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0807 - Universität der Dämonen

0807 - Universität der Dämonen

Titel: 0807 - Universität der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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etwas: Schnell hatte sie erkannt, dass Yrge leicht zu übertölpeln war, wenn er sich amüsierte. Dann war er abgelenkt, und Cora hatte fast völlige Kontrolle über ihr mentales Potenzial, denn der Dämon neigte nicht dazu, allzu viel von ihrem Verstand zu beanspruchen.
    Von einer Kontrolle ihres Verstandes bis zur Kontrolle über ihren Körper konnte es nicht weit sein. Ihr Pläne erhielten aber einen Dämpfer, als sie erfuhr, dass die magische Macht, die den Dämon in ihrem Körper hielt, nur zu einem geringen Teil von dem Höllenwesen selbst stammte. Nur starke Dämonen konnten einen willigen Wirt, der das Böse suchte und ersehnte, dauerhaft aus eigener Kraft »besitzen«. Yrge war schwach, dumm und die Wirtin alles andere als willig. Die wahre Kraft, der Anker, der den Dämon in der Studentin hielt, kaum von außerhalb.
    Das Academium.
    Einmal hatte sie einen Blick darauf erhaschen können. Die Macht des Amuletts war deutlich spürbar gewesen. Seitdem war sie auf der Suche nach einer Möglichkeit, sich entweder diesem Einfluss zu entziehen oder es zu zerstören.
    Die akademischen Dämonen verschafften ihr dabei eine Möglichkeit: Das Academium »belohnte« offenbar Fleiß und Brillanz aller Besessenen durch Kraftflüsse, während es Versagen, Dummheit und Faulheit durch eine reduzierte Hilfe quittierte. Auf diese Art und Weise schienen die Erfinder dieser abstrusen universitären Perversion gewährleisten zu wollen, dass eine gewisse Disziplin aufrechterhalten wurde.
    Wie gut, dass Yrge ein Trottel war. Cora gab sich permanent schwach und geschlagen. Die Aufmerksamkeit des Dämons ließ kontinuierlich nach - ebenso wie sein Bedürfnis, intellektuell tätig zu werden und damit in den Genuss eines stärkeren magischen Kraftstroms aus dem Academium zu gelangen.
    Doch trotz aller Intelligenz fehlten Cora Erfahrung und Wissen über diese Dinge. Sie benötigte einen Verbündeten.
    Als sie in Begleitung Professor Schoenmeisters, des harmlosesten aller besessenen Hochschullehrer, die Halbwelt betrat, um Zamorra vor der Erteilung des Lehrauftrages zu erreichen und Schlimmeres zu verhindern - wenngleich aus ganz anderer Motivation als der Professor -, hatte sie ihren möglichen Verbündeten bereits identifiziert.
    Zamorra.
    Nur er konnte ihr helfen.
    Und das Schicksal schien ihr gewogen…
    ***
    »Sie passen auf ihn auf«, schärfte Schoenmeister Cora ein. Er hatte Zamorra in die Bibliothek geführt, ihn auf ein Sofa gesetzt, als wäre er ein Invalide. Zamorra hatte alles willenlos mit sich geschehen lassen.
    Je mehr er die Dämonen von seiner um sich greifenden Debilität und mangelnden Aufnahmefähigkeit überzeugte, desto überraschender konnte er zuschlagen, wenn sich die Situation verbesserte.
    Der erste Schritt war erfolgreich getan. Jetzt musste er die Maskerade noch etwas aufrechterhalten.
    Die Gegenwart der jungen Frau nahm er mit wachen Augen wahr. Es war die Studentin, die ihn in die Falle gelockt hatte.
    Sie betrachtete ihn aufmerksam, als wolle auch sie herausfinden, ob er ein geeignetes Versuchstier für ein weiteres abwegiges Experiment sei. Zamorra fühlte ein gewisses Bedauern über ihre Lage. Das junge Ding hatte keine Wahl, und er konnte ihr nicht helfen, ehe er sich nicht selbst geholfen hatte.
    Als er Platz nahm, spürte er, wie der Wattebausch um seinen Schädel etwas weniger wurde. Hatte Dumuel bereits mit Maßnahmen begonnen, den negativen Einfluss des Bannes zu reduzieren? Vielleicht wurde Zamorras geschulter Geist auch schlicht mit der ungewohnten Situation etwas besser fertig als zuvor und passte sich an.
    Der Dämonenjäger hatte schon ganz andere psychische Beeinträchtigungen erleben müssen. Das hier war durchaus neu, aber Zamorra war eine Kämpfernatur.
    Dennoch behielt er äußerlich den Eindruck starker Beeinträchtigung bei.
    Was ihn wunderte, war, dass der Dämon überhaupt Macht über ihn gewinnen konnte. Normalerweise war Zamorra so gut wie nicht zu beeinflussen; eine mentale Sperre verhinderte das. So wie sie auch verhinderte, dass jemand ohne Zamorras Wissen oder gegen seinen Willen seine Gedanken lesen konnte.
    Das schien nach wie vor zu funktionieren, aber was die Beeinflussung anging, mussten diese »universitätlichen« Dämonen einen Trick gefunden haben, die Sperre zu umgehen oder zu durchbrechen.
    Wahrscheinlich mit dem Medikament - dem Gift.
    Was die Sache nicht ungefährlicher machte…
    »Ich werde Dumuel helfen, den Bann über Zamorra zu modifizieren, wie es der

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