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0809 - Das Schlangenkreuz

0809 - Das Schlangenkreuz

Titel: 0809 - Das Schlangenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht.« Er atmete stoßweise und scheuchte Mücken weg.
    »Es ist so befremdend für mich geworden. Ich habe die Polizei bisher immer als eine Gemeinschaft angesehen, nun fange ich an, daran zu zweifeln, das kannst du mir glauben. Ich habe mich an den Fahndungscomputer gesetzt, um etwas über Kiki Lafittes Verschwinden herauszufinden. Negativ. Es war so deprimierend. Ich weiß nicht mal, ob man die Fahndung mit allen Mitteln betreibt. Trauen kann man niemandem mehr.«
    »Also haben wir keinen Background?«
    »Nicht von meinen Kollegen, John. Ich will nicht alle in einen Topf werfen, könnte mir aber vorstellen, dass gerade die Leute, die an entscheidender Stelle sitzen, Fäden in der Hand halten, die uns das Leben schwer machen.«
    »Das musst du besser wissen.«
    Er hob die Schultern. »Mir fehlen nur eben die Beweise.« Dann deutete er auf die Kirche. »Die kann uns möglicherweise Pater Domingo geben, denn ihm vertrauen die Menschen mehr als mir.«
    Crane hatte den Arm noch nicht wieder gesenkt, als wir plötzlich die gellenden Schreie hörten.
    Sie waren aus der Kirche gedrungen!
    ***
    Das Böse starrte den Pater an!
    Das Böse in Form einer Schlange, wie sie schon im Paradies vorgekommen war. Aber was da aus der Mitte des Kreuzes hervorgeschossen war, konnte er nicht als eine Schlange ansehen, es war mehr eine Mutation dieses Tieres, es war noch wilder, bösartiger und weitaus schlimmer, es war schlichtweg ein Untier.
    Pater Domingo hielt das Kreuz hoch. Er spürte dessen Schwere nicht, für ihn war einzig und allein die verdammte Schlangen-Mutation wichtig und natürlich das weit geöffnete Maul, bei dem die Kiefer mit spitzen Zahnreihen gespickt waren.
    Er sah dieses mörderische Gebiss und hörte auch das bösartig klingende Zischen, das tief aus der Kehle des Untiers drang und gleichzeitig Rauch produzierte, der wolkenartig in sein Gesicht stieß, wobei es nach verbranntem Fleisch und Schwefelgasen stank.
    Das Untier bewegte sich. Es zuckte von einer Seite auf die andere, als wäre noch eine Hand da, die es in der unteren Hälfte festhielt, aber nicht loslassen wollte.
    Domingo bekam es mit der Angst zu tun. Er fürchtete sich nicht nur vor diesem Wesen selbst, er hatte auch Angst, dass es plötzlich losspringen und sich in seinem Gesicht festbeißen würde. Fleisch, Haut und Knochen zermalmend, und an der anderen Seite wieder zum Vorschein kommend.
    Und der Kopf zuckte vor.
    Es war eine huschende, kaum zu verfolgende Bewegung. Domingo entging dem Biss nur deshalb, weil er damit gerechnet hatte und seinen Kopf im letzten Moment zur Seite drehte. So verfehlte ihn das widerliche Maul, und der Pater wusste, dass er einer zweiten bösartigen Attacke nicht entwischen würde.
    Er drehte sich auf der Stelle. Dass er schrie, merkte er erst jetzt. Die Zeit war für ihn zweitrangig geworden, er wollte diese kleine Bestie, die das Urböse dokumentierte, einfach nur loswerden. Ein noch schrillerer Schrei verließ seinen weit geöffneten Mund, als er es endlich schaffte, das Kreuz wegzuschleudern. Es flatterte durch die Luft, prallte mit einem satten Klang auf eine der Kirchenbänke und rutschte dann in den Zwischenraum der nächsten Bank.
    In diesem Augenblick wurde die Tür der kleinen Kirche aufgerammt. Der Pater bemerkte es nicht. Er sah auch nicht, dass die Tür offen blieb und etwas mit schlangengleichen Bewegungen über die Erde kroch, eine Mischung aus Kreuz und Schlange, die es in dieser Kapelle nicht mehr aushielt. Der Pater stand da und jammerte. Er merkte kaum, wie knapp er noch einmal mit dem Leben davongekommen war…
    ***
    Wir stürmten zu dritt in die Kapelle hinein, und wir wussten nicht, was hier vorgefallen war. Wir sahen zuerst das Chaos, das uns nicht weiter interessierte, denn dicht hinter dem Altar stand ein grauhaariger Mann und schrie.
    Er bewegte sich nicht vom Fleck, dennoch zitterte er so stark, als würden Stromstöße durch seinen Körper geschleudert. Den rechten Arm hielt er vom Körper weg, die Finger waren gespreizt. Suko und ich hörten, wie Bob Crane den Namen des Paters schrie und plötzlich nicht zu halten war. Er erreichte ihn mit langen Schritten, umfasste ihn an den Enden der Schultern und schüttelte ihn durch. Dabei sprach er ihn an, sagte seinen und auch den Namen des Paters, der erst allmählich wieder zu sich kam und schließlich zurückwankte, wobei ihn der G-Man noch festhielt.
    Suko und ich waren vor dem Altar stehen geblieben. Wir wussten nicht, was hier vorgefallen war,

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