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brauchte meinen Schutz. Beides geht nicht."
„Wir kommen ein wenig vom Thema ab", begann Sinclair, aber ich redete einfach weiter.
„In der ganzen Zeit, die sie bei uns gewohnt hat, hat sie nicht einen einzigen Anruf bekommen. Erst als sie einmal ihren wöchentlichen Check-in verpasst hatte, was auch immer das war, hat sich einer die Mühe gemacht, nach ihr zu sehen. Als sie euch nicht mehr mit Infos über uns Vampire versorgt hat, da seid ihr gekommen."
Wütende Stimmen wurden laut und lauter, und ich musste schreien, um den Lärm zu übertönen. „Ganz zu schweigen davon, ganz zu schweigen davon, dass ihr ganz offensichtlich mit ihr nichts zu tun haben wolltet, als sie noch am Leben war. Deswegen ist diese aufgesetzte Trauer ja so unerträglich. Ihr macht euch doch lächerlich, wenn ihr jetzt moralisch empört tut, dabei hat sie wegen euch in meinem Haus gewohnt."
Das Stimmengewirr wurde lauter, aber aus dem Getöse konnte ich eine Bemerkung heraushören: „Letzten Endes ist sie in deinen Diensten gestorben.
Also ist es deine Verantwortung."
„Wenn sie uns überhaupt die Wahrheit über ihren Tod erzählen", sagte jemand anders. „Woher sollen wir das wissen? Sie
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und ihr Gefährte riechen nicht. Sie könnten sich irgendeine Geschichte ausdenken, und wir würden es niemals herausfinden."
„Oh, wirklich? Okay. Dann hör dir mal diese Geschichte an, Arschgesicht. Es war einmal eine Werwölfin, die konnte die Zukunft voraussehen. Sie lebte auf Cape Cod. Und alle ihre angeblichen Freunde mieden sie, weil sie nicht gerade Miss Charming war." Ich musste es wissen; ich war früher mal eine gewesen. „Und eines Tages zog sie fort und kam nie zurück, was allen im Rudel scheißegal war. Ende."
Wieder erhoben sich Stimmen. Der Lärm wurde immer lauter. Schreie.
Drohungen. Michael, der sich bemühte, sie zu beruhigen. Sinclair, der sich den Nasenrücken rieb. Sara, die aussah wie ein zunehmend nervöser werdender Zuschauer eines Tennismatches. Baby Jon, der weinte.
Eigentlich war es dumm. Dumm zu vergessen, wie schnell sie waren. Dumm, in einem Raum voller Werwölfe Streit anzufangen. Ich hörte, wie ein Stuhl zerbarst, und als ich mich umdrehte, wurde mir ein Stuhlbein ins Herz gerammt.
Dann verlor ich das Bewusstsein.
Liebes Ich,
ich schwöre, ich habe es nur gut gemeint. Aber ich hatte Lauras Verfassung überschätzt und die Schnelligkeit, mit der sich die Lage verschlechtern konnte, unterschätzt. Und als Tina Schwierigkeiten hatte, E-Mails zu schicken und zu empfangen, habe ich die Verbindung erst hergestellt, als es schon zu spät war.
Aber ich greife vor.
Als immer mehr Satanisten auftauchten, versteckte Laura sich weder vor ihnen, noch waren sie ihr peinlich, sondern sie begann eilig, ihnen Befehle zu geben. Sie verbrachte viel Zeit im Internet mit der Suche nach Wohltätigkeitsorganisationen, und bald schwärmten die Satanisten über das gesamte Stadtgebiet aus und sammelten freudig für die Obdachlosen oder arbeiteten für Essen auf Rädern.
Ich gebe zu, liebes Ich, dass ich stolz auf mich war. Ich bin nicht wegen des Geldes Arzt geworden, das versteht sich von selbst. Deswegen versetzt es mich immer in gute Laune, wenn ich Menschen helfen kann. Und Laura brauchte mich genauso wie ein Patient. Wirklich schade, dass ich so damit beschäftigt war, mich selbst zu beglückwünschen, dass ich nicht bemerkte, was tatsächlich vor sich ging.
Tina kam und ging, immer nach ihrem eigenen Zeitplan, und ich war nicht so dumm, sie auszufragen. Weil es mich nichts anging und weil sie ebenso verschlossen war wie ich, was ihre Arbeit anging.
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In dieser Nacht hatte es einen schlimmen Unfall auf der 1-35 gegeben - ohne Todesopfer, Gott sei Dank - deswegen kam ich erst gegen zwei Uhr dreißig nachts nach Hause. Ich ging schnurstracks in die Küche. (Da ich endlich eingekauft hatte, fand sich echtes Essen im Kühlschrank.) Tina saß mit ihrem Laptop am Tresen und murmelte vor sich hin.
„Hallo."
„Guten Morgen", sagte sie, ohne aufzusehen. „Alles in Ordnung?"
„Hmmm." Dann, nachdenklich: „Du hattest viel zu tun diese Nacht, wie ich sehe."
Ah, richtig. Ich hatte mich vorsichtshalber umgezogen, bevor ich nach Hause gegangen war - oder besser, bevor ich das Krankenhaus verlassen hatte. Ganz egal, ob das Blut zehn Minuten oder zehn Stunden alt war, sie konnten es immer an mir riechen.
„Autounfall."
„Hmmm."
Ich begann, mir ein Thunfischsandwich zu machen, während Tina weiterauf ihren Laptop
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