilvie.
    Luxford vermerkte, daß Aronson es sich nicht verkneifen konnte, einen triumphierenden Blick in seine Richtung zu werfen, den er allerdings mit vorgetäuschter Zurückhaltung kaschierte. Es war wie ein heimlicher Dolch zwischen die Rippen. »Bitte verstehen Sie mich richtig, Mr. Ogilvie«, sagte er.
    »Es kann sein, daß

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