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0801 - Ruine des Schreckens

0801 - Ruine des Schreckens

Titel: 0801 - Ruine des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fragen, wie weit die entsprechenden Personen schon gekommen sind?«
    »Sie stehen noch am Beginn.«
    »Das ist gut.«
    »Einerseits ja, auf der anderen Seite nicht. Sie werden nicht aufgeben, weil es sehr wichtig für sie ist.«
    »Und für wen sollte es wichtig sein?« Der Blonde tat uninteressiert. Er spielte mit seinem Glas und drehte es halb gekippt immer wieder auf der Tischplatte.
    »Es sind Engländer.«
    Smith nickte. So sah sich David Stern genötigt weiterzusprechen.
    »Einer von ihnen ist ein guter Bekannter von mir.«
    »Wie gut? Ein Freund?«
    Stern kannte die Regeln. Er wusste, dass er jetzt Acht geben musste. Zu eng durfte er das Verhältnis nicht darlegen, deshalb wiegelte er ab, blieb jedoch bei der Wahrheit. »Er ist ein Berufskollege von mir.«
    »Journalist?«, fragte Smith noch einmal nach.
    »Ja.«
    »Sein Name?«
    »Bill Conolly. Freier Autor, Journalist, Reporter, schreibt für viele bekannte Magazine.«
    Der Blonde überlegte. Stern konnte sich vorstellen, wie vor seinem geistigen Auge ein Raster ablief. Eine mit Namen gespickte Liste, aber einen Bill Conolly schien er nicht zu kennen. Deshalb fragte er nach. »Hat er auch für amerikanische Magazine geschrieben?«
    »Auch.«
    »Politisch?«
    »Kaum oder gar nicht. Er kümmerte sich mehr um fantastische Phänomene in aller Welt. Seine Berichte sind auch als abenteuerlich einzustufen, wenn Sie verstehen.«
    »Ja, das denke ich mir.« Smith grinste kantig »Einer, der seine Nase in Dinge hineinsteckt, die ihn nichts angehen.«
    Das war Stern doch zu viel. Deshalb hob er den rechten Arm. »Moment, dann gehöre ich auch dazu. Es ist unsere Pflicht, dass wir die Öffentlichkeit informieren. Es gehört zum Beruf. Ohne uns Reporter wäre der Watergate-Skandal niemals aufgedeckt worden.«
    »Wir sind hier nicht in den Staaten!«, korrigierte Smith, »und wir befinden uns in einer Art Krieg, auch wenn viele dies nicht wahrhaben wollen. Aber zurück zum Thema. Dieser Conolly will einreisen, weil ihn das Kloster Gamala interessiert und er sich erhofft, dort etwas Bestimmtes zu finden. Sehe ich das richtig?«
    »Das träfe in etwa zu.«
    »Schön. Was habe ich noch vergessen?«
    David Stern lächelte. »Sie können es nicht wissen, aber Conolly ist nicht allein. Ich will auch mit gutem Gewissen behaupten, dass er der harmlosere aus dem Team ist und…«
    »Team, sagten Sie?«
    Stern konnte ein schadenfreudiges Grinsen nicht unterdrücken, als er das verblüffte Gesicht des Mossad-Agenten sah. »Ja, im Team, denn er wird nicht allein kommen, wenn er hier landet.«
    »Wer ist noch bei ihm?«
    »Zwei Männer. Zum einen ein gewisser John Sinclair, zum anderen ein Mann namens Suko.«
    »Auch Kollegen?«
    »Auf keinen Fall. Polizisten von Scotland Yard.« Stern ließ seine Worte ausklingen und beobachtete noch immer lächelnd sein Gegenüber, der sich sehr langsam zurücksinken ließ, um seinen Körper gegen die hölzerne Stuhllehne zu pressen.
    Smith ließ sich etwas Zeit mit seiner Antwort. Dann aber sagte er schmallippig. »Ich denke, das sollten Sie, mir ganz genau erklären, mein lieber Freund.«
    »Deshalb bin ich hier.«
    »Okay, ich warte.«
    Stern trank das Wasser, das warm geworden war. Er mochte diesen Smith nicht besonders. Je länger er ihn kannte, umso auffälliger wirkte sein arrogantes Gehabe. Ein wenig ärgerte er sich schon, den Geheimdienst informiert zu haben, aber er hatte damals unterschrieben und fühlte sich gebunden. »Es ist schwer zu erklären, ich kenne die beiden persönlich nicht und muss mich da auf Zeitungsberichte verlassen. Oder auf Andeutungen meines Kollegen. Die beiden sind zumindest keine normalen Polizisten, Smith. Das sind sie nicht.«
    Der Mossad-Mann senkte den Kopf. »Was sind sie darin?«
    »Geisterjäger.«
    Smith gab zunächst keine Antwort. Er setzte so etwas wie eine Maske auf, denn sein Gesicht wurde noch glatter. Nur keine Gefühle zeigen, ein Pokerface aufsetzen. Stern hätte gern gewusst, welche Gedanken sich hinter der glatten Stirn bewegten, aber Smith tat ihm den Gefallen nicht. Leise sagte er: »Noch mal.«
    »Sie sind Geisterjäger.« David rann ein Schweißtropfen über den Rücken. Kalt wie ein Eistropfen zog er seine lange Bahn. »Ich habe es etwas salopp ausgedrückt.«
    »Das finde ich auch.«
    »Es ist aber so.«
    »Dann jagen die beiden Geister – wie?«
    Stern lächelte. »Ich sagte Ihnen schon, dass ich es salopp ausdrückte. Sie kümmern sich um außergewöhnliche Fälle. Unter anderem jagen

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