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0800 - Die Kaiserin von Therm

Titel: 0800 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufmerksam an.
    „Du denkst an psychologische oder philosophische Auswirkungen, mein Freund?"
    „So ist es!" Vlission nickte bestätigend. „Ich frage mich, ob es überhaupt möglich ist, ein umfassendes Bild einer Zivilisation wie der unseren als Botschaft in den Weltraum zu senden.
    Das kann trotz aller Bemühungen doch nur Stückwerk bleiben.
    Vielleicht haben wir durch die begangenen Fehler gelernt, aber wir sehen uns trotzdem nicht so, wie wir wirklich sind. Das Bild, das wir uns von uns selbst machen, ist doch ein verzerrtes. Ich finde, daß wir es niemand anbieten dürfen!"
    „Wir halten die Botschaft so wertfrei wie möglich!" versicherte der alte Tiotroniker.
    „Dieser Versuch wird gemacht, richtig. Dadurch wird jedoch nicht verhindert, daß diese Botschaft auch negative Informationen enthält. Sie ergeben sich durch die einprogrammierten Positivdaten ganz zwangsläufig. Es ist überhaupt nicht möglich, eine eindeutig positive Botschaft abzustrahlen."
    Sotiul versteifte sich.
    „Diese Diskussion führt zu weit", sagte er ablehnend. „Ich will gar nicht bestreiten, daß der Empfang der Botschaft für jeden, der sie entschlüsseln kann, auch Risiken in sich birgt. Sie sind jedoch im Vergleich zum Wert der Botschaft gering."
    Vlission sah ihn an.
    „Die Entscheidung, ob er an diesem Projekt mitarbeiten will, muß jeder selbst treffen", sagte der alte Soberer. „Niemand sollte jedoch vergessen, daß eine Entscheidung gegen das Projekt die Existenz unserer Zivilisation im Nachhinein in Frage stellen würde."
    Das, dachte Vlission beklommen, war ein unwiderlegbares Argument.
     
    *
     
    Vlission war Sotiuls Beispiel gefolgt und hatte es den Besatzungsmitgliedern des Narvion-Raumers freigestellt, die Pläne des Tiotronikers zu unterstützen oder nicht.
    „Wir machen mit", hatte Woulto bei der anschließenden Beratung gesagt. „Aber ich möchte darauf hinweisen, daß es nach allem, was wir auf Blosth erfahren haben, kein Ziel mehr für uns geben kann. Wir können den Weltraum durchstreifen, aber wir werden dabei bis zu unserem Tod ohne Erfolg nach Hinweisen eines Wiederaufstiegs unserer Zivilisation suchen.
    Hier auf Blosth haben wir immerhin eine Aufgabe, sei sie nun sinnvoll oder nicht."
    Damit war die Entscheidung gefallen. Vlission hatte Sotiul davon unterrichtet. Der Wissenschaftler hatte den Raumfahrern in bewegten Worten gedankt.
    Was Sotiul allerdings von ihnen erwartete, war Vlission erst vor ein paar Stunden klargeworden, als er zusammen mit dem Tiotroniker auf das Dach eines Gebäudes gestiegen war, von dem aus man einen Überblick über eines der tiotronischen Zentren hatte. Da es nach Sotiuls Worten zu gefährlich war, am Tag hierher zu kommen, hatten sie die Nacht abgewartet. Die Raumfahrer und ein paar Anhänger Sotiuls standen unten in den Schneisen und sicherten das Gebäude gegen eventuelle Angriffe ab.
    Bisher war es jedoch zu keinem Zwischenfall gekommen.
    Das tiotronische Zentrum bestand aus vier Kesseln, von denen jeder fast einhundert Meter hoch war und eine Fläche von dreitausend Quadratmetern bedeckte. In den Schneisen brannten Dutzende von Feuern, um die verrückte Soberer ihre Lager aufgeschlagen hatten.
    Vlission hörte, daß überall an den Feuern seltsame Lieder gesungen wurden, aber er begriff erst nach einiger Zeit, daß es sich dabei um eine sinnlose Wiederholung jener Nachrichten handelte, die von den Tiotroniken regelmäßig gesendet wurden.
    „Eines habe ich nie begriffen", sagte Sotiul leise. „Warum die Tiotroniken es zulassen, daß sich diese Soberer um sie scharen."
    „Vielleicht brauchen sie jemand, um den sie sich kümmern können", meinte Vlission.
    „Ich habe mich lange mit diesem Problem beschäftigt." Sotiuls Stimme verriet Bitterkeit. „Die Tiotroniken, die noch nicht von den Verrückten besetzt sind, haben mir jedoch keine Hilfe gewährt.
    Sie ignorieren alle Fragen, die sich auf diese Dinge beziehen."
    „Wie viel Tiotroniken stehen dir noch zur Verfügung?"
    „Acht, mein Freund! Die Verrückten halten etwa zwanzig besetzt, alle anderen funktionieren nicht mehr."
    Vlission dachte nach.
    „Wie groß muß der Verbund sein, wenn wir die Prior-Welle programmieren und ausstrahlen wollen?"
    „Kospeelior und ich haben ausgerechnet, daß dazu mindestens zwölf Großtiotroniken benötigt werden, vorausgesetzt, daß wir die Hauptschaltzentrale erobern können. Ohne die Zentraltiotronik ist das Projekt wahrscheinlich nicht durchführbar."
    Ein unbehagliches

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