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überzeugt, dass sie eine Böse war, und zwar von der schlimmsten Sorte. Sie war eine Böse, die dachte, sie sei gut.
Eigentlich war ich gewöhnlich sehr zuversichtlich, was die Zukunft anging, aber dieses Mal würde ich mich wohl eine Weile nicht entspannt zurücklehnen können.
Wie wohl keiner von uns.
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Liebes Ich,
dies wird für einige Zeit mein letzter Eintrag sein. Ein Grund, warum ich diese Woche so viel geschrieben habe, war wohl, dass Betsy und Sinclair nicht hier waren und ich mich irgendwie beschäftigen musste.
Jetzt sind sie zurück, und alles ist wieder beim Alten. Tina redet immer noch nicht mit Laura. Laura geht uns al en aus dem Weg. Baby Jon hat anscheinend Superkräfte.
Und Betsy ist ein bisschen ernster als sonst.
Nur Sinclair ist wie immer: kühl, berechnend, gelassen. Gott sei Dank liebt er Betsy -
ich will gar nicht wissen, was sonst mit uns passieren würde.
Das Treffen mit dem Teufel war auch für mich etwas Neues -obwohl man sich in unserer Wohngemeinschaft über Langeweile wahrlich nicht beklagen kann.
Ich muss immer wieder daran denken, was sie gesagt hat.
Deswegen werde ich heute Abend meinen Vater anrufen. Vielleicht besuche ich ihn sogar.
Dass er mein Geheimnis kennt, hat der Teufel mir gesagt, um mich zu verunsichern.
Von mir aus. Das ist sein Job.
Ich aber habe vor, diese Information zu nutzen, um mein Leben - und vielleicht das meines Vaters - ein bisschen besser zu machen.
Das sol te der gemeinen Hexe das Maul stopfen. Und, Satan, da du mich ja die ganze Zeit beobachtest, möchte ich der Erste
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sein, der es dir sagt: Selbst in diesen Vera-Wang-Sandalen sind deine Knöchel hässlicher als Lenas. Bis dann, liebes Ich.
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Danksagung
Für meine Schwiegermutter Elinor Alongi, die dann einen Gang herunterschaltet, wann sie will. Und ihr anderen Idioten, merkt euch eines: Bekommt ihr erst mal vier Kinder, zieht sie praktisch allein auf und begrabt dann euren Ehemann - dann dürft auch ihr, in Gottes Namen, das Thanksgiving-Menü bestimmen!
Und für meine Schwägerin Julie Kathryn Gottlieb, die ihren Haushalt so führen darf, wie es ihr beliebt, die tapfer unter großen Mühen ihren Sohn Sam zur Welt gebracht hat, für ein multinationales Unternehmen arbeitet und gleichzeitig noch einkauft, kocht, putzt und sich Sorgen um ihre verwitwete Mutter macht. Sie darf, in Gottes Namen, das Thanksgiving-Menü in der letzten Minute noch ändern, wenn sie es denn unbedingt will!
Wenn ich versuche, mir ein Leben mit langweiligen Verwandten vorzustellen, dann gelingt mir das einfach nicht. Mein Kopf blockiert. Unmöglich.
Langweilige Verwandte? Was tun die denn so? Vertragen die sich immer und sind die ganze Zeit nett zueinander? Sind die nie lustig? Niemals? Behandeln die sich einfach mit . . keine Ahnung .. Achtung und Respekt? Respekt? Herrje, allein bei dem Gedanken wird mir übel.
Langweilige Verwandte. Scheint mir eher ein Fluch zu sein, oder?
Ein Fluch, der mich nicht getroffen hat.
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2008 war ein sehr arbeitsreiches Jahr. Und in vielerlei Hinsicht ein schwieriges Jahr. Todesfälle in der Familie waren dabei das Schlimmste, doch leider war das nicht alles. Aber die Show muss weitergehen, und das tat sie auch, mit der Hilfe von vielen Menschen.
Da ich das Langzeitgedächtnis eines Salamanders habe, versuche ich erst gar nicht, sie hier alle namentlich aufzuzählen. Sie sind zu zahlreich, und viele von ihnen habe ich bereits in meinen früheren Danksagungen erwähnt, was den meisten peinlich war. Ihnen und allen anderen möchte ich tausendfach danken.
Ihr habt mir geholfen, aus meinen Tagträumen Romanfiguren zu machen und ganze Welten zu erschaffen. Diese Figuren haben zu meiner Überraschung meinen Lesern durch schwierige Zeiten geholfen. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass mein Geschreibsel so etwas bewirken könnte. Aber es gibt Leser, die die Betsy-Bücher zu ihrer Chemotherapie mitgenommen haben. Zu Therapiestunden. Und, was am allerschrecklichsten ist, zu Familientreffen.
Das allein würde ja schon genügen, aber ihr habt mir außerdem geholfen, mit meiner Arbeit Menschen zu unterstützen, die in die Klemme geraten sind ..
Was uns ja allen schon einmal passiert sein dürfte.
Letztendlich habe ich gar nichts für Sie getan. Für keinen von Ihnen. Ich schreibe Bücher, weil es mir Spaß macht. Dass andere Leute daran Freude haben könnten, ist mir nicht im Entferntesten in den Sinn gekommen. Aber Sie haben mir geholfen, das steht fest.
Und das
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