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08 - Old Surehand II

08 - Old Surehand II

Titel: 08 - Old Surehand II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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zerhackte Eisen und Blei und diese Glassplitter wirken schrecklich. Die Körper sind förmlich zerrissen.“
    „Wir sind noch nicht fertig“, meinte ‚Büffelstirn‘.
    „Was ist noch zu tun?“ fragte der Haziendero.
    „Wir müssen den Rest der Komantschen auch vertilgen.“
    „Wo sind sie denn zu finden?“
    „Habt Ihr nicht bemerkt, daß keine der Leichen jenseits des Baches liegt?“
    „Ja, sie liegen alle diesseits.“
    „Nun, das läßt schließen, daß sie bei der Flucht eine ganz bestimmte Richtung eingehalten haben. Wir wissen, wo sie sich vor dem Überfall befanden.“
    „Auf dem El Reparo.“
    „Ja. Die Leichen liegen nur nach dieser Richtung hin, und darum ist anzunehmen, daß die Komantschen den Befehl hatten, dort wieder zusammenzutreffen. Wir müssen sie also dort aufsuchen. Vertraut Ihr mir zwanzig von Euren Vaqueros an, Señor?“
    „Gern!“
    „Wo mag der Apache sein?“ fragte Francesco.
    „Gefangen“, antwortete der Häuptling der Mixtekas.
    „Nicht doch!“ rief der Haziendero erschrocken.
    „Gewiß!“ sagte der Erstere.
    „Warum glaubst du das?“
    „Weil er nicht da ist.“
    „Er wird noch auf der Verfolgung sein!“
    „Nein. Er weiß, daß er die Komantschen am Tage sicherer hat als jetzt.“
    „So ist er tot oder verwundet!“
    „Nein. Wir hätten ihn dann sicher gefunden. Er eilte dem ‚Schwarzen Hirsch‘ nach. Die Komantschen, welche ihren Häuptling in Gefahr sahen, werden sich auf den Apachen geworfen haben. Es waren ihrer zu viele; er wurde überwältigt.“
    „So müssen wir ihn befreien!“ sagte Francesco.
    „Wir werden ihn befreien“, sagte ‚Büffelstirn‘ zuversichtlich. „Ich nehme ihm seine Büchse mit, damit er sogleich Waffen erhält. Steigt zu Pferde!“
    Zwanzig Männer saßen auf und ritten im Galopp davon. Sie machten, um von keinem sich auf der Flucht befindlichen Komantschen bemerkt zu werden, einen Umweg, indem sie in einem Bogen den südlichen Abhang des Berges zu erreichen suchten. Sie kamen dort an, als der Morgen dämmerte.
    „Absteigen!“ kommandierte ‚Büffelstirn‘.
    „Warum?“ fragte Francesco, der mit dabei war.
    „Weil uns die Pferde hindern, die Feinde unbemerkt zu beschleichen. Sanchez mag bei ihnen hier zurückbleiben.“
    So geschah es. Der genannte Vaquero blieb als Wache bei den Tieren zurück, während die andern den Berg unter dem Schutz der Bäume bestiegen. Als sie das Plateau betraten, war es vollständig hell geworden. Sie rückten mit möglichster Vorsicht gegen die Ruinen vor. Eben glitten sie über eine kleine, freie Lichtung hinweg, als seitwärts von ihnen ein Ruf erscholl:
    „Ugh!“
    Sie blickten nach dieser Richtung hin und gewahrten einen unbewaffneten Indianer, welcher auf sie zugeeilt kam.
    „‚Bärenherz‘!“ rief einer der Vaqueros.
    „Ja, er ist's! Es ist der Apache!“ sagte ‚Büffelstirn‘ mit freudiger Stimme.
    „So war er also nicht gefangen.“
    „Er war gefangen“, behauptete ‚Büffelstirn‘. „Seht ihr nicht, daß er keine Waffen trägt? Er war gefangen und ist wieder entkommen.“
    Der Apache kam wie ein Pfeil über die Lichtung herüber geglitten und blieb vor ihnen halten.
    „Uff!“ begrüßte ihn der Mixteka. „Mein Bruder ‚Bärenherz‘ war gefangen?“
    „Ja“, nickte der Gefragte.
    „Es waren der Feinde zu viele, die ihn bewältigten?“
    „Nein. Ich kämpfte mit dem ‚Schwarzen Hirsch‘. Da kam das verräterische Bleichgesicht von hinten, ohne daß ich es merkte, und schlug mich mit dem Kolben seiner Flinte nieder.“
    „Welches Bleichgesicht?“
    „Der Graf.“
    „Ah! Er lebt! Die Krokodile haben ihn nicht verzehrt?“ fragte der Mixteka erstaunt.
    „Er lebt. Die Hunde der Komantschen haben in gefunden und errettet.“
    „Und er hat sie nach der Hacienda geführt?“
    „Ja. Er hat an ihrer Seite gegen uns gekämpft.“
    „Gegen seine eigne Besitzung! Gegen seine eignen Leute. Wir werden seine Kopfhaut nehmen! Wo ist er?“
    „Er ist in den Bergen. Er wird wieder zum Teich der Krokodile kommen, um die Komantschen dort zu treffen.“
    „Ah, so habe ich recht gedacht! Sie versammeln sich beim Teich?“
    „Sie waren bereits dort. Sie sind in die Ebene gegangen, um ihre zerstreuten Krieger zu suchen; aber sie werden wiederkehren.“
    „Weiß mein Bruder dies genau?“
    „Ich weiß es, denn ich habe es gehört, als ich am Baum hing.“
    „An welchem Baum?“
    „Am Baum der Krokodile.“
    ‚Büffelstirn‘ machte eine Bewegung des

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