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08

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Titel: 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Man stirbt nur zweimal
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„Du hast alles getan, was sie verlangt haben. Für die arme An-86
    tonia hast du alles getan, was du konntest, und noch mehr. Aber weil sie jetzt herausgefunden haben, dass du viel stärker bist, als sie gedacht haben, verlangen sie von dir, dass du einfach wartest, bis sie entscheiden, wie es weitergeht? Blödsinn."
    „Was schlägst du vor? Dass wir abfahren, bevor sie zufriedengestellt sind?
    Was soll das bringen?"
    „Ich weiß nicht, aber mir gefällt es ganz und gar nicht, wie du dich von ihnen herumschubsen lässt."
    „Naja, sie sind mit siebzigtausend zu eins in der Überzahl."
    „Das gilt nur weltweit. Hier auf dem Cape sind es nicht mehr als dreitausend."
    „Das hört sich natürlich viel besser an", sagte ich düster.
    „Hör mal, das ist unter anderem der Grund, warum ich mit Nick Schluss machen musste ..."
    Ich stöhnte und legte die Hand über die Augen. „Noch eine Sache, wegen der ich mich hasse."
    „Oh, hör schon auf, schimpfte sie. „Ich werfe dir nichts vor -selbst wenn er es tut -, und er hat seine Wahl getroffen."
    „Ja, aber .. vermisst du ihn denn gar nicht?"
    „Jeden Tag", sagte sie leise. „Aber wenn er in meinem Leben geblieben wäre, hätte mich das einen zu hohen Preis gekostet. Selbst für meine finanziellen Verhältnisse."
    „Ich wünschte .. " Ich verstummte. „Ich weiß auch nicht. Ich wünschte mir so viel, glaube ich."
    „Du kannst mir nicht weismachen, dass Sinclair mit der Situation zufrieden ist."

    „Nein, er ist sauer. Ich meine, er wurde während der Befragung sauer. Den Rest fand er dann wieder lustig."
    „Dein Ehemann ist durchgeknallt."
    „Wem sagst du das? Aber das ist im Moment nicht einmal mein größtes Problem."
    „Spliss?"
    „Halt die Klappe."
    „Das erinnert mich daran, dass ich heute kein Mittagessen bekommen habe."
    „Würdest du bitte nicht ständig das Thema wechseln?"
    „Tut mir leid, ich vergaß - nur für eine Minute -, dass sich immer alles um dich drehen muss."
    „Hatte ich bereits erwähnt, wie sehr ich dich hasse?"
    „Heute schon zweimal."
    „Ich würde gerne wissen, was eigentlich mit meinem Bruder los ist." Ich tätschelte Baby Jon den windelgepolsterten Po. In einer halben Stunde würde die Sonne untergehen. „Derik tut so, als würde Baby Jons Kopf sich einmal um sich selber drehen können, und Michael vergisst immer wieder, dass ich überhaupt ein Baby dabeihabe! Etwas ist faul im Staate Hallmark."
    „Dänemark."
    „Richtig."
    „Nimm es mir nicht übel, Betsy, ich weiß du liebst ihn, aber er ist nun einmal ein Ableger von Ant und deinem Dad. Wer weiß schon, was da in seiner DNA zusammengekommen ist?"
    „Da hast du auch wieder recht", gab ich zu. Langsam gingen wir vom Strand zurück zur Villa. „Vor allem, wenn man sich Ants anderes Kind ansieht."
    „An Laura ist nichts verkehrt, was Sex nicht in Ordnung bringen könnte."
    Ich begann so heftig zu lachen, dass ich beinahe Baby Jon fallen gelassen hätte.
    „Red nicht so über meine Geschwister", sagte ich und bemühte mich (erfolglos) um einen strengen Ton.
    „Jemand muss ja dafür sorgen, dass du auf dem Teppich bleibst."
    Wir nahmen die Haupteingangstür und traten in die große 87
    Empfangshalle. Ich hatte mich immer noch nicht an die Größe von Wyndham Manor gewöhnt. Dagegen wirkte unser Haus in St. Paul wie ein Wohnmobil.
    Gerade wollte ich diese Erkenntnis an Jessica weitergeben, als ich sah, dass ein paar Leute auf uns zugerannt kamen.
    Instinktiv drückte ich das Baby an mich. Um Himmels willen, was war denn nun schon wieder los? Dann aber sah ich, dass sie an uns vorbeiliefen.
    „Betsy, oh, mein Gott! Sieh doch nur!"
    Ich wirbelte hemm. Ein Junge - zwölf, dreizehn? - fiel, oh mein Gott, er fiel tatsächlich von dem Treppenabsatz im dritten Stock herunter auf den Marmorboden. Ich drückte Jessica Baby Jon in die Arme, aber es war zu spät.

    Das arme Kind kam mit einem furchtbaren nassen Klatschen auf dem Boden auf.
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    „Ruf einen Notarzt!", schrie ich, während einige Erwachsene den Jungen umringten. „Er ist .. was, zum Teufel?"

Er knurrte. Mindestens drei der Erwachsenen taumelten zurück, und ich sah ein verschwommenes Gesicht, viele weiße Zähne und Fell.
    Und die Geräusche, Herr im Himmel, die Geräusche] Wie aus einem Schlachthaus. Oder als ob eine Katze in ein Rudel wilder Hunde geworfen worden wäre. Durchdringend. Entsetzlich.
    Auf einmal war Jeannie da und riss mich und Jessica am Ellbogen zurück. „Ihr müsst gehen", sagte sie

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