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0809 - Das Schlangenkreuz

0809 - Das Schlangenkreuz

Titel: 0809 - Das Schlangenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einzuwenden gewesen, wenn ich es nicht eben anders erlebt hätte, denn darauf basierte ja mein Kampf gegen das Böse. Ich wollte nicht, dass die Hölle triumphierte, sie hatte leider schon oft genug gewonnen.
    Als ich hinter mir Geräusche hörte, drehte ich mich um. Suko und Crane kamen. Sie hatten Pater Domingo in ihre Mitte genommen, der nach wie vor unter dem Eindruck der Ereignisse stand und beim Gehen die Füße nachzog.
    »Es hätte ihn getötet«, sagte der G-Man. »Es hätte ihn glatt getötet.« Er schüttelte den Kopf. »Das kann ich einfach nicht fassen. Es will nicht in meinen Kopf. Aus der Mitte des Kreuzes entstand die Schlange. Er hat Recht, wenn er vom Urbösen spricht.«
    Dieser Meinung war ich auch. »Und doch muss es einen bestimmten Grund haben«, sagte ich.
    Ich erntete Schweigen, was auch verständlich war, denn die Wahrheit konnte keiner von uns wissen. Wir standen sozusagen vor einer Mauer, die anderen hielten sich dahinter auf. Und doch war es Pater Domingo, der eigentlich hätte mehr wissen müssen.
    Wir blickten ihn an, ohne uns abgesprochen zu haben, aber unsere Gedanken waren gleich gewesen.
    Domingo wusste, was wir von ihm erwarteten. Er hob die Schultern und sagte leise: »Ich weiß es auch nicht.«
    »Pater, das stimmt nicht«, widersprach Crane. »Da muss ich einfach protestieren. Du bist es gewesen, der mich auf die Spur der neuen Kirche gebracht hat. Du hast von der Church of Hearts gesprochen, einer verfluchten Gemeinde, die in der folgenden Nacht das Böse zelebrieren will. Es soll ihre Zeit sein, hast du gesagt. Deshalb wäre ich an deiner Stelle nicht so…«
    Er ließ ihn nicht ausreden. »Ja, es stimmt. Die neue schreckliche Religion. Es gibt sie, ich will sie auch nicht wegdiskutieren, aber ich komme nicht an sie heran.« Er drehte sich um und deutete mit seiner gesunden Hand auf die kleine Kirche. »Schaut hin, sie steht da, wie sie immer dort gestanden hat. Aber wer hineingeht, spürt den Atem des Bösen über seinen Körper streichen. Sie sind in der Kirche gewesen. Nur habe ich sie nicht gesehen, es hat keine Zeugen gegeben. Sie sind irgendwann gekommen und haben sie in Besitz genommen. Dieses Gotteshaus ist von ihnen entweiht worden, aber fragt mich nicht, wer es getan hat. Ich kenne sie nicht. Ich weißeigentlich gar nichts über sie. Mir ist nur bekannt, dass es sie gibt, und das ist wahrscheinlich zu wenig, denke ich.«
    Da konnten wir ihm nicht widersprechen, doch Suko hakte trotzdem nach. »Ist es nicht so gewesen, dass Sie die Informationen irgendwo bekommen haben müssen.«
    »Das stimmt«, gab der Pater zu.
    »Wunderbar. Und woher haben Sie die Informationen dann erhalten? Wer gab sie Ihnen?«
    Domingo ließ sich Zeit mit der Antwort. Er hob auch die Schultern. Es hatte den Anschein, als wollte er nichts mehr sagen, doch dann presste er die Lippen zusammen, öffnete den Mund wieder und rückte mit der Sprache heraus. »Man hört die Menschen reden«, erklärte er leise. »Die einfachen Menschen, wenn Sie verstehen. Sie haben davon gesprochen. Sie sind von den Gestalten besucht worden.«
    »Welchen Gestalten denn?«
    »Den Machern der Kirche. Sie suchen Mitglieder. Sie wollen sie sammeln, sie wollen die große Kirche gründen, sie wollen viel Nachschub für den Teufel finden. Und ich gehe mal davon aus, dass einige auch zugestimmt haben. Wer hier lebt, der ist nicht gerade mit Reichtum gesegnet und ist deshalb froh, wenn er überhaupt von irgendeiner Seite angesprochen wird. Ansonsten hat man die Menschen hier am Rand der Sümpfe vergessen, ausgenommen in Wahlkampfzeiten.«
    Ich schüttelte den Kopf. Es hatte überhaupt keinen Sinn, wenn wir hier herumstanden und theoretisierten. Es musste etwas Konkretes geschehen, zumindest brauchten wir einen Hinweis, dem wir nachgehen konnten. Alles andere spielte keine Rolle.
    »Pater Domingo«, sagte ich. »Was können Sie uns zur Sache selbst sagen? Die theoretische Gefahr ist uns bekannt, doch irgendwann einmal wird sie sich in die Praxis umsetzen. Dann passiert etwas Schreckliches. Wenn dies geschehen ist, haben wir verloren, dann nämlich ist es zu spät. Genau das will ich nicht.«
    »Ja, Sie haben Recht, Mister.«
    »Ich heiße übrigens John, das ist Suko. Aber weiter im Text. Was sollen wir tun? Sie haben mit Bob Crane telefoniert und von einer Nacht des Bösen gesprochen, die möglicherweise vor uns liegt. Dafür muss es doch einen Grund geben, das haben Sie sich doch nicht einfach aus den Fingern gesaugt. Oder

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