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081 - Der goldene Hades

081 - Der goldene Hades

Titel: 081 - Der goldene Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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konnte sich auch der Verkäufer genau auf den Handel besinnen, und nur darum war es möglich, daß ich gleich noch einen weiteren wichtigen Punkt erfuhr. Sie entsinnen sich doch, daß Rhyburn regelmäßig Miss Bertram Auswahlsendungen der neuesten Romane ins Haus schickte. Sie behielt die Bücher, die ihr gefielen, und sandte die anderen wieder zurück. Und das Buch, das Mrs. Laste dann kaufte, gehörte eben zu denen, die Miss Bertram zurückgeschickt hatte. Es besteht kein Zweifel, daß Mrs. Laste darin, zwischen den Seiten versteckt, verschiedene Tausendollarscheine gefunden hatte. Wahrscheinlich war es sogar eine viel größere Summe, als sie ihrem Mann sagte, da sie doch wußte, daß er alles nur verspielen würde.«
    »Wie erklären Sie sich das?« fragte Wilbur Smith. »Glauben Sie, daß Miss Bertram die Scheine zwischen die Seiten des Buches legte und sie dann vergaß? Oder meinen Sie, daß sie das Geld absichtlich darin versteckte und das Buch zurückschickte?«
    »Ich habe noch keine Theorie, die die Sache erklären könnte«, erwiderte Peter. »Ich führe nur Tatsachen an.«
    Er schien etwas nervös zu sein, und das war ungewöhnlich bei ihm. Wilbur fiel es sofort auf.
    »Merkwürdig ist, daß sich diese Ereignisse innerhalb von vierundzwanzig Stunden abspielten - die Rücksendung der Bücher durch Miss Bertram, der Verkauf an Mrs. Laste und schließlich der Einbruch in die Buchhandlung. Und kaum zwölf Stunden darauf ist dann Mrs. Laste erschossen worden!«
    »Wir müssen zwei Dinge ausfindig machen«, erklärte Wilbur nach einigem Überlegen. »Zunächst müssen wir den Tempel in dem Garten finden, und dann müssen wir herausbekommen, wer dieser Rosie ist.«
    »Ich werde mich vor allem mit letzterem beschäftigen«, warf Frank Alwin ein. »Als ich während des Krieges in Washington war, kam ich mit Lazarus Manton in Berührung, der trotz seines sonderbaren Namens ein hervorragender Polizeibeamter ist. Ich weiß nicht, welchen Rang er jetzt in Scotland Yard einnimmt. Ich habe ihm jedenfalls telegrafiert.«
    »Vor allem müssen wir den Philadelphia-Bahnhof beobachten. Die Worte, die Frank am letzten Abend seiner Gefangenschaft hörte, müssen eine besondere Bedeutung haben. Haben Sie etwas in dieser Richtung veranlaßt, Peter?«
    Corelly nickte.
    »Eine recht schwierige Aufgabe. Ich habe zwei Beamte dorthin beordert, aber ich würde meiner Sache erst sicher sein, wenn ich mehr Leute dafür zur Verfügung hätte.«
    »Wo haben Sie die beiden postiert?« fragte Smith.
    »In den Warteräumen. Ich bin zwar auch der Meinung, daß wir den nächsten Streich auf dem PhiladelphiaBahnhof zu erwarten haben. Ein paar Stunden jeden Nachmittag verwende ich selbst auf diese Sache. Aber worauf sollen wir denn achten? Alwin kann uns nicht helfen, die beiden Männer zu erkennen, und da wir nicht genau wissen, was sie unternehmen werden, erscheint mir die ganze Mühe von vornherein hoffnungslos.«

19
    Trotz seiner pessimistischen Äußerung war Peter Corelly am nächsten Tag auf dem Bahnhof. Er hatte sich auf eine Bank gesetzt, so daß er die Menschenmenge beobachten konnte, die in ununterbrochenem Strom vorüberflutete. Und er bewies dabei einen sechsten Sinn.
    Rein instinktiv wandte er seine Aufmerksamkeit einem Mann in mittleren Jahren zu, der einige Pakete unter dem Arm trug. Er schien müde, ließ sich auf einen freien Sitz nieder und legte die Päckchen neben sich auf die Bank. Es war nichts Auffallendes an dem Mann, und Corelly sah wieder die Treppe hinauf, von der die vielen Menschen herunterkamen. Als sein Blick nochmals auf die Bank fiel, bemerkte er, daß sich neben dem Mann mit den Paketen ein anderer niedergelassen hatte, der jedoch nur eine Minute blieb, sich wieder erhob und wegging. Corelly konnte beide nur von hinten sehen - der zweite kam ihm bekannt vor, wenn er ihn im Augenblick auch nicht identifizieren konnte. Der Mann mit den Paketen schaute auf die Uhr und stand unentschlossen auf, nachdem er sich hilflos umgesehen hatte.
    Corelly beobachtete genau, wie der Mann einem der Durchgänge zustrebte, die zu den Bahnsteigen führten. Bis jetzt hatte er keinen besonderen Grund, ihn zu verdächtigen, auch dann noch nicht, als in der Nähe des Durchgangs ein Mädchen auf ihn zutrat. Sie sprachen eine Weile miteinander, und er entnahm aus der Haltung des Mannes, daß das Mädchen ihm fremd sein mußte. Nach einiger Zeit gingen beide zu einer Bank in ihrer Nähe. Der Mann legte die Pakete darauf und zählte

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