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0810 - Stirb in einer anderen Welt

0810 - Stirb in einer anderen Welt

Titel: 0810 - Stirb in einer anderen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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noch rechtzeitig in der Spiegelwelt eintraf…
    Der Negative griff irgendwohin und hatte plötzlich das Amulett in der Hand. Er warf es Duval zu. »Zeig es ihm.«
    Sie griff überrascht zu. Die Pistole zeigte sekundenlang in eine andere Richtung. Blitzschnell traf Zamorra mit dem Ellenbogen Duvals Waffenarm, aber sie ließ die Pistole nicht fallen. Dafür gelang es Zamorra, ihr das Amulett aus den zugreifenden Fingern zu schnappen.
    Dass er es selbst direkt in die Hand bekam, damit hatte er gar nicht gerechnet!
    Aber das war super, einfach perfekt!
    Seine Finger glitten über das entsprechende Schriftzeichen und verschoben es. Augenblicke später glitt es wieder in seine Position zurück, aber da hatte es bereits »geschaltet«.
    Nur den Bruchteil einer Sekunde lang hatte Zamorra mit dem Gedanken gespielt, es sofort und direkt gegen seinen Doppelgänger einzusetzen. Aber dabei ging er das Risiko ein, dass dieser es zu sich zurückrief .
    Jetzt hatte er es deaktiviert.
    »Wie vermutet - es funktioniert eben nicht«, triumphierte er und warf es von sich, irgendwohin.
    »Verdammt!«, stieß der Negative hervor. Er sprang auf und streckte die Hand aus, um die Silberscheibe zu sich zurückzu rufen . Aber es folgte seinem Gedankenbefehl nicht…
    »Verdammt!«, wiederholte der Doppelgänger. »Wie hast du das gemacht?«
    Zamorra lachte leise.
    »Es gibt Leute, die ihre Zeit damit vergeuden, mit Schwarzer Magie nach Macht zu streben«, sagte er spöttisch. »Es gibt aber auch Leute, die ihre Zeit verwenden, um zu lernen. Vielleicht kenne ich die Amulette besser als du, mein Feind.«
    »Das ist unmöglich!«, keuchte der Dämonische.
    Nicole , dachte Zamorra. Nun komm endlich! Lass mich nicht länger warten! Das hier ist meine letzte Chance!
    Aber Nicole ließ auf sich warten.
    ***
    In unserer Welt hatte Nicole endlich den Weg angetreten, der eigentlich geplant war. Sie glaubte nicht, dass Rhett und Fooly zu einem raschen Ergebnis kamen und das Rätsel um diesen magischen Tunnel lösen konnten.
    Und Zamorra benötigte Hilfe, so oder so! Die konnte aber nur Nicole ihm bringen.
    Sie hoffte inständig, dass er das Amulett seines Gegners tatsächlich hatte ausschalten können, bis sie in der Spiegelwelt auftauchte. Ansonsten war auch sie selbst hilflos in einer Welt voller Feinde.
    Sicher, es gab auch in der Spiegelwelt Menschen, die eher auf ihrer Seite stehen würden. Dass die eine Welt eine Spiegelung der anderen war, bedeutete ja nicht, dass alles gleichermaßen gespiegelt wurde. Das fing schon bei Gebäuden an, die nicht spiegelverkehrt errichtet waren, sondern über die ganz normale Architektur verfügten. Im Grunde, überlegte sie, betraf es nur Menschen mit magischen Kräften, Fähigkeiten und Kenntnissen. Selbst viele Dämonen der Hölle waren hüben wie drüben gleichermaßen böse.
    Viele, die über die Spiegelwelt redeten, dachten einfach nicht daran. Sie gingen simpel davon aus, dass drüben alles Gute böse war und alles Böse gut. Sie verstanden nicht, dass es in Wirklichkeit viel diffiziler war.
    Aber dennoch: Nicole würde auch so schon genug Gegner haben. Es gab viele, die an den Privilegien partizipieren wollten, die der böse Zamorra ihnen für ihre Dienste bot. Vorwiegend kleine Gangster, die er für seine Leibwache und für Handlanger- und Erpresserdienste rekrutierte und die mit wenig Arbeit viel gewinnen wollten.
    Nicole suchte den Château-Keller auf. Ein Labyrinth von Gängen und Kavernen, einst unter der Knute von Leonardo deMontagne von Sklaven in mühsamer Arbeit in den gewachsenen Fels getrieben, mit Luftschächten versehen und bis heute noch nicht in seiner gesamten Größe erforscht. Dies war, an den staubbedeckten Webschleiern erkennbar, eindeutig das Reich der Spinnen. Wovon die sich ernährten, war Nicole allerdings ein Rätsel.
    Am Ende eines der Gänge befand sich ein großer kuppelförmiger Raum, an dessen Decke eine künstliche Sonne schwebte. Woher sie die Substanz nahm, die sie zum immerwährenden Leuchten anregte, und weshalb sie sicher schon seit Jahrhunderten völlig frei in der Luft schwebte, war noch eines der vielen Rätsel des Châteaus.
    Unter der Miniatursonne wuchs eine Kolonie von Regenbogenblumen. Hohe, massive Stängel und mannsgroße Blütenkelche, die je nach Position des Betrachters in allen Farben des Regenbogenspektrums schimmerten, verdanken sie ihren Namen. In ihnen wohnte eine faszinierende Magie. Wer zwischen sie trat und sich auf ein ihm bekanntes Ziel oder eine

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