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081 - Der goldene Hades

081 - Der goldene Hades

Titel: 081 - Der goldene Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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sie.
    Das Mädchen stand daneben. Dann nahm er eines der Pakete und übergab es ihr mit einem Lächeln.
    Corelly sah immer noch nichts Außergewöhnliches in diesen Vorgängen. Er beobachtete, wie die beiden sich trennten. Der Mann lüftete den Hut und verschwand im Durchgang. Das Mädchen ging zur Treppe. Sie hatte etwa die Hälfte der Stufen zurückgelegt, als Corelly sich entschloß, ihr zu folgen. Er verlor sie aber aus den Augen, und erst auf der Siebten Avenue sah er sie wieder. Sie ging schnell und schaute weder nach rechts noch nach links. Er überlegte gerade, ob er ihr weiter nachgehen sollte, als plötzlich ein Auto direkt neben ihr hielt. Sie öffnete die Tür und stieg ein, worauf sich der Wagen sofort wieder in Bewegung setzte. Im gleichen Augenblick faßte Peter einen Entschluß. Er war ein vorzüglicher Läufer, und noch bevor das Auto zwanzig Meter zurückgelegt hatte, sprang er aufs Trittbrett.
    »Es tut mir leid, daß ich Sie störe -«, begann er kühl, »aber ich ...«
    Plötzlich brach er ab, denn die junge Dame war niemand anders als Jose Bertram.
    Ein kleines Paket, von dem sie bereits das Papier halb entfernt hatte, lag auf ihrem Schoß. Es enthielt ein dickes Bündel Banknoten. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, öffnete Corelly die Tür der Limousine und setzte sich neben Jose. Er nahm die Banknoten, ohne daß sie Widerstand leistete, drehte die oberste um und erkannte sofort den Stempel des goldenen Hades.
    Auch jetzt wurde kein Wort zwischen ihnen gesprochen. Peter schien die Sprache verloren zu haben. Jose schaute geradeaus auf den Rücken des Chauffeurs. Erst als der Wagen an einer Kreuzung von einem Verkehrspolizeibeamten gestoppt wurde, beugte sie sich vor und gab dem Chauffeur eine Anweisung, der daraufhin die Richtung änderte und die Fünfte Avenue entlangfuhr, bis sie an die Glasscheibe klopfte. Vorher hatte sie die Geldscheine in eine der tiefen Seitentaschen im Innern des Autos gestopft, als wäre es ihr gleichgültig, was weiter damit geschah.
    »Wir wollen in den Park gehen -«, sagte sie.
    Schweigend wanderten sie nebeneinander her.
    Peter wußte nicht, wie er die Unterhaltung beginnen sollte, und sie befand sich offenbar in der gleichen Lage.
    »Mr. Corelly«, fragte sie schließlich, »wieviel wissen Sie von der ganzen Angelegenheit?«
    »Sie meinen vom goldenen Hades? - Ziemlich viel, Miss Bertram. Aber ich hoffe, daß ich von Ihnen noch mehr erfahren werde.«
    Sie preßte die Lippen zusammen, als fürchtete sie, sie könnte ihm ihr Geheimnis verraten.
    »Ich bin nicht imstande, Ihnen etwas zu sagen. Welchen Zweck hätte es auch? Dieses Geld gehört mir. Es ist doch kein Vergehen, wenn man eine große Summe bei sich trägt, nicht einmal in New York.«
    »Aber es ist schon etwas Besonderes, wenn man Banknoten besitzt, die den Stempel des goldenen Hades auf der Rückseite tragen«, antwortete Peter streng, »denn Banknoten mit diesem Stempel stehen im Zusammenhang mit einem perfiden Mord.« Sie sah ihn erschrocken an.
    »Mord!« wiederholte sie unsicher. »Aber das ist doch nicht Ihr Ernst?«
    »Doch, mit Mord und vielen anderen unerfreulichen Dingen. Diese Banknoten haben mit dem berüchtigten Higgins-Mord zu tun, und sie spielen auch eine Rolle bei der Entführung Mr. Alwins . . .« »Das verstehe ich alles nicht«, erwiderte sie bestürzt. »Ich wußte wohl, daß das Ganze eine furchtbare Torheit und ungehörig ist, aber daß ein Mord . . . Nein, davon hatte ich keine Ahnung. Bitte, sagen Sie mir doch, daß es nicht stimmt!«
    Jose war stehengeblieben und sah ihn verzweifelt an. Er legte die Hand auf ihren Arm, aber sie schrak zurück.
    »Miss Bertram, warum lassen Sie mich Ihnen nicht helfen? Das ist mein größter Wunsch. Ich helfe gern einem Menschen, aber bei Ihnen ist es noch etwas Besonderes. Ich kann mit Ihnen sprechen wie ein Bruder - warum trauen Sie mir nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, das können Sie nicht - Sie können mir nicht helfen«, sagte sie hoffnungslos. »Ich bin es auch nicht so sehr, die Hilfe braucht.«
    »Wer denn?«
    »Das kann und darf ich Ihnen nicht sagen. Ich wünschte, es wäre mir möglich - ach, es ist zu schrecklich!«
    Er faßte sie am Arm und führte sie einen einsamen Seitenweg entlang.
    »Sagen Sie mir wenigstens, seit wann Sie etwas vom goldenen Hades wissen.«
    »Seit zwei Tagen.«
    Er nickte.
    »Dann haben Sie also während des Essens, das Ihr Vater im Klub gab, davon erfahren?«
    Sie warf ihm einen schnellen Blick

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