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0810 - Stirb in einer anderen Welt

0810 - Stirb in einer anderen Welt

Titel: 0810 - Stirb in einer anderen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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sah einfach süß aus, wie sie schlafend da lag, einen Hauch von Lächeln um die Lippen, die Zamorra immer wieder zum Küssen einluden.
    Warum war sie nicht erwacht? Er musste doch im Bett herumgetobt haben beim Versuch, dem Albtraum zu entfliehen! Das musste sie doch gemerkt haben!
    Er wollte sich zu ihr beugen, um ihren Atem wahrnehmen zu können, sich zu vergewissern, dass sie lebte. Dass der Albtraum nicht auf eine ganz andere Weise seinen Fortgang nahm!
    BESIEGE…
    »Nein!«, keuchte Zamorra. »Es muss aufhören!«
    Und diesmal wiederholte es sich nicht. Es war nur ein Echo seiner Erinnerung gewesen, ein Schatten auf seiner Seele.
    Aber sich zu Nicole zu beugen, war nicht so einfach.
    Denn etwas lag auf seiner Brust.
    Das musste der schwere Schlag gewesen sein, der ihn geweckt hatte. Etwas war auf ihn gesprungen und hatte es sich auf ihm gemütlich gemacht. Es schnurrte zufrieden vor sich hin.
    Etwas?
    »Die Katze!«, entfuhr es Zamorra. »Verdammt, wo kommt das Mistvieh denn jetzt schon wieder her?«
    Die Schlafzimmertür war verschlossen. Und das Zimmer war sehr übersichtlich eingerichtet; es gab keine Möglichkeit, sich zu verstecken. Weder unter dem Bett, dessen Seitenteile bis auf den Teppichboden reichten, noch sonst wo. Die Katze konnte nicht schon im Zimmer gewesen sein, ehe Zamorra und Nicole es betraten.
    Aber jetzt lag sie zusammengerollt auf Zamorras Brust und schnurrte zufrieden. Schwarzes Fell, weiße Pfoten - vorn nur ein bisschen, hinten gut fünf Zentimeter, dazu eine weiße Schwanzspitze.
    Es war nun nicht etwa so, dass er etwas gegen Katzen hatte. Im Gegenteil, diese anschmiegsamen, selbstbewussten Zimmertiger machten ihm durchaus Spaß. Aber im Bett und am Esstisch hatten sie nichts zu suchen.
    Na warte, Untier!
    Mit einem heftigen Ruck richtete er sich auf, um das Pelztier von sich zu schütteln und ihm mit dieser radikalen Aktion zu zeigen, was er davon hielt, als Katzenunterlage missbraucht zu werden.
    Die Katze fauchte.
    Die Katze versuchte sich festzuhalten, um nicht abgeschüttelt zu werden.
    Die Katze fuhr dabei ihre Krallen aus und hakte die in Herrn Professors Heldenbrust.
    Dummerweise hatte vor geraumer Zeit ein gewisser Mister Isaac Newton die Schwerkraft erfunden, und die Masseträgheit gab's als unerwünschte Draufgabe. Das bedeutete, dass die Katze trotz allem von Zamorras Körper geschleudert wurde, dieweil ihr Gewicht sie abwärts zog, und dass ihre Krallen sich zwangsläufig aus Zamorras Oberkörper lösten; nicht ohne dabei eine blutige Doppelspur zu hinterlassen. Zu Zamorras Glück hatte die Katze es vorher nicht geschafft, sich auch noch mit den Hinterbeinen festzukrallen.
    Trotzdem war es äußerst schmerzhaft.
    Zamorra schrie auf, teilweise auch vor Wut darüber, dass die Katze dermaßen anhänglich war. Er sprang aus dem Bett, erwischte das völlig verdutzte Tier im Nacken und riss es vom Boden hoch, um es zur Tür hinauszuexpedieren.
    Von gestern Abend her lagen noch diverse Kleidungsstücke auf dem Boden herum. Prompt verhedderten sich Zamorras Füße darin, und er konnte sich gerade noch mit beiden Händen abstützen, um nicht zum besten Kunden des Gesichtschirurgen zu werden. Dazu musste er aber die Katze loslassen. Die flog durch die Luft, irgendwohin…
    ... und Nicole lachte schallend.
    Das Chaos hatte sie nun doch geweckt, oder sie hatte sich vorher nur schlafend gestellt. Jetzt hatte sie sich auf dem Bett aufgerichtet, saß da in äußerst verführerischer Pose und amüsierte sich köstlich.
    Er runzelte die Stirn.
    »Was! Zum! Teufel! Gibt! Es! Da! Zu! Lachen!?«, grollte er erzürnt und überlegte, ob er seiner Herzdame den süßen Hintern versohlen sollte.
    »Ich lache doch gar nicht!«, prustete sie.
    »Und wie du lachst, freches Weib!«
    »Seit wann bin ich ein freches Weib, wenn ich dich anlache, Herzallerliebster?«
    Da marschierte er doch zum Bett zurück, die Arme ausgestreckt, die Hände zu Greifklauen geformt. »Du lachst mich aus !«
    »An!« , protestierte sie. »He - willst du Unhold wohl deine schmierigen Pfoten von einem unschuldigen kleinen Mädchen lassen?« Mit einer schnellen Drehbewegung entzog sie sich seinem Zugriff.
    »Schmierig? Jetzt langt's aber, Süße!«
    »Dann schau dich mal an.« Nicole war ernster geworden. Sie deutete auf Zamorras Brust und dann auf den Spiegel gegenüber dem Bett. Über selbigem befand sich ein zweiter, aber der spielte im Moment keine Rolle.
    Verdutzt sah Zamorra sein Abbild an.
    Der Schmerz meldete sich

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