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081 - Der goldene Hades

081 - Der goldene Hades

Titel: 081 - Der goldene Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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erstenmal, seit er hier war, kam etwas Farbe in ihre Wangen.
    »Sie sagen, Sie würden viel darum geben, mir zu helfen?« wiederholte sie fragend. »Das klingt aber doch recht seltsam! Ich habe absolut keine Sorgen. Warum sollten Sie mir helfen?«
    Darauf antwortete er nicht. Er hatte den Eindruck, daß sie das nur sagte, um die Unterhaltung nicht abbrechen zu lassen.
    Sie ging zum Fenster und sah hinaus.
    »Ich erwarte bald einen anderen Besuch«, teilte sie ihm nach einer Weile mit. »Hoffentlich halten Sie mich nicht für unhöflich, wenn ich diese Unterhaltung jetzt abbreche.« Er erhob sich und trat zu ihr.
    »Miss Bertram, ich kam heute nur mit der Absicht hierher, unsere Bekanntschaft zu erneuern, und zwar unter angenehmeren Umständen. Wenn es möglich wäre, hätte ich gern ein paar Fragen an Sie gerichtet. Gewiß, ich kenne Sie nicht näher, und ich habe durchaus kein Recht, mich um Ihre privaten Angelegenheiten zu kümmern. Ich habe auch nicht das Recht, Antworten auf meine Fragen zu verlangen oder Ihnen meine Hilfe aufzudrängen. Dennoch - wenn Sie Sorgen und Schwierigkeiten haben, bin ich . . .«
    Sie wandte schnell den Kopf und antwortete leise, beschwörend:
    »Gehen Sie jetzt, bitte! Ich - ich glaube, daß Sie es gut meinen, aber unglücklicherweise können Sie mir nicht helfen. Leben Sie wohl!«
    Corelly zögerte noch einen Augenblick, dann nahm er seinen Hut und ging zur Tür. Er hatte die Hand bereits auf die Klinke gelegt, als sie ihn zurückrief. Sie streckte ihre Hand aus, und er ergriff sie.
    »Leben Sie wohl!« sagte sie noch einmal. »Wenn ich wirklich in eine sehr schwierige Lage komme, bitte ich Sie vielleicht, mir zu ...« Sie brach ab und zuckte die Schultern. »Aber welchen Zweck hätte es!« rief sie plötzlich leidenschaftlich. »Meine Schwierigkeiten sind ja so . . . Was kommt es darauf an, Mr. Corelly?«
    Er fühlte die übermäßige nervöse Spannung, in der sie sich befand.
    »Was kommt es darauf an?« wiederholte sie aufgeregt, als er nicht antwortete. »Früher oder später muß ich doch heiraten, und ein Mann ist so gut oder schlecht wie der andere . . .«
    »Also - dann werden Sie heiraten? Das ist allerdings eine ausreichende Erklärung. Würden Sie mir noch gestatten, zu fragen, wer der Glückliche ist?«
    Sie sah ihn an, und ihre Lippen verzogen sich verächtlich.
    »Er ist der Erwählte der Götter«, sagte sie bitter.
    Peter holte tief Atem.
    »Ist es etwa der goldene Hades, der das bestimmt hat?«
    Sie schrak zusammen und wurde rot.
    »Woher wissen Sie das?« fragte sie tonlos.
    Ohne ein weiteres Wort verließ sie das Zimmer.
    Er wartete, bis sich die Tür hinter ihr schloß, dann ging auch er. Auf der Fahrt zum Portal am Ende des großen Gartens begegnete er Professor Cavans Butler.
    Um Gottes willen, dachte er betroffen, sie wird doch nicht etwa diesen alten Kerl heiraten!
    Plötzlich fiel ihm Frank Alwins Bemerkung ein: ›Ich habe ihm den Daumen verletzt!‹
    Er wollte schon dem Chauffeur zurufen, daß er anhalten sollte, aber dann gab er diese Absicht wieder auf und lehnte sich zurück.
    Trotz des schnellen Tempos, in dem sein Wagen vorbeifuhr, hatte er gesehen, daß der Butler einen Verband an der Hand trug.

18
    Drei Männer saßen in einem Privatzimmer des Northern-Spital s zusammen und verglichen ihre Aufzeichnungen und Notizen miteinander.
    »Frank -«, sagte Wilbur Smith, »wir können dich nicht frei herumlaufen lassen. Du mußt versteckt bleiben.«
    Der Schauspieler lachte.
    »Da gibt es gar nichts zu lachen«, fuhr Smith unbeirrt fort. »Die Bande ist hinter dir her. Man hat nur noch keine Möglichkeit gefunden, dich unschädlich zu machen, sonst wärst du in diesem Augenblick nicht mehr am Leben. Du weißt zuviel, und vielleicht bilden sie sich ein, daß du noch viel mehr weißt, als es tatsächlich der Fall ist.« Er wandte sich Corelly zu. »Nun, Peter, haben Sie Rhyburns Buchladen aufgesucht?«
    Corelly nickte.
    »Die Geschichte klärt sich nach und nach auf, aber je mehr ich mich damit befasse, desto mehr wird Miss Bertram belastet. Sie erinnern sich doch noch an den Higgins-Mord, bei dem die Frau des Spielers erschossen wurde? Eben - und Laste sagte damals aus, daß seine Frau die Dollarscheine in einem Buch gefunden habe, das sie am Nachmittag bei Rhyburn gekauft hätte. In der nächsten Nacht wurde in den Laden eingebrochen. Die Frau las sehr viel, und sie bekam diesen Band besonders günstig, weil der Umschlag Tintenflecken aufwies. Aus diesem Grund

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