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08

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Titel: 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Man stirbt nur zweimal
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dreinschaute, antworten konnte. „Können wir bitte einfach anfangen?"
    „Selbstverständlich." Michael deutete auf zwei Stühle, drehte sich dann auf dem Absatz um und ging nach vorne. Derik tauchte plötzlich aus der Menge auf, und ohne zu einem von uns beiden ein Wort zu sagen, packte er Saras Hand und zog sie mit sich fort.
    Um ehrlich zu sein, tat er mir leid. Die Trauer setzte ihm hart zu - er war nicht mehr der lockere blonde Typ, den ich einmal gekannt hatte.
    Ich wusste, dass diese Art von Trauer auch zur Hälfte Schuld H81
    gefühl war. Er würde es sich niemals verzeihen können, dass er nicht da gewesen war, um sie zu retten. Dass er ihr nicht das Gefühl gegeben hatte, dass sie hier willkommen war, weswegen sie ja schließlich weggezogen war.
    „Ich bitte um eure Aufmerksamkeit." Michael brauchte kein Mikrofon. Seine Stimme war kräftig und brachte das Gemurmel auf der Stelle zum Verstummen. „Wir sind heute Abend hier zusammengekommen, um die Umstände des Todes von Antonia Wolfton zu diskutieren, die unser Territorium wegen einer Mission im Mittleren Westen verließ und nicht zurückgekehrt ist."
    Tja, wenn man es so ausdrückte, klang es natürlich nicht gut.
    „Heute Abend werden Eric Sinclair und Elizabeth Taylor aussagen." Ich stöhnte insgeheim auf, als er meinen vollen Namen sagte, und versuchte, das Kichern der Anwesenden zu überhören. Leise verfluchte ich zum x-ten Mal meine Mutter.
    „Sie regieren die Nation der Vampire", fuhr Michael fort, „und haben sich bereit erklärt, der Einladung des Rates zu folgen."
    Dann stellte uns Michael ein Ratsmitglied nach dem anderen vor. Ich war ein wenig überrascht, dass es außer Michael alles Frauen waren. Lebten Werwölfe in einer eher - wie nannte man das? - matriarchalischen Gesellschaft?
    Die Frauen - einige im mittleren Alter, andere auch älter und alle von unterschiedlicher Größe und Figur - nahmen ihre Plätze an dem großen Tisch ein, und die Fragestunde begann.
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    Liebes Ich!!!
    Ich habe das ganze Haus abgesucht. Jedes Zimmer, jeden Schrank, jeden Zentimeter im Keller und auf dem Dachboden. Die Garage. Das ganze Grundstück.
    Ich kann Tina nirgendwo finden.
    Ich weiß nicht, was ich machen soll.

    Die Polizei kann ich nicht anrufen, aus einer Reihe von sehr offensichtlichen Gründen. „Tja, Of icer, des Teufels Tochter hat den Verstand verloren und tötet Menschen, die bereits tot sind. Das tut sie, weil sie ihre Schwester, die Königin der Vampire, beschützen wil . Oh, ihre Schwester ist zurzeit nicht hier, sondern auf Cape Cod, wo sie einem Haufen Werwölfe erklärt, warum eine von ihnen in ihrem Haus erschossen worden ist. Tut mir leid, wir sind nie dazu gekommen, eine Anzeige zu erstatten. Könnten Sie sich bitte gleich um die Sache kümmern?"
    Auch Betsy oder Sinclair oder Jess kann ich nicht anrufen ... die Handys haben keinen Empfang.
    Als ich mich wegschleichen wol te, um eine Prepaid-Karte zu kaufen, bin ich von drei
    - drei! - Teufelsanbetern abgefangen worden, die mich höflich, aber bestimmt zurück ins Haus begleitet haben.
    Ich hatte gar nicht gemerkt, dass sie mich bewachen ließ. Und, liebes Ich, lass dir gesagt sein, sie hat ihre Leuteüberall. Selbstbei der Telefongesellschaft - derjenige kümmerte sich darum, dass unsere Handys abgemeldet wurden und es auch blieben.
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    Es bringt nichts, mit Laura zu sprechen. Sie lächelt mich nur freundlich an und versichert mir, dass al es, was sie tut, nur zu Betsys Bestem ist und dass ich vielleicht mehr Schlaf brauche, weil ich in der letzten Zeit doch recht übellaunig wäre.
    Ich kann niemand zu Hilfe rufen - Sinclair hat al e Kontaktdaten an Tina gegeben.
    Und niemand beantwortet meine E-Mails.
    Und da ich nicht einfach ein Flugzeug chartern kann, bliebe mir nur noch die Möglichkeit, einen Wagen zu mieten und nach Cape Cod zu fahren, in der Hof nung, dort zufällig auf Betsy, Sinclair und/oder einen Werwolf zu treffen. Mehr fällt mir jetzt nicht mehr ein.
    Ich habe sogar daran gedacht, Laura mit einem Beruhigungsmittel auszuschalten, aber dann würden ihre teufelsanbetenden Anhänger mich wahrscheinlich schlachten wie eine Ziege.
    Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, beginnt sich meine zugegebenermaßen merkwürdige häusliche Situation auf meine Arbeitsleistung auszuwirken ... Gestern Abend habe ich versucht, eine Fünfjährige auf die geriatrische Station einzuweisen. Von der armen Frau, die um die Pille danach bat, gar nicht zu reden ... Ich gab

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