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0802 - Der Wächter

0802 - Der Wächter

Titel: 0802 - Der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schlechtes abbekommen, dass sie die Welt von allein zugrunde richten, und ihr angeblicher Schöpfer wird sich irgendwann seine Niederlage eingestehen müssen.«
    »Ja, Smith, ich weiß, dass ihr so denkt. Ich kenne euch, deshalb war die Überraschung auch nicht allzu groß, als ich dich sah. Nur möchte ich den anderen Weg gehen. Ich bin zwar nur ein kleines Licht, im Gegensatz zu Ihnen sehe ich die Welt noch nicht als verloren an. Sie können mich als einen unverbesserlichen Optimisten bezeichnen, aber ich denke ebenso.«
    »Nicht mehr lange…«
    »Das zeigt, dass Sie Angst haben.«
    Er schickte mir ein peitschend klingendes Lachen entgegen.
    »Angst? Wovor denn?«
    »Ganz einfach. Vor dem, dass ich euch Kreaturen der Finsternis möglicherweise zerstören kann. So etwas gibt es, und ich weiß auch, dass ich hier im Kloster Gamala an der richtigen Stelle bin. Es ist hier etwas versteckt, vor dem sich auch die Kreaturen der Finsternis fürchten, weil sie nicht wollen, dass eine bestimmte Spur gefunden wird. Unbesiegbar seid ihr auch nicht.«
    »Ich kenne dich, Sinclair, ich…«
    »Wovor haben Sie Angst?«
    »Nicht vor…«
    Ich ließ ihn nicht ausreden. »Vor der Wand, nicht wahr? Vor der alten Wand, die es hier gibt, die aber verborgen liegt, denn die späteren Mönche haben sie nicht gefunden, und auch nicht die Archäologen, die hier gruben. Ja, ich weiß. Es ist die Wand, die für euch so verfluchte Wand…«
    Er kam vor. »Du wirst sie niemals zu Gesicht bekommen!«, sprach er über den Lauf der Waffe hinweg. »Niemals!« Seine Augen leuchteten plötzlich in einem kalten Glanz, denn in diesem Augenblick kam das andere bei ihm durch. Oder auch das Echte, das Ursprüngliche, denn er gehörte zu den Kreaturen. Seine Haut sah membranenhaft dünn aus. Dahinter schimmerte ein düsterer Umriss, von dem ich leider keine Einzelheiten erkennen konnte, aber die Augen behielten das veränderte Aussehen. Sie hatten bereits den bösen Blick.
    »Wollen Sie es sich tatsächlich so einfach machen und mich kurzerhand abknallen?«, fragte ich.
    »Ja, warum nicht?«
    »Gut, dann…« Ich holte Luft. »Aber meine Freunde, Sie verstehen, Smith …«
    »Sind tot!«, erklärte er triumphierend. »Sie sind erledigt, denke ich mal.«
    Ich schnappte den Köder auf. »Das denken Sie, mein Lieber, aber Sie wissen es nicht.«
    »Das überleben sie nicht.«
    »Dann haben Sie die beiden nicht getötet?«
    »So ist es, Sinclair.«
    »Wie dann?«
    Er schwieg und schaute mich mit offenem Mund an. Hinter seiner Stirn jagten sich die Gedanken. Wahrscheinlich überlegte er, ob er mich einweihen sollte. Wenn nicht, tat er es indirekt, denn er schielte zur Seite. Für mich reichte der Blick auf den Brunnen als Antwort. Dieser Brunnen musste etwas mit dem Verschwinden meiner Freunde zu tun haben.
    Eine verrückte Idee schoss mir durch den Kopf. Möglicherweise hatte er sie sogar verschluckt. Auf der anderen Seite war das kaum möglich, weil er bis zum Rand hin gefüllt war. Vielleicht hatten sie einfach nur mit der Leiche getauscht.
    Smith sah auch, dass ich nachdachte. »Nun, du überlegst?«
    »Sicher. Der Brunnen ist wichtig, nicht?«
    »Sehr wichtig sogar.«
    »Alle haben sich nicht um ihn gekümmert. Kein Archäologe und Forscher hat sich die Mühe gemacht und tiefer gegraben. Niemand wollte oder konnte davon ausgehen, dass es hier möglicherweise noch eine zweite Welt gibt. So ist es doch gewesen, denke ich.«
    »Du kommst der Sache näher.«
    »Und die zweite Welt liegt unter der ersten. Vielleicht ein uraltes Kloster, auf dessen Mauern die neuen errichtet worden sind. So ist es wohl gewesen.«
    Er nickte.
    »Soll ich weitersprechen?«
    »Das wird dich nicht vor dem Tod bewahren.«
    »Ja, ja, das weiß ich. Aber ich möchte gern alles erfahren, bevor ich sterbe.«
    Smith schüttelte den Kopf. »Damit rechnest du doch nicht, Sinclair, nicht du! Ich traue dir nicht über den Weg. Es glaubt dir keiner, dass du dich mit dem Tod abgefunden hast. Nein, das ist nicht drin. Du suchst noch immer nach einer Chance, hier etwas zu unternehmen, aber du wirst sie nicht bekommen. Auch wenn du… wenn du …«
    Smith hatte bisher noch nicht gestottert. Dass er es jetzt tat, wunderte mich. Er bewegte seine Lippen zuckend, nur brachte er diesmal keine Worte mehr hervor. Etwas hatte ihn irritiert. Ich wusste nicht, was es gewesen war, mir blieb nur die Unruhe nicht verborgen, die ihn plötzlich erfasst hatte.
    Ich war nicht der Mittelpunkt seiner Unruhe, denn von

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