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0810 - Stirb in einer anderen Welt

0810 - Stirb in einer anderen Welt

Titel: 0810 - Stirb in einer anderen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Sie unterstützte Zamorra. Aber das, worauf sie hoffte, gab er ihr nicht. An materiellen Dingen gab er ihr alles, was sie wollte. Aber er gab ihr keine Liebe. Er war kalt und ohne Gefühle. Vielleicht hatte er damals nicht einmal begriffen, dass sie ihm ihre Liebe schenkte, in jener Zeit, als alles begann. Und wenn er es begriffen hatte, dann erwiderte er ihre Liebe nicht.
    Er belohnte sie mit Dingen und mit Sex. Er sah sie als Kämpferin, als Sekretärin, als Vollstreckerin. Und sie?
    Sie hatte sich benutzen lassen, weil sie nichts verlieren wollte.
    Aber dann hatte sie den anderen Zamorra kennengelernt. Und sie begann nachzudenken. Beim »Unternehmen Höllensturm« war dann die Entscheidung gefallen; sie hatte jenem anderen Zamorra und seiner Crew geholfen. Und sie hatte sich dafür sogar mit Lucifuge Rofocale, dem Herrn der Hölle, eingelassen. Die hochfliegenden Pläne des Schwarzmagiers hatten sich in Luft aufgelöst. Er war aus der Hölle verbannt worden. Sein Vorhaben, Fürst der Finsternis zu werden, konnte er vergessen, vermutlich bis in alle Ewigkeit. Denn ihm wurde angekreidet, dass ein großer Teil der Ritter der neuen Tafelrunde mit ihrem »König« Zamorra hatten fliehen können, ehe auch sie in der Arena niedergemetzelt wurden. Dass Duval dahintersteckte, ahnte niemand. Der Einzige, der es wusste, war Lucifuge Rofocale, mit dem sie paktiert hatte. Und der würde nicht darüber reden, spann er doch sein eigenes Netz aus Intrigen. [3]
    Zamorra riss sie aus ihren Gedanken. »Ich brauche weitere Lebensenergie«, hatte er gesagt und fuhr jetzt fort: »Sag Mathieu, er soll herkommen, und zwar sofort, ohne sich unverschämter Weise so viel Zeit zu lassen wie Pierre. Aber vorher«, er deutete auf den Tisch, »soll jemand das da wegräumen.«
    »Mathieu - du willst ihn auch umbringen? Das… das kann ich nicht«, presste sie hervor.
    »Bei Pierre konntest du es.«
    »Da wusste ich noch nicht, was du mit ihm vorhast.« Sie entsann sich der entsetzlichen Schreie. Mussten sie nicht im gesamten Château gehört worden sein?
    Nicole unterdrückte ein Würgen.
    »Ich brauche mehr Lebensenergie«, sagte Zamorra. »Mathieu wird sie mir geben. Oder du fährst ins Dorf hinunter und holst Pater Ralph«, sagte er. »Das wird dir ja wohl leichter fallen, oder? Wenn er sich weigert, mitzukommen, sag ihm, ich läge im Sterben und wolle beichten.«
    Duval war immer noch wie erstarrt. Es dauerte eine Weile, bis sie begriff, was er gesagt hatte.
    Da wirbelte sie herum und stürmte hinaus, ehe er es sich anders überlegen konnte. Sie traute ihm nicht mehr über den Weg. Es war nicht ausgeschlossen, dass er auch sie töten würde. Also war es besser, dass sie tat, was er von ihr verlangte.
    Pater Ralph also, der Mann, der sich Zamorra niemals unterworfen hatte. Mit der Macht des Herrn auf seiner Seite ein ernst zu nehmender Gegner.
    So wollte Zamorra also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    Draußen stand Duvals neuer Wagen, ein dunkelblaues BMW 3er Cabrio. Der Motor röhrte überlaut, als sie das Château-Gelände verließ und die Serpentinenstraße hinab zum Dorf jagte.
    ***
    In einer besseren Welt
    Zamorra hatte es eilig, sein »Zauberzimmer« zu erreichen. Auf dem großen Tisch lag das große Buch.
    Ein Buch voller Magie. Ein Buch, in dem dreizehn Kapitel von dreizehn Siegeln gesichert waren. Und diese Siegel waren identisch mit Symbolen, die sich auf Zamorras Amulett fanden!
    Wie das möglich war, entzog sich seiner Kenntnis. Er wusste auch nicht, wie er in den Besitz dieses großen Buches gekommen war. Er hatte es vor ein paar Wochen in seiner Bibliothek gefunden, als er nach etwas ganz anderem suchte.
    Auch Nicole wusste nicht, woher es stammte. Es gab keinen entsprechenden Vermerk.
    Der Druide Gryf hatte behauptet, er glaube , es vor langer Zeit einmal bei Merlin, dem Magier, gesehen zu haben, aber er war sich dieser Sache nicht sicher. Vorausgesetzt, es stimmte, blieb aber immer noch unklar, wie das Buch in Zamorras Bibliothek im Château Montagne gelangt war.
    Das Buch mit den Amulett-Symbolen…
    In welcher Beziehung standen Amulett und Buch zueinander? Das hatte Zamorra bisher noch nicht herausgefunden, zumal sich ihm bisher nur eines der Symbole offenbart hatte. Auf dem Amulett war es für die Aktivierung der Zeitschau verantwortlich.
    Allerdings hatte der Text, der sich Zamorra zeigte, keine Beziehung zur Zeitschau .
    Als Zamorra das Siegel öffnete, öffnete er damit nicht nur das Buch, sondern auch Seiten, die

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