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08

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Titel: 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Man stirbt nur zweimal
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Festnetz benutzt, aber da meldet sich seine blöde Paranoia. Das wollte er nicht. Er ist überzeugt, die Telefone würden abgehört. Vermutlich hat er sogar recht. Wusstest du, dass morgen Vollmond ist?"
    „Natürlich."
    „Kannst du . . Moment mal. Echt, das weißt du?"
    Jessica sah mich vorwurfsvoll an. „Ich hab's überprüft, bevor wir ins Flugzeug gestiegen sind. Schließlich sind wir ja in die Höhle des Löwen geflogen."
    „Tja, ich hatte in letzter Zeit so viel um die Ohren, dass ich solche Sachen wie Mondphasen nicht nachgeschlagen habe."
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    „Ja, klar, wie zum Beispiel: Gibt es heute einen Schuhausverkauf bei Macy's?"
    „Ich hasse dich."
    Jessica schüttelte den Kopf und lächelte mich an. „Netter Versuch, aber ich weiß, du betest mich an."
    „Anbeten", begann ich, „ist vielleicht nicht das Wort, das ich .. "
    Sinclair trat in die kleine Sitzecke, bevor wir richtig loslegen konnten, hervorragend gekleidet in einen dunklen Anzug und Schuhe von Kenneth Cole.
    „Du hast dich aber fein zurechtgemacht", bemerkte Jessica, und er neigte zum Dank den Kopf.
    „Geht es dir gut, Schatz? Du siehst ein bisschen besorgt aus. Funktioniert dein Handy wieder?"
    „Nein. Sie behaupten, jemand habe unseren Vertrag gekündigt und dass es ein paar Stunden dauern würde, bis die Handys wieder Empfang haben. Und Tina antwortet nicht auf meine Mails."
    Der Mann suchte sich die unmöglichsten Dinge aus, um sich Sorgen zu machen. „Wahrscheinlich liegt es nur am schwachen Empfang oder so.
    Findest du nicht, dass wir dringendere Probleme haben?"
    „Ohne Zweifel, meine Liebe. Ich schlage vor, wir versöhnen uns heute mit dem Rat, damit wir es morgen Abend nicht mit mehreren Hundert wütenden Werwölfen zu tun haben."

    „Das kannst du laut sagen", stimmte ich ihm zu, insgeheim stöhnend.
    Mannomann, mir war aber auch keine Minute Ruhe vergönnt. Ich beneidete wirklich Marc, der daheim in St. Paul keine anderen Sorgen hatte als die, ob er vor seiner Schicht noch genug Zeit hatte einzukaufen.
    Der Glückspilz.
    H80
    34-
    Wir waren wieder zurück im Ballsaal, aber dieses Mal war er beinahe wie ein Gerichtssaal eingerichtet. Vorne stand ein langer Tisch, und Hunderte von Stühlen waren überall im Raum verteilt.
    Weil wir nicht genau wussten, was die Werwölfe gegen Baby Jon hatten, hatte ich Jessica dazu überredet, während der Ratssitzung auf ihn aufzupassen.
    Sie hatte protestiert - so laut, dass meine Ohren immer noch dröhnten -, aber schließlich hatte sie eingewilligt. Ein Glück, denn nach dem, was gestern Abend passiert war, wollte ich ihn niemand anderem anvertrauen, außer vielleicht Sara. Und jemanden, den ich gerade erst kennengelernt hatte, wollte ich nicht sofort um einen Gefallen bitten.
    Ich hatte mich, genau wie Sinclair, dem Anlass entsprechend gekleidet: knielanges schwarzes Kleid mit einer einfachen Perlenkette, die mir meine Mutter zu meinem sechzehnten Geburtstag geschenkt hatte. Manolo-Pumps in sattem Lila - sie passten fast zu allem, vor allem aber zu Schwarz - machten das Bild der kultivierten Vampirkönigin perfekt (ha!).
    „Vielleicht sollten wir uns einen Plan zurechtlegen, falls der Abend nicht in unserem Sinne verläuft", murmelte Sinclair, die Hand auf meinem Rücken, als wir den Raum betraten.
    „Davonrennen, so schnell wir können?", schlug ich vor, und er grinste, so flüchtig, dass ich die Bewegung seiner Mundwinkel beinahe nicht gesehen hätte.
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    Michael kam uns entgegen, um uns zu begrüßen, Jeannie wie immer an seiner Seite. „Hallo, Betsy. Hallo, Eric. Danke, dass ihr gekommen seid."
    Na klar. Als ob wir eine Wahl gehabt hätten.
    „Zuerst werde ich euch dem Rat vorstellen. Anschließend stellen sie euch einige Fragen über die Nacht, in der Antonia getötet wurde."
    „Ganz, wie du wünschst", sagte Sinclair höflich.
    „Viel Glück", sagte eine Stimme, die mir bekannt vorkam, und als ich mich umdrehte, sah ich Sara, die aussah, als würde sie gleich explodieren.
    Hochschwangere Frauen machten mich nervös. Mir war immer so, als würde ich neben einer tickenden Zeitbombe stehen. „Ihr macht das schon. Wo ist das Baby?"
    Ich wollte gerade antworten, als Michael sagte: „Welches Baby?"

    Wirklich? Er hatte Baby Jon schon wieder vergessen? Jetzt reichte es. Wenn diese Angelegenheit vor dem Rat geregelt war, würde ich herausfinden, was dahintersteckte. Die Sache war mir einfach scheißunheimlich.
    „Schon gut", sagte ich eilig, bevor Sinclair, der verständnislos

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