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0810 - Stirb in einer anderen Welt

0810 - Stirb in einer anderen Welt

Titel: 0810 - Stirb in einer anderen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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helfen.
    Außer, er befand sich ohnehin an einem völlig anderen Ort!
    Aber das würde sie herausfinden.
    Sie begann zu laufen. Vom Loire-Ufer mit den Regenbogenblumen weg zur Fernstraße und in Richtung auf das Dorf.
    Sie hoffte, nicht zu spät zu kommen…
    ***
    Das Messer trennte Zamorras Hemd auf und hinterließ eine dünne Blutspur auf seiner Brust. Der Negative fetzte den Stoff beiseite.
    Wieder berührte die Klinge Zamorras Haut.
    »Ich will dich nicht im Unklaren lassen über das, was dich erwartet, mein Freund«, sagte der Negative. »Du wirst bis zum letzten Moment leben. Und ich werde deine Lebensenergie trinken, Schluck für Schluck. Ich freue mich schon darauf. Du dich auch?«
    »Fahr zur Hölle!«
    »Ach, das ist jetzt langweilig. Du solltest dich freuen, denn du wirst in mir aufgehen, in mir weiterleben als ein Teil meiner Kraft. Wir zwei werden eins sein. Das ist doch fantastisch, oder? Nein, jetzt sag nicht schon wieder, ich solle zur Hölle fahren. - Gut, fangen wir einfach an!«
    Er setzte das Messer an und…
    Das war der Moment, in dem Duval endlich schoss!
    ***
    Nicole erreichte das Dorf und verfiel endlich wieder ins Schritttempo. Jetzt musste sie nur noch irgendwie einen fahrbaren Untersatz organisieren. Denn den Berg hinaufzulaufen traute sie sich jetzt doch nicht zu.
    Ihre Sportlichkeit betraf eher die diversen Kampfsportarten, die sie ständig mit Zamorra trainierte. Langstreckenlauf, noch dazu unter erschwerten Bedingungen, das war nicht gerade ihre Welt. Da musste auch Zamorra für gewöhnlich kapitulieren.
    Nicole jedenfalls spürte, wie sich Seitenstechen ankündigte. Sie musste deshalb so oder so das Tempo gewaltig herunterfahren. Das Beste wäre, eine Pause einzulegen. Aber soviel Zeit hatte sie sicher nicht.
    Sie brauchte ein Auto.
    Viele der Dorfbewohner besaßen Fahrzeuge. Die wenigsten schlossen ihre Wagen ab. Das Problem war das Kurzschließen. Je moderner die Autos, desto komplizierter wurde es. Meist musste ein Teil der Armaturenverkleidung gelöst werden, weil man sonst nicht an die Kabel des Zündschlosses kam. Bei alten Autos, bei denen Armaturenbretter tatsächlich noch so etwas wie Bretter waren, konnte man einfach von unten dahinter greifen.
    Mit Hilfe eines Dhyarra-Kristalls war es natürlich auch kein Problem, ein modernes Fahrzeug kurzzuschließen und eine eventuelle Wegfahrsperre zu überbrücken. Aber sie hatte ja alle Hilfsmittel zurückgelassen, und das funktionslose Amulett half ihr hier auch nicht weiter.
    »Zum Teufel…«
    Und da sah sie vor der einzigen Gaststätte des Dorfes ein Taxi!
    Das schickte ihr der Himmel.
    Sie begann noch einmal zu laufen.
    ***
    Zamorra wartete auf den Einschlag der Kugel, aber der kam nicht. Duval hatte ihm nicht den Gnadenschuss gegeben.
    Aber… auf wen dann hatte sie geschossen?
    Er sah das schwarzrote Loch in der Schläfe seines Doppelgängers. Und das auf der anderen Seite, wo die Kugel wieder ausgetreten war und aus einer größeren Wunde Blut hervorschoss.
    Langsam, ganz langsam drehte sich der Dämonische Duval zu. Seine Augen waren weit aufgerissen vor Erstaunen.
    Da schoss Duval wieder.
    Mitten in der Stirn des dämonischen Schwarzmagiers entstand ein weiteres Loch.
    Er stand immer noch da.
    Schwarzmagier kann man nur töten, wenn man ihnen eine blutige Dolchklinge ins Herz stößt , entsann sich Zamorra einer alten Legende.
    Der Negative öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen.
    Aber er blieb stumm.
    Und dann kippte er rückwärts weg, zunächst langsam, wie in Zeitlupe, bis die Schwerkraft ihren Tribut forderte. Dumpf schlug sein Körper auf dem Boden auf.
    Die Magie, die Zamorra lähmte, schwand. Er konnte sich wieder bewegen.
    Er richtete sich auf, schwenkte die Beine über die Tischkante.
    Duval kam heran. Immer noch hielt sie die Pistole im Beidhandanschlag. Wieder richtete sie sie auf den Negativen und drückte erneut ab. Die Kugel traf diesmal sein Herz.
    Noch einmal wollte sie schießen.
    Da griff Zamorra zu und entwand ihr die Waffe. »Es ist genug«, sagte er. »Hörst du, es ist genug. Er ist bereits tot!«
    Sie drehte den Kopf und sah ihn ungläubig an. Dann begann sie zu kichern. Aus dem Kichern wurde Lachen, hysterisches Lachen. Sie krümmte sich, lachte, drehte sich zur Seite weg. »Tot«, keuchte sie zwischendurch immer wieder. »Er ist tot - tot - tot…«
    »Hör auf!«, brüllte Zamorra sie an. »Sei endlich still! Hör sofort auf!«
    Nein, sie hörte nicht auf. Ihr hysterischer Anfall hielt weiter

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