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0810 - Stirb in einer anderen Welt

0810 - Stirb in einer anderen Welt

Titel: 0810 - Stirb in einer anderen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Drache ist los!«
    »Wenigstens lebst du.« Nicole riss die Türen des BMW-Cabrios auf. »Steig ein!« Sie selbst schwang sich hinter das Lenkrad.
    »He«, protestierte die Nackte. »Das ist mein Auto!«
    »Auto nennt die diesen unnötigen Kleinwagen?«, seufzte Nicole, die selbst einen amerikansichen Straßenkreuzer Baujahr 1959 fuhr. Sie startete den Wagen und gab Gas.
    »Ab nach Roanne und das Weltentor dichtmachen!«, schrie Zamorra der Doppelgängerin zu. Dann waren sie bereits auf der Serpentinenstraße.
    In der Châteautür erschien der Drache. Duval erschauerte. Was, wenn dieses Monster jetzt in Ermangelung eines anderen Opfers über sie herfiel?
    Aber er tat es nicht.
    Offenbar hielt er es nicht der Mühe für wert. Er verzichtete auch darauf, das davonrasende Auto zu verfolgen.
    Er kehrte ins Gebäude zurück, ins »Zauberzimmer«. Dort lag der tote Negativ-Zamorra.
    MacFool betrachtete ihn abschätzend.
    Dann begann er zu fressen.
    ***
    Duval starrte dem davonrasenden Wagen hinterher.
    Sie hatte hoch gepokert - und alles verloren. Sie hatte den einen Zamorra erschossen, und der andere lehnte sie ab. Sie hasste ihn.
    Und sie hasste ihre Doppelgängerin, die zwischen ihnen stand.
    Langsam ging sie zur Garage. Da stand Zamorras Wagen, ein Lamborghini Diablo. Den würde sie nehmen. Notfalls zu Geld machen. Doch erst mal galt es, zurück nach Roanne zu fahren. Der andere Zamorra hatte Recht. Dieses Beschwörungstor zwischen den beiden Welten musste geschlossen werden. Außerdem befand sich dort noch ihre Kleidung und ihre Sammlung von Kreditkarten.
    Der Schlüssel des Diablo steckte, wie üblich. Duval fuhr zum Tor hinaus.
    Sie sah nicht einmal mehr in den Rückspiegel.
    Sie würde nie wieder ins Château Montagne zurückkehren. Zumindest nicht in dieses. Es war ihre Heimat nicht mehr.
    Nie mehr.
    Und sie fuhr nach Roanne, um zu Ende zu bringen, was sie begonnen hatte.
    ***
    Während Nicole mit Zamorra zu den Regenbogenblumen fuhr, erzählte er so knapp wie möglich, was geschehen war. Im Dorf wurde Nicole plötzlich langsamer. Da stand das Taxi wieder. Der Fahrer grinste sie an.
    Im nächsten Moment veränderte sich sein Aussehen.
    »Ich werd verrückt«, stieß Nicole hervor. »Das ist doch…«
    Der Taxifahrer zeigte sich ihr in seiner wahren Gestalt.
    Lucifuge Rofocale!
    »Was ist los?«, fragte Zamorra.
    »Schau dir den Taxifahrer an!«
    Aber er hatte sich bereits wieder zurückverwandelt.
    »Das war Lucifuge Rofocale«, erklärte Nicole fassungslos. »Welche Rolle spielt der denn in diesem Stück?«
    »Ich weiß nicht«, murmelte Zamorra köpf schüttelnd. »Ich glaube, du bist etwas überreizt. Deine Nerven haben dir einen Streich gespielt, und du siehst Dinge, die es nicht gibt.«
    »Blödsinn!«, protestierte sie. »Ich weiß doch sehr genau, was ich da gesehen habe!« Nur fragte sie sich schon, wieso sie die dämonische Aura Lucifuge Rofocales bei der Taxifahrt nicht wahrgenommen hatte. Hatte er sich tatsächlich so gut abschirmen können?
    »Na schön«, hörte sie Zamorra einfach seufzen. Er wollte nicht mit ihr streiten. Er war froh, mit dem Leben davongekommen zu sein. Außerdem war eines seiner größten Probleme gelöst; sein schlimmster Feind war tot. Was ihm zu schaffen machte, war nur, dass es ihm nicht selbst gelungen war, SICH ZU BESIEGEN, sondern dass Duval dafür verantwortlich war. Warum hatte sie ihm zum Schluss geholfen? Sie hätte die Kugeln, mit denen sie den Negativen getötet hatte, ebensogut auf ihn abfeuern können, um sein Sterben zu verkürzen.
    Nicole fuhr den 3er BMW bis hinunter ans Loire-Ufer und stieg dann aus. »Komm«, sagte sie. »Stütz dich auf mich. Wir kehren heim.«
    Er nahm ihr Angebot an. Nur wenige Augenblicke später waren sie wieder in ihrer Welt und in ihrem Château Montagne.
    Dort konnte sie Zamorra erst einmal richtig verarzten.
    Und sie war gespannt darauf, wie Lord Zwerg und Fooly mit dem Weltentunnel fertig geworden waren.
    ***
    »Es ist zu«, sagte der Drache. »Ich stoße immer nur noch vor die Wand. Die Tunnelöffnung und die Sperre sind verschwunden. Einfach weg.«
    »Was sagt Rhett dazu?«
    »Der kleine Lord hat sich in seine Bude zurückgezogen«, sagte der Jungdrache. Nicole hatte ihn selten so ernst erlebt. »Kaum warst du fort, Mademoiselle Nicole, da konnte er sich an nichts mehr erinnern, hat seine Fähigkeiten wieder verloren.«
    »Hm«, machte Nicole. »Die kommen sicher wieder. Sie scheinen sich schubweise zu entwickeln. Wir müssen damit

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